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Kalte Macht: Thriller (German Edition)

Kalte Macht: Thriller (German Edition)

Titel: Kalte Macht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Faber
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Staatssekretärin haben Sie Anspruch auf Wagen und Fahrer. Leider ist Ihr Wagen noch nicht fertig. Der Hersteller wird morgen ausliefern. Aber dann brauchen wir noch zwei Tage für Sicherheitschecks und einige Extras.«
    »Bordraketen und Nebelwerfer?« Irgendwie provozierte Jägers beherrschte Art Natascha, ihm ein Lächeln zu entlocken. Doch vermutlich fehlten ihm dafür die Gesichtsmuskeln. Jedenfalls blieb er völlig ungerührt, sondern sagte nur: »Nicht ganz so speziell. Aber eine Notfallfunkverbindung, verschlüsselte Peilung und natürlich eine Codierung auf Ihre persönlichen Daten leisten wir uns schon.« Er deutete auf die Mappe. »Das sind die Informationen zum Umgang mit Wagen und Fahrer, Sie wissen schon: wann Sie den Wagen benutzen dürfen, wie Sie die Nutzung abrechnen müssen, wenn Sie privat fahren, welche Aufgaben der Fahrer hat, was zu tun ist, wenn ein Notfall eintritt, und so weiter.«
    Natascha seufzte. Vermutlich war Humor in dem Job zu gefährlich. »Alles klar. Danke, Herr Jäger. Und wenn ich irgendwelche Fragen habe …«
    »Dann melden Sie sich einfach bei mir. Ich bin dafür da.«
    »Danke.« Sie drehte sich um, um den Raum zu verlassen, war kurz verwirrt, weil es von innen scheinbar mehr Türen gab als von außen. Doch dann ging sie zielstrebig auf die Tür zu, durch die sie gekommen waren, um sie aufzuziehen. Vergeblich.
    »Die Türen hier und im Lageraum sind auch von innen mit Code gesichert«, erklärte Jäger und ließ seine Karte über den Scanner gleiten. »Weshalb wir ihn gerne ›Falle‹ nennen.«
    Natascha trat nach draußen und ging mit schnellen Schritten Richtung Pforte, die beiden Mappen unter dem Arm. »Ach, Frau Eusterbeck!«, rief Jäger hinter ihr her.
    »Ja?«
    »Viel Glück in Ihrer neuen Stelle.« Und tatsächlich flog ein Lächeln über sein Gesicht.
    *
    »Sie wird Ihnen gefallen.«
    »Ich kenne sie.«
    »Ach ja, richtig. Ich hätte sagen sollen: Sie gefällt Ihnen sicher.«
    »Sie müssen nicht annehmen, dass jede Frau, bei der Sie nicht landen können, eine Lesbe wäre.«
    »Sicher nicht jede …« Sein Schweigen hatte etwas Lauerndes. »Aber Gefahr hat doch immer etwas Verlockendes, finden Sie nicht?«, sagte er schließlich mit leiser Stimme.
    »Gefahr? Für wen soll denn diese zweitklassige Person eine Gefahr sein?«
    »Ich bin überrascht, dass Sie das nicht selbst sehen. Wirklich, ich hätte Ihnen mehr Instinkt zugetraut.« Ohne eine Antwort abzuwarten, legte er auf. Er liebte diese Spielchen. Sie waren der Kick in diesem Job. Natürlich wusste er, dass die Kanzlerin es darauf abgesehen hatte, dass er die Kollegin in Panik versetzte. Nur wusste die Kanzlerin nicht, dass er diesen unausgesprochenen Auftrag mit dem größten Vergnügen erledigte. Vor allem wusste sie nicht: warum.
    *
    Es war schon nach 21.00 Uhr, als Natascha plötzlich wieder die Frau einfiel, mit der sie am Morgen telefoniert hatte. Dein schwarzer Engel , dachte sie. Sie hatte die Stimme noch gut im Ohr. Zuerst hatte sie ihre Rolle gespielt, dann hatte sie geklungen wie jemand, dessen Fassung nur noch Fassade ist, jemand am Ende seiner Kräfte. Sie griff nach ihrem Handy und rief die Nummer auf. Immerhin hatte sie der Frau versprochen, sich später wieder zu melden. Dass es so viel später würde, das hatte sie nicht einkalkuliert. Es klingelte. Zweimal, dreimal, viermal – dann meldete sich die Mailbox. Wieder die dunkle, samtene Stimme: »Du kannst mir alles sagen.« Es piepste. Natascha unterdrückte den Impuls, sich mit Namen zu melden. Stattdessen sagte sie: »Wir haben heute Morgen gesprochen. Tut mir leid, dass ich mich nicht früher gemeldet habe. Rufen Sie mich bitte zurück, wenn Sie das hören. Danke.« Dann legte sie auf und packte das Handy in ihre Tasche, um endlich nach Hause zu gehen, als ihr Kollege Frey unangemeldet im Büro erschien. »Gratuliere«, sagte er und musterte sie mit seinem typischen lauernden Blick. »Haben Sie Ihren Eid schon geleistet?«
    »Morgen.« Dr. Marcus Frey war ihr schon immer unangenehm gewesen. Dass ihn die Kanzlerin zum Geheimdienstkoordinator gemacht hatte, war absolut passend. Ihn umgab stets etwas Drohendes. »Wie schön.« Er trat unaufgefordert näher und betrachtete die Fotos, die Natascha auf ihr Fensterbrett gestellt hatte: Henrik, sie und Henrik, ihr Kater Bravo, der schon lange nicht mehr lebte – und noch mal Henrik. »Sie haben es ja sehr schnell weit gebracht.«
    »Es hat sich so ergeben.«
    »Sieht so aus.« Seine Finger glitten

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