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Kalte Schulter, Heißes Herz

Kalte Schulter, Heißes Herz

Titel: Kalte Schulter, Heißes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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verschwammen vor ihren Augen. Ihr war immer noch speiübel, als sie ihrem Vater schließlich eine Antwort gab.
    Leon sollte den Projektmanagern in dieser Konferenz mehr Aufmerksamkeit schenken, das wusste er, aber es gelang ihm einfach nicht. Seit Tagen konnte er nur noch an das Handy in seiner Tasche denken. Wann immer es klingelte, regte sich in seiner Magengegend ein kribbelnder Hoffnungsschimmer. Würde Flavia Lassiter endlich auf seine zahllosen Nachrichten reagieren?
    Leider tat sie es nicht.
    Obwohl er London weit hinter sich gelassen hatte, bekam er diese Frau nicht mehr aus dem Kopf. Es war, als wäre er von ihr besessen. Eine Obsession schlimmsten Ausmaßes. Und das gefiel ihm nicht. Es blockierte ihn und machte ihn wütend. Leon hatte sogar versucht, sich mit anderen Frauen abzulenken, doch die übrige Damenwelt hatte ihren Reiz für ihn verloren.
    Er wollte nur noch die Eine! Vielleicht lag es daran, dass er schlecht mit Zurückweisung umgehen konnte.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit waren sie am Ende der Besprechung angekommen, und Leon hielt seine Abschlussrede, ohne wirklich bei der Sache zu sein. Im Grunde stimmte er einfach allen Anträgen zu. Wieso auch nicht? Auf sein Team konnte er sich verlassen, es bestand aus hart arbeitenden Profis. Ihre Anträge mussten nicht unbedingt extra überprüft werden.
    Lächelnd verabschiedete er sich und checkte dann gleich seinen SMS-Eingang. Bei der letzten Textnachricht stutzte er und blinzelte.
    Entschuldigung, ich hatte ewig keinen Empfang. F. L.
    Das war nicht viel, aber es reichte. Leon bekam Herzklopfen und starrte mit angehaltenem Atem auf das Display. Dann formulierte er eine passende Erwiderung, kurz aber prägnant.
    Geh heute Abend mit mir zum Essen aus.
    Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt, als er auf Senden drückte. Und es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sein Telefon piepte und Leon erlöste.
    O.K.
    Mehr wollte er doch gar nicht. Doch, er wollte mehr.
    Ohne weitere Verzögerungen organisierte er seine sofortige Rückreise. Er konnte es gar nicht abwarten, wieder in London zu landen …

6. KAPITEL
    Flavia saß auf dem Bett im Gästezimmer des Regent’s Park-Apartments. Wieder einmal musste sie ihre Großmutter der Obhut von Mrs Stephens überlassen. Die Hände hatte sie fest im Schoß gefaltet, und obwohl es ein warmer Abend war, fror sie am ganzen Körper.
    Sie hasste ihren Vater für das, was er von ihr verlangte.
    Vor allem, weil sie keinen Ausweg sah. Sie hatte sich selbstverständlich juristisch beraten lassen, was ihr aber leider nicht weiterhalf. Wenn sie ihrer Grandma ermöglichen wollte, in den eigenen vertrauten vier Wänden zu bleiben, musste sie sich den zweifelhaften Plänen ihres Vaters ergeben. Die Frage blieb nur: Wie viele Opfer musste sie noch bringen? Um den Druck zu erhöhen, hatte ihr Vater tatsächlich noch am gleichen Tag einen Gutachter vorbeigeschickt, der den Wert des Anwesens für die bevorstehende Zwangsversteigerung festlegen sollte. Und Flavia konnte nichts dagegen ausrichten …
    Seit über vierundzwanzig Stunden lastete dieses neue Joch auf ihren Schultern und zog sie hinunter in ein tiefes Loch. Nicht nur weil sie wieder einmal mit der grenzenlosen Selbstsüchtigkeit ihres Vaters konfrontiert wurde, sondern weil sie sich dem Mann stellen musste, der sie mehr als jeder andere aus der Fassung brachte.
    Aber auch wenn es ihr unbeschreiblich schwerfiel, sie würde mit ihm ausgehen und sich der Situation fügen. Jeden Moment konnte der Wagen kommen, der sie abholen sollte …
    Leon hatte das Restaurant mit viel Sorgfalt ausgewählt. Er wollte, dass Flavia sich so wohl wie möglich fühlte, obwohl dieses Etablissement ungefähr das Gegenteil von dem war, was Lassiter und Anita aussuchen würden. Hier kam man nicht her, um gesehen zu werden.
    Das Lokal befand sich in Mayfair in einem Stadthaus aus dem achtzehnten Jahrhundert und rühmte sich der Tatsache, bezüglich seiner Einrichtung so authentisch wie möglich geblieben zu sein. Das einmalige Ambiente wurde durch antike Möbel, mit Paneelen verkleidete Wände, Seidentapeten und uralte Malereien vollendet. Ellenlange Brokatvorhänge säumten die Fenster, und man hatte sogar einige originale Bodenbeläge erhalten können.
    Da man die ursprüngliche Raumaufteilung beibehalten wollte, gab es mehrere Speisezimmer mit jeweils höchstens einem Dutzend Tischen darin. Diese Umgebung wirkte sehr diskret und privat, und heute Abend war zudem überraschend wenig

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