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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Bruder 22 Etagen umfasste. Die beiden Türme wurden zwischen 1980 und 1985 direkt am Hafen von Halifax an der Anlegestelle Purdy’s Landing gebaut und wurden im unteren Drittel über einen Skywalk miteinander verbunden.
    Als Gwen die beiden Hochhäuser betrachtete, die die Skyline von Halifax seit jeher prägten, kam ihr eine Idee.
    »Du reitest dich wieder mal in die größte Scheiße«, murmelte sie, klappte den Laptop zu und stieg in den Pick-up. Ihr nächstes Ziel war Purdy’s Wharf. Was danach kam, existierte bisher nur in ihrer überdrehten Fantasie.
    15:34 Uhr
     
    Eileen lernte auch die fünfte persönliche Leibwächterin des Chefs von G-Dawn kennen. Ob es wirklich notwendig war, den ganzen Tag über in den Lacksuits herumzulaufen, wagte sie zu bezweifeln. Wahrscheinlich schliefen die Mädchen sogar darin. Neben den fünf unterschiedlichen Versionen einer modernen Emma Peel befanden sich in der Schiffsmesse noch einige andere Gestalten. Den Mann im Maßanzug mit gegeltem Haar ordnete sie gleich richtig zu. Er stellte sich als Lord James Edward of Narwick zu, wollte jedoch, dass sie ihn schlicht Jae nannte. Zwei der anderen kannte Eileen aus der Logdatei des Speicherchips: Major Desmond Vandengard von den britischen Special Air Services und Veronica Arabella Pothoff vom deutschen Amt für den Militärischen Abschirmdienst.
    Ein weiterer Mann, den Eileen nicht zuordnen konnte, stand am Rand in Pothoffs Nähe und gaffte sie förmlich an. Er schien sie mit seinen Blicken ausziehen zu wollen.
    Darüber hinaus befanden sich noch zwei Bedienstete in Livree im Saal, die den Anwesenden Getränke einschenkten. Jae Narwick hatte ein Buffet als Nachmittagssnack vorbereiten lassen. Nichts Opulentes, wie er sagte, doch Eileen erblickte eine reich gedeckte Tafel mit allerlei schmackhaften Köstlichkeiten, angefangen von verschiedenen Brotsorten mit Wurst- und Käseauflagen, frischem Obst und einigem Gebäck.
    Jae machte die Anwesenden untereinander bekannt. Zum Schluss hielt er bei dem jungen Mann inne, der in Pothoffs Nähe stand. Für einen Moment schien es, als würde er ihn übergehen wollen, doch dann gab er sich einen Ruck.
    »Und der werte Herr an Frau Pothoffs Seite ist Markus de Vries, der eher unfreiwillig hier ist.« Narwick lächelte. »Manchmal ist man eben zur falschen Zeit am falschen Ort.«
    De Vries senkte verlegen den Blick, schaute jedoch aus den Augenwinkeln verstohlen in Eileens Richtung.
    »Bitte bedienen Sie sich an dem Buffet«, sagte Narwick. »Und danach sollten wir uns alle einmal über das unterhalten, wozu wir uns hier eingefunden haben.«
    15:39 Uhr
     
    Markus de Vries bekam keinen Bissen herunter. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Er hatte sogar Schwierigkeiten, den Ausführungen Narwicks zu folgen, die diesmal mit Rücksicht auf Hannigan auf Englisch geführt wurden. Das lag aber nicht an der Verständigung. Narwicks Aussprache war reinstes Oxford-Englisch. Er sprach langsam, betont und deutlich. Markus brauchte in Gedanken erst gar nicht nach den passenden Vokabeln zu suchen. Die Ablenkung beruhte eher darauf, dass sie anwesend war. Hannigan.
    Als sie am Tisch saßen, sah er immer wieder in ihre Richtung. Er hatte sich ein Glas Cola genommen und hielt es krampfhaft fest. Neben ihm nahm Veronica Platz, auf der anderen Seite hockte sich Sandra hin. Narwick selbst saß vor Kopf, während Eileen Hannigan einen Platz direkt Markus gegenüber gewählt hatte und seitwärts von zwei weiteren Leibwächterinnen Narwicks flankiert wurde. Amandine und Inga, wenn Markus die Namen richtig in Erinnerung hatte.
    Er konnte nicht glauben, dass Hannigan hier war. Vor knapp vier Tagen hatte er das erste Mal ein Foto von ihr gesehen, das ihm Veronica im Dortmunder Polizeirevier gezeigt hatte. Seine Traumfrau. Schöne Scheiße! Jetzt saß er ihr genau gegenüber und wusste nicht, wer sie war, was sie hier suchte und warum zum Teufel sie zusammen mit Veronica und Vandengard auf dieser Liste stand, derentwegen Andy gestorben war.
    Und Kiffer und Anna, sagte sich Markus.
    Narwick begann mit seinen Ausführungen und berichtete etwas über eine streng geheime Organisation, die nur als der Verbund der Generäle bekannt war und die angeblich so ziemlich jede nennenswerte Regierung auf der Welt unterwandert hatte, um ihre Ziele zu verfolgen. Welcher Natur diese waren, wusste Narwick offenbar nicht. Er stellte noch einmal Gaia’s Dawn als aktiven Gegenpart dieses Verbundes dar. Die Gruppierung wurde von Konzernen

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