Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
Vom Netzwerk:
klassifizieren. Das da unten war eine britische Fregatte der Broadsword -Klasse. Leicht modifiziert, wie sie sofort erkannte, denn die Geschütztürme waren nicht sichtbar – was nicht bedeutete, dass sie nicht vorhanden wären.
    »Da wären wir«, sagte Inga.
    Der Sea King setzte zum Landeanflug am Heck des Schiffes an. Wartungspersonal hielt sich am Rand und ein Lotse wies den Hubschrauber ein. Als das stählerne Ungetüm auf der Landeplattform aufsetzte, riss sich Amandine den Kopfhörer von den Ohren und zog die Seitentür auf. Mit einem Satz war sie draußen und bedeutete Eileen, ihr zu folgen. Geduckt liefen sie unter den Rotorblättern zum großen Hangartor am Achterdeck hinüber, wo bereits zwei weitere Frauen in engen Lacksuits warteten.
    »Paula und Sandra.« Amandine wies auf ihre beiden Gefährtinnen. »Das ist Eileen Hannigan.«
    Paula lächelte. »Das wurde aber auch Zeit.«
    Sie warteten auf Inga und gingen dann in den Hangar. Dort hielten sie sich an der seitlichen Galerie, die weiter ins Schiffsinnere führte. Eileens Blick schweifte über die Anlagen im Hangarinneren, doch sie konnte nichts Außergewöhnliches erkennen. Wartungscrews in blaugrauen Overalls, Werkzeugbänke, eine Hydraulikvorrichtung und Treibstoffschläuche. Eileen sah auch die beiden Wächter in Drillich-Uniform und mit FN P90 Maschinenpistolen bewaffnet.
    Inga ging voran und öffnete ein Stahlschott, das zu einem Nebengang führte. Der angrenzende Bereich erinnerte kaum mehr an ein militärisches Schiff, sondern wirkte eher wie der Korridor zu der Deluxe-Suite des Hilton-Hotels am Time Square in New York. Nicht, dass Eileen je dort eingecheckt hätte, aber im Rahmen ihrer NSA -Tätigkeit war sie einmal dort für eine Überwachung stationiert gewesen.
    Am Ende des Ganges war das Drehschott durch eine Panzerschiebetür ersetzt worden. Auf eine Codeeingabe Ingas hin schob sie sich in die Fugen zurück und gab den Blick auf einen weiteren Gang frei. Zu beiden Seiten zweigten Türen ab, ebenfalls ohne Drehradverriegelung, ganz wie auf einem Luxusliner. Die La Lumière schien jeglichen militärischen Anstrich verloren zu haben, dennoch war sich Eileen ziemlich sicher, dass im Bauch des Wals noch immer ein beeindruckendes Waffenarsenal schlummerte.
    Inga blieb vor einer Tür stehen, öffnete sie und wies dann in den angrenzenden Raum.
    Das Zimmer war luxuriös, nicht ganz der Komfort einer Deluxe-Suite, aber annähernd so gut ausgestattet. Eileen sah eine Bar, einen großen Wohnraum mit Medienwand, bequemen Polstern und zwei weiteren Türen.
    »Ihr kleines Reich auf unserer Fahrt«, sagte Inga. »Machen Sie es sich bequem.«
    Eileen drehte sich um und sah die Blonde an. Während diese und die beiden anderen Frauen im Gang warteten, war Amandine ebenfalls in das Zimmer getreten. »War es das?«
    »Nein«, sagte Amandine. »Wir müssen sichergehen, dass Sie nicht verwanzt sind. Bitte entkleiden Sie sich komplett und duschen sich nebenan. Wenn Sie fertig sind, werde ich Sie scannen und Sie bekommen frische Sachen zum Anziehen.«
    Inga schloss die Tür von außen.
    Eileen runzelte die Stirn und sah Amandine an. »Bekomme ich dann auch eines von diesen schmucken Domina-Outfits? Ich wollte schon immer mal die Peitsche schwingen.«
    Amandine deutete auf die rechte Tür und bugsierte Eileen sanft in die Richtung. Dahinter befand sich ein geräumiges Bad mit Wanne, getrennter Duschkabine und einem Waschbecken. Daneben fanden sich eine Toilette und ein Bidet. Der Boden war marmoriert und mit zwei Frotteeteppichen ausgelegt. An einer Wand gab es ein Bullauge, das einen Blick nach draußen gewährte.
    »Die Domina-Outfits sind Körperpanzer und bestehen aus Nanofasern, die Geschosse abfangen und ablenken. Weitaus sicherer als bisherige Schutzwesten.«
    Eileen hatte sich so etwas schon gedacht. Aber eine Bestätigung war besser als eine Vermutung.
    Also bei den Dominas immer hübsch auf den Kopf zielen.
    »Ich warte so lange im Wohnraum«, sagte Amandine.
    Eileen verriegelte die Tür hinter sich. Sie nahm einen Hocker, stellte ihn vor das Bullauge und stellte sich darauf. Außer dem weiten Blau des Atlantiks und eines leicht bewölkten Himmels war nichts zu sehen. Das Bullauge war im Durchmesser zu schmal, um hindurchschlüpfen zu können. Eileen entledigte sich ihrer Sachen, stellte die Dusche an und genoss ein paar Sekunden später den heißen Wasserstrahl auf ihrer Haut.
    Ein Klopfen an der Tür erinnerte sie daran, dass sie nicht in einem

Weitere Kostenlose Bücher