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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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spie zehn schwer bewaffnete Gestalten in weißer Schneekleidung aus. Sie trugen Kevlar-Helme, darüber weite, gefütterte Kapuzen und dunkle Brillen. Die Soldaten bildeten einen Verteidigungskreis um den Hubschrauber, ehe zwei von ihnen weiter zur alten Siedlung pirschten. Dort fanden sie in einem Wellblechhäuschen die von Simmons provisorisch eingerichtete Zentrale mit einem laufenden Laptop, der von einem externen Batteriepack gespeist wurde.
    Captain Lars Dallmer beugte sich über das Display, sah die Notiz des anderen Marine und nickte kurz. Dann wandte er sich um und ging nach draußen. Mit Handzeichen gab er dem Piloten zu verstehen, den Motor auszuschalten, und scharte seine Leute um sich.
    »Folgende Lage, Männer: Ein SEAL -Team befindet sich auf einer Aufklärungsmission etwa 150 Kilometer östlich von unserer Position. Wir haben den Auftrag erhalten, die SEAL s zu unterstützen und sicherzustellen, dass sie geborgenes Material sicher von der Insel transportieren können. Primär errichten wir hier einen Verteidigungsring und warten auf die Rückkehr des Teams.«
    »Wer leitet das Kommando, Cap?«, fragte Nat ›Snake‹ Seeger, die einzige Frau im Team. Sie war klein und drahtig, was jedoch in der dicken Winterkleidung nicht auffiel. Manche behaupteten, sie hätte ihren Spitznamen wegen ihrer Gewandt- und Flinkheit bekommen. Die Wahrheit war jedoch, dass sie einmal einen Geheimdienstler hatte abblitzen lassen und er sie als falsche Schlange bezeichnete, da sie vertrauliche Informationen an seinen Vorgesetzten weitergeleitet hatte, die zur Entlassung des Agenten geführt hatten. Nur sehr wenige kannten die wahre Bedeutung ihres Namens. Captain Dallmer war einer davon und er war stets auf der Hut, welche Informationen er an Seeger weitergab und welche er besser für sich behielt. Darüber hinaus war die Frau jedoch ein erstklassiger Marine. Sowohl körperlich als auch geistig. Ihr Talent lag im Kampf auf weiter Entfernung, weswegen sie anstelle der MP7 auch ein Sniper-Gewehr trug.
    »Wieso, kennst du jemanden bei den Hobbytauchern, Snake?«, fragte einer der Marines.
    Die anderen lachten laut, bis Dallmer eine Hand hob.
    »Cord Simmons.«
    Seeger schob die Sonnenbrille hoch bis auf den Helm. »Nie gehört.«
    »Gut möglich.« Dallmer hob ebenfalls die Brille und bleckte die Zähne. »Er ist nämlich ein Marine.«
    Er zwinkerte Seeger zu und gab dann Befehle aus, auf welche Stellungen sich seine Leute verteilen sollten. Aufgrund der Kälte, ließ er die Marines hauptsächlich in den verlassenen Baracken Position beziehen. Dann ging er zum Hubschrauber und erteilte dem Piloten Anweisung, eine vorgeschobene Position einige Kilometer östlich einzunehmen und auf Abruf bereitzustehen.
    Dallmer kehrte zurück zu der Wellblechhütte und sah sich noch einmal Simmons’ Nachricht an. Welchen Gegner der Captain hier auch erwartete, sie waren vorbereitet.
    14:37 Uhr
     
    Der Sea-Knight-Hubschrauber mit den Doppelrotoren setzte am Rand des Schneefeldes auf und entließ die vier in blaue Kontaminationsanzüge gehüllten Gestalten. Simmons gab dem Piloten ein Zeichen, woraufhin sich der Helikopter erneut in die Luft erhob und ein paar Hundert Meter von der Schneegrenze entfernt wieder aufsetzte. Die vier Soldaten setzten sich in Bewegung und stapften durch das gefrorene Weiß. Sie brauchten nicht weit zu gehen, ehe sie die Stelle erreichten, an der Dave Graham und Joaquin Foster vor einigen Wochen gestorben waren.
    »Hier ist was, Sir«, sagte der Sergeant.
    Simmons ging zu ihm und sah die beiden in zerfetzte Raumanzüge gehüllten Körper. Er beugte sich über sie. Ihre Gesichter waren nicht mehr zu erkennen. Zum Teil sah man die skelettierten Schädel, an denen jedoch noch Haut- und Fleischfetzen hingen. Hier und dort gefrorenes Nervengewebe und ein Haarbüschel.
    »Das, meine Herren, ist unser Gegner«, sagte Simmons und blickte vorsorglich auf die Uhr an seinem rechten Handgelenk. Der Luftdruck im Versorgungstornister war im normalen Bereich. Wenn sie sich nicht übermäßig verausgabten, hatten sie für knapp zwei Stunden Sauerstoff, ehe sie auf die Reserveflaschen schalten mussten, die ihnen nochmals eine Stunde gaben. Danach blieb ihnen nur noch, den Hubschrauber rechtzeitig zu erreichen, wo weitere Flaschen warteten, oder das Helmvisier zu öffnen. Während Simmons auf die Leichen starrte, ahnte er, dass Letzteres überhaupt keine gute Idee war.
    »Hier ist noch einer!«, sagte der Corporal im Team. »Sieht nach

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