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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Simmons hinzu. »Ihre verflüssigten Organe werden Sie danach einfach im Stich lassen.«
    »Schon gut.« Der Sergeant erhob sich von seinem Sitz und ging zu einem Spind hinüber.
    Die blauen Schutzanzüge bestanden aus strapazierfähigem Material mit Helm und Handschuhen sowie Schließmechanismen, die auch die Füße luftdicht versiegelten. Am Helm befand sich eine Kopplung für einen Luftschlauch, der den Anzug über einen externen Tornister mit Atemluft versorgte.
    »Unsere Bewegungsfreiheit ist darin ziemlich eingeschränkt«, sagte jemand.
    »Fallen Sie mir bloß nicht auf den Rücken.« Simmons grinste, während er sich in den Schutzanzug zwängte. Er hoffte, dass er mit dem dicken Parka darunter nicht das Material allzu sehr strapazierte. Ein Riss im Anzug konnte katastrophale Auswirkungen haben, auch wenn das Virus, das sie suchten, erst in wärmeren Gefilden aktiv wurde. »Sie wissen ja, dass sich Schildkröten nicht aus eigener Kraft wieder umdrehen können.«
    Die anderen beiden SEAL s lachten.
    Kurz nachdem sie alle ihre Anzüge trugen, die Helme aufgesetzt und die externe Luftversorgung angeschlossen hatten, setzte der Sea Knight auf dem Steinboden am südlichen Zipfel von Devon Island auf. Simmons und die anderen kontrollierten gegenseitig ihre Anzüge. Danach nahm der Hazarder das Toughbook zur Hand, klappte den Displaydeckel hoch und verdrehte ihn um 180 Grad. Anschließend klappte er ihn wieder zu, sodass das entspiegelte Display jetzt obenauf lag und der Laptop wie ein Tablet-PC mit Stift- oder Fingereingabe benutzt werden konnte.
    »Blue Shark an Sharks«, sagte Simmons, um die Funkfrequenz festzulegen.
    Die drei Soldaten meldeten sich nacheinander. Dann rief Simmons eine Karte von Devon Island auf dem Toughbook auf und hielt das Bild hoch, damit die anderen es sehen konnten.
    »Wir befinden uns hier«, sagte er und markierte am Südzipfel einen Punkt mit dem Eingabestift. »Unser Ziel ist das Schneefeld im Osten. Was immer die Russen gesucht haben, sie haben es offenbar dort gefunden.«
    »Ist das sicher?«, fragte der Sergeant.
    Simmons nickte unter seinem Helm. »Wir haben Satellitenaufnahmen vom Raketenabschuss und kennen die letzte Position ihres U-Boots. Daraus konnten wir ableiten, an welcher Stelle sie an Land gegangen sind.« Er zoomte das Schneefeld heran und wechselte von einer schematischen Kartenansicht zu einem Satellitenbild. Am Rand des Weiß waren dunkle Schatten zu sehen.
    »Was ist das?«
    »Leichen.« Simmons zoomte noch näher heran. Das Bild wurde wesentlich grobkörniger, doch vage ließen sich die Umrisse menschlicher Körper erkennen. »Ich bin sicher, wir liegen an der Stelle richtig.«
    »Und wie kommen wir dort hin?«, fragte einer der SEAL s. »Scheint ein gutes Stück von hier aus zu sein.«
    »Knapp 150 Kilometer.« Simmons ließ wieder die Gesamtansicht der Insel auf dem Display erscheinen. »Wir werden uns mit dem Heli dorthin bringen lassen, sobald wir die Basis errichtet haben.«
    »Sollten wir nicht auf Verstärkung warten?«, fragte der Sergeant.
    »Auf Marines?« Einer der anderen machte eine wischende Handbewegung vor dem Gesicht des Sergeants. »Hallo? Seit wann brauchen wir die denn?«
    Simmons seufzte kaum hörbar. Das war das leidige Thema zwischen Spezialeinheiten. Jeder hielt sich für was Besseres oder die beste Truppe überhaupt. Sie tolerierten keine Konkurrenz und sahen sich daher als konkurrenzlos an. Simmons konnte sich selbst von dieser Mentalität nicht freisprechen. Er war von den Marines so erzogen worden. Sie sahen sich als Elite der Eliten an und er hätte in einer anderen Situation, in der er auf ein SEAL -Team hätte warten sollen, ebenso reagiert.
    Er war in diesem Moment froh, dass die anderen drei nicht wussten, dass er gar nicht den Navy SEAL s angehörte, sondern ein waschechter U.S. Marine war.
    »Pershing hat recht«, sagte Simmons. »Die Verstärkung wird uns den Rücken decken, falls wir unerwarteten Besuch bekommen. Aber wir ziehen das hier alleine durch.«
    Je weniger Zeugen er hatte, desto besser. Denn keiner der drei SEAL s wusste, dass Simmons den Auftrag hatte, sie nach der Bergung des Virus zu liquidieren.
    14:22 Uhr
     
    Während Simmons mit dem Sea Knight und seinen drei SEAL s unterwegs zum Schneefeld war, landete ein weiterer Hubschrauber neben der frisch errichteten Basis des verlassenen Polizeiaußenpostens Dundas Harbour. Die Rotoren liefen leer, und das stählerne Ungetüm, vom gleichen Typ wie Simmons’ Helikopter,

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