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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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durch die Flammen oder Tod durch eine Kugel.
    Es gab noch eine dritte Möglichkeit. Er konnte mit einem Satz über das Geländer springen und in die eiskalten Fluten tauchen. Innerhalb von zehn Sekunden würde die Kälte ihn vor Schock lähmen. Vielleicht überlebte er in dem Wasser noch zwei oder drei Minuten.
    Ihm wurde die Wahl abgenommen. Im nächsten Moment rauschte der Hubschrauber heran. Eine Seitentür wurde aufgerissen und zwei Männer in ABC -Schutzkleidung schoben die Läufe ihrer automatischen Waffen vor. Sie eröffneten das Feuer.
    18:09 Uhr
     
    Snake und der Sergeant spien ihre tödlichen Garben auf das Deck. Die Frau in Schwarz wurde von einer ganzen Salve getroffen, in die Luft gehoben und einige Meter fortgeschleudert. Ihre Pistole segelte davon und sie blieb reglos liegen.
    »Schnell!« Dallmer sprang an einem Seil aus dem Helikopter und ließ sich bis auf den Laufsteg unterhalb des Achterdecks herunter. Er sah dem blutenden Mann in die Augen, schulterte seine MP7 und streckte dem anderen die Hand entgegen. Für eine Sekunde lang dachte der Captain, der andere wollte beim Anblick des Marines nun doch nicht mehr gerettet werden und einfach über die Reling springen. Doch dann ergriff der Mann seine Hand und ließ sich zu ihm über den Schiffsrand ziehen.
    »Gut festhalten!«, sagte Dallmer. Er bedeutete dem anderen, seine Arme um Dallmers Schultern und Hals zu schlingen. Als der andere sich an ihn klammerte, nahm der Captain beide Hände und zog sich wieder an dem Seil hoch, während oben einer der Marines nachhalf und das Seil einholte.
    Dallmer kletterte in den Helikopter. Zwei der Soldaten zogen den Geretteten von ihm herunter. Dann rollte sich Dallmer auf den Rücken, richtete sich auf und packte seine MP7. Snake und der Sergeant waren noch immer damit beschäftigt, die Lage zu sichern. Plötzlich spritzte am Hals des Sergeants unterhalb der Gasmaske ein Schwall Blut durch die Luft und kleckste auf den Schutzponcho des Mannes. Er fiel wie ein gefällter Baum zurück auf den Boden des Helikopters. Die Marines weiter hinten eilten ihm zu Hilfe, doch Dallmer sah, dass sich der Mann nicht mehr rührte. Der Captain starrte nach draußen und sah, wie die in Lack gekleidete Frau trotz der Treffer wieder aufgestanden war und den Hubschrauber mit ihrer bulligen Pistole unter Beschuss nahm. Eine Kugel wurde oberhalb des Türrahmens abgefälscht und zündete einen Funken auf der Metallwand. Eine weitere jagte durch die Kabine und verfehlte Snake nur knapp.
    »Jetzt hab ich die Schnauze voll!« Der weibliche Corporal ließ die MP7 fallen, griff hinter sich und förderte ihr Sniper-Gewehr zutage. Sie ging in die Hocke. Eine Bewegung, die ihr augenblicklich das Leben rettete, denn dort, wo sie zuvor noch gestanden hatte, stanzte ein Geschoss ein Loch in die Innenwand des Hubschraubers. Snake hob das Gewehr an die Schultern, justierte das Zielfernrohr, lud durch und stieß laut durch die Maske die Luft aus.
    Das Gewehr bellte, und der Schuss dröhnte in Dallmers Ohren. Er sah, wie die Frau herumgeschleudert wurde und auf dem Deck landete. Ein Volltreffer! Doch sie war noch immer nicht tot. Sie rollte herum, packte ihre Waffe mit beiden Händen und zielte sorgfältig.
    Dallmer stieß Snake an, die den nächsten Schuss verriss, so aber auch der Kugel entging, die in dem Moment durch den Hubschrauber peitschte und ein Loch in die Scheibe auf der anderen Seite riss.
    »Den Kopf!« Die Stimme des geretteten Mannes war nur ein heiseres Keuchen, doch sowohl Snake als auch Dallmer verstanden.
    Snake legte sich flach auf den Boden und zielte erneut, doch in dem Moment drehte der Hubschrauber ab. Er hatte weiteres Feuer der anderen Frau beim Lynx auf sich gezogen. Ein Schuss krachte durch die Windschutzscheibe. Der Kopilot stöhnte auf. Offenbar war er getroffen.
    »Wir ziehen uns zurück«, sagte der Pilot.
    Dallmer fluchte. Aus der jetzigen Position konnte er nicht mehr auf das Deck schießen. Ebenso wenig wie Snake Seeger, die sich jetzt wieder aufrichtete und das Gewehr sicherte.
    »Haben Sie die Peilung von dem Funksignal dieser Kanadierin?«, fragte Dallmer.
    »Ja, Sir.«
    »Gut, dann holen wir sie da raus und verschwinden von hier.« Er sah zu dem Geretteten und nickte einem Private seines Teams zu, der dem anderen Mann eine Gasmaske reichte. »Ziehen Sie die über. Wir fliegen in verseuchtes Gebiet.«
    »Ich weiß.« Der Mann nahm die Maske an sich, warf einen skeptischen Blick darauf und stülpte sie sich dann

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