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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Scheiß, der hätte einfach auf der Straße gelegen.«
    Markus trat einen Schritt zurück. »Andy ist tot«, sagte er tonlos.
    Plötzlich herrschte in dem Zimmer eine Grabesstille. Nur das Flöten der Kaffeemaschine von nebenan war zu hören. Langsam drehte sich Bernd zu Markus um und starrte ihn entgeistert an. Statt einen seiner ewig nörgeligen Wutausbrüche zu bekommen, fragte er ganz ruhig: »Was ist passiert?«
    Markus erzählte es ihm. Die ganze Geschichte. Vom Besuch im Kühlschiff, über die Verfolgung und Schießerei, bis zu seiner Vernehmung durch die Mitarbeiterin des Militärischen Abschirmdienstes.
    Als sein Bericht endete, starrte Bernd eine ganze Weile nur vor sich hin. Inzwischen kam Anna aus der Küche und brachte zwei Becher mit Kaffee.
    »Was ist denn mit euch beiden?«
    Markus wollte gerade die Story wiederholen, aber Bernd winkte ab.
    »Ein Bekannter ist gestern gestorben, kennst du nicht.«
    Wenn er ihr sagte, um wen es sich handelte, wäre sie vermutlich auf der Stelle zusammengebrochen. Anna und Andy waren eine Zeit lang liiert gewesen.
    »Tut mir leid«, sagte sie. »Wenn ich euch was zu essen machen kann, sagt Bescheid.«
    Während Anna wieder ging, drehte sich Bernd zum Laptop um und ließ seine Finger über die Tasten wirbeln. Das Logo der SOCOM verschwand. Kurz darauf war eine Liste zu sehen. Die gleiche, die Eileen Hannigan vor über zwei Stunden und über siebentausend Kilometer entfernt geöffnet hatte, nur mit dem Unterschied, dass sich fünf zusätzliche Namen darauf befanden.
      
     

Name/Vorname
Rang
Einheit
O’Brien, Scott
Lt. Col.
USAR
McMullen, James P.
Lt.
1st SFODD
Simmons, Cord
Cpt.
USMC
Vandengard, Desmond
Mj.
SAS
Strauss, Zaira
Lt.
Mossad
Lomi, Allegra
 
AISE
Hannigan, Eileen
Lt.
UMSC
Phelps, Nicholas
Msgt
U.S. Army
Parsley, Declan
Ens.
NS
Callahan, Bruce
SA
CIA
Pothoff, Veronica A.
 
MAD
Scharbach, Rainer
Kom.
SEK
Valois, Philippe
Lt.
CH
Semenova, Kristina
 
FSB
Taha, Meryem
 
DGSG
Lu, Ice
 
GAB
Singh, Harsha
 
RAW
McAlister, Todd
 
CSIS
Marquez, Alejandro
 
CNI
Currington, Steven
 
RMC
      
     
    Die Liste wirkte auf Markus zunächst wie eine Ansammlung von Buchstaben, ehe sich auf der linken Seite die ersten Namen herauskristallisierten.
    »Was ist das? Eine Kettenbriefliste?«
    »Quatsch nicht!« Bernd trank einen Schluck Kaffee und fluchte, als er sich die Zunge verbrannte. Er tippte mit einem Finger gegen das Display. »Hier, siehst du?«
    Sein Finger kam auf dem Kürzel USARMY zum Ruhen. Kurz darauf wanderte er etwas nach unten. CIA .
    »Irgendwas Militärisches. Hier, USMC . Die Abkürzung steht für das Marine Corps der Vereinigten Staaten.«
    »Bist du sicher? Woher weißt du das?«
    »Counter Strike. Du solltest mehr zocken. Dadurch lernt man was.«
    Markus schüttelte den Kopf und ging nicht auf den Kommentar ein. »Und all die anderen Abkürzungen?« Eine stach ihm besonders ins Auge.
    »Meine Fresse!«
    Pothoff, Veronica A.
    Markus’ Blick wanderte zur rechten Spalte: MAD .
    Ein eisiger Schauer lief ihm über den Rücken. Er bemerkte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten.
    Das alles konnte kein Zufall mehr sein. Die Liste. Der Besuch von Frau Pothoff. Andys Tod.
    Dann sah er die anderen Namen und erinnerte sich an die dazugehörigen Gesichter, die ihm Pothoff im Präsidium gezeigt hatte. Allegra Lomi, Desmond Vandengard. Die beiden aus der Disco. Und auch Eileen Hannigan stand darauf.
    Meine Traumfrau.
    Was hatten die alle miteinander zu tun? Markus machte nicht den Fehler, alle über einen Kamm zu scheren. Der Engländer hatte auf ihn geschossen und wahrscheinlich Andy umgebracht. Zumindest Pothoff war nicht gleich schießwütig gewesen.
    Dennoch …
    »Bunt zusammengewürfelt«, sagte Bernd. »Ich weiß nicht, was die Liste darstellt. Vielleicht versucht auch nur jemand, dir einen Bären aufzubinden.«
    »Ich war auf dem Revier.« Markus’ Blick blieb an Pothoffs Namen hängen und deutete mit dem Finger darauf. »Die haben mich da in die Mangel genommen. Und diese Tussi hat mich verhört. Abgesehen davon haben sie Andy umgebracht. Das alles ist keines deiner Computerspiele, Kiffer. Das ist Ernst.«
    »Mein lieber Scholli.« Bernd leerte seine Kaffeetasse. »Und jetzt?«
    Markus hob die Schultern. »Keine Ahnung. Vielleicht aussitzen. Ich schmeiß die Speicherkarte und die Pillen weg, verhalte mich ruhig. Davon wird Andy auch nicht lebendig, aber vielleicht löst sich alles in Wohlgefallen auf.«
    Das Klingeln seines Handys zerschlug

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