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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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jegliche Hoffnung mit einem Mal. Markus zuckte zusammen, blickte auf das Display und sah Andys Nummer und Konterfei.
    Das kann nicht sein!
    »Was für einen Tag haben wir heute? Es ist nicht April, oder?«
    »Warum?«, fragte Bernd.
    Markus hielt ihm das Telefon hin. Bernds Gesichtszüge entgleisten.
    »Mann, das wäre der beschissenste Witz, den der Arsch machen könnte. Und ich glaub nicht, dass seine Alten bei der Sache mitspielen …«
    Markus nahm ab. »Hallo?«
    Es war nicht Andy. Die Stimme sprach mit britischem Akzent. »Du kleiner Wichser hast etwas, das mir gehört. Ich will es zurück.«
    »Wer ist da?« Markus schluckte.
    »Ich bin derjenige, der dir deinen Arsch aufreißen wird, falls du nicht mitspielst. Oder willst du enden wie dein Kumpel …« Es raschelte. »Andy? Andreas Weitzki.« Er sprach den Nachnamen wie Whisky aus.
    »Sie haben ihn getötet«, sagte Markus.
    »Vorher hat er aber noch schön mit mir geplaudert. So eine Mündung an der Schläfe wirkt wahre Wunder. Markus de Vries. In deiner Wohnung warst du nicht. Und mein Eigentum ist auch nicht hier. Also hast du es bei dir. Ich will es haben.«
    Markus bemühte sich um Halt. Er machte einen Schritt zur Seite, um sich notfalls auf die Couch neben Bernds Schreibtisch setzen zu können. »Was, wenn ich es Ihnen gebe? Lassen Sie mich dann in Ruhe oder ende ich mit einer Kugel im Kopf in irgendeiner Gasse?«
    Ein Lachen war am anderen Ende zu hören. »Gefällt mir, dein Humor.«
    »Das sollte nicht lustig sein.«
    »Oh, schade. Wir werden sehen. Wenn ich einen guten Tag habe, lass ich dich am Leben.«
    Markus schluckte. »Das ist mir zu ungenau. Ich sage Ihnen was, solange ich die Kapseln und den Chip habe und Sie nicht wissen, wo ich das Zeug deponiert habe, lassen Sie mich am Leben, Mister Vandengard. «
    Pause. Ein unterdrückter Fluch. Dann war wieder die Stimme des Engländers zu hören.
    »Du hast also die Speicherkarte geknackt.«
    Die Schärfe im Klang der Stimme entging Markus nicht. Instinktiv wusste er, dass er etwas getan hatte, das er keinesfalls hätte tun sollen. Sein Leben war von dem Moment an verwirkt, als Bernd das zweite Passwort geknackt hatte.
    Er versuchte, sich rauszureden. Vielleicht half es. »Nein, der Militärische Abschirmdienst hat mich verhört und mir Ihr Foto gezeigt und den dazu gehörigen Namen gesagt.«
    »Du lügst«, sagte Vandengard. »Die wissen nichts.«
    »Auch eine Frau Pothoff nicht?«, fragte Markus.
    Wieder ein Zögern am anderen Ende der Leitung. »Ich glaub dir nicht. Wusstest du, dass sich Handys hervorragend zum Orten von Personen missbrauchen lassen?«
    Eine Schrecksekunde starrte Markus geradeaus. Dann unterbrach er die Verbindung, ließ das Handy fallen und drehte sich zu Bernd um.
    »Die wissen, wo ich bin!«
    »Was?«
    »Schnell, die Karte!«
    »Was ist denn? Wer war das? Was wollte …?« Bernd hielt inne und warf einen Blick auf den Bildschirm seines Laptops. »Moment mal, Vandengard? Das ist der von der Liste.«
    »Mach mir einen Ausdruck. Schnell!«
    Als Bernd nicht reagierte, beugte sich Markus über den Schreibtisch und drückte die Tastenkombination STRG und P. Nur eine Sekunde darauf war das Aufwärmen des angeschlossenen Laserdruckers zu hören. Markus zog die Karte aus dem Lesegerät, während der Drucker ein Blatt Papier einzog.
    »Warum die Hektik?«, fragte Bernd.
    Markus atmete tief ein und biss die Zähne aufeinander. Dann presste er langsam hervor: »Die. Wissen. Wo. Ich. Bin!«
    Verständnislos sah Bernd ihn an.
    »Wir müssen hier weg. Alle!«
    Der Drucker warf das Blatt aus. Markus nahm es an sich, faltete es in der Mitte und steckte es unter seine Jacke. Die microSD-Karte verschwand wieder in der Tablettendose. Er lief bis zur Tür und drückte die Klinke genau in dem Moment, in dem Anna, neugierig geworden durch die laute Unterhaltung, aus der Küche kam.
    »Was ist denn mit euch los?«
    Markus sah die beiden an. Einem plötzlichen Impuls folgend riss er die Tür auf und stürmte das Treppenhaus hinunter. Er kam bis zum Eingang, lief zwei, drei Schritte aus dem Haus. In dieser Gegend gab es nur eine heruntergekommene Siedlung. Eine Handvoll abbruchfälliger Gebäude in denen meist verwahrloste Menschen für eine Miete wohnten, die nicht einmal ansatzweise als solche bezeichnet werden konnte.
    Ein Fauchen erregte Markus Aufmerksamkeit ebenso wie die der drei vor dem Haus spielenden Kinder. Ein Mann mit einem Gehwagen näherte sich von der anderen Straßenseite her. Aus

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