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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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    »Treffer!«, sagte der Kiffer und zog an seinem selbst gedrehten Joint.
    Markus verzog angewidert das Gesicht. Er konnte den Rauch nicht ausstehen. Dennoch war er neugierig genug, um sich Bernd Lohmanns Schreibtisch zu nähern und über seine Schulter auf den Bildschirm des Laptops zu sehen.
    »Will jemand einen Toast?«, rief Anna von der Küche herüber. Sie streckte ihren braunblond gesprenkelten Wuschelkopf hinter der Tür hervor. »Hallo? Spricht hier noch jemand mit mir?«
    »Ich nicht«, sagte Markus. Im gleichen Moment strafte das laute Knurren seines Magens die Worte Lügen.
    »Vielleicht doch einen?«, fragte Anna.
    »Die Verdauung.« Markus setzte ein Grinsen auf und schüttelte den Kopf.
    »Warte mal, Häschen, ich bin gleich bei dir.«
    »Wenn du jetzt nicht sofort kommst, hat es sich ausgehäschend.« Anna verschwand wieder in der Küche.
    »Was ist das?«, fragte Markus und deutete auf den Schirm.
    »Eine Passwortabfrage, du Entenschädel.« Kiffer zog an seiner Tüte und grinste debil.
    Markus seufzte. »Das sehe ich auch, aber ich dachte, du hättest das Passwort geknackt.«
    »Hab ich auch.« Kiffer blies den Rauch aus und hüllte das Display des Laptops fast vollständig damit ein. »Das ist eine zweite Abfrage.«
    »Und? Kommst du weiter?«
    Bernd hob die Schultern. »Häschen, ist noch Bier da?«
    »Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dir jetzt eins bringe, oder? Du hast wohl den Schuss nicht gehört. Es ist nicht mal Mittag!«
    »Häschen, bitte. Bitte. «
    Wütend kam Anna aus der Küche gestapft. Sie war barfuß und trug lediglich einen Slip sowie ein T-Shirt mit dem Aufdruck Alles echt, anfassen verboten. Nur, dass darunter nichts war, das man als echt hätte bezeichnen können, denn offensichtlich sah man nichts. Sie stellte Bernd die Flasche Bier auf den Tisch und stapfte wieder zurück in die Küche.
    Der Kiffer grinste noch breiter, öffnete die Flasche, gönnte sich einen großzügigen Schluck und ließ dann seine Finger über die Laptoptastatur jagen.
    »Ich schick ein zweites Hackerprogramm rein. Danach sollten wir auch das andere Passwort bekommen.«
    Markus überlegte, ob er nicht auch nach einem Bier fragen sollte, entschied sich allerdings dagegen. Es war wirklich noch zu früh und bei genauerer Betrachtung hatte er noch nicht mal was gegessen. Sein Magen rebellierte bereits von der Cola, die er in sich hineinkippte.
    Der Bildschirm wurde schwarz. Kurz darauf war ein Siegel in der Mitte zu erkennen.
    »Wow!«, stieß Bernd hervor.
    »Warte mal, warte, was … was ist das?«
    »Sieht aus wie was von der Regierung.«
    Auf dem Schirm war eine gelbe Speerspitze auf schwarzem Grund und umrandet von einem gelben Oval zu sehen. Markus legte den Kopf zur Seite, um die Schrift, die drumherum führte, besser lesen zu können. »Special … Operations …«
    »Scheiße!« Bernd stieß sich von der Tischkante ab, rollte auf seinem Stuhl rückwärts und rammte Markus. Eine der Stuhlrollen fuhr ihm über die Zehen. Er sprang hastig zur Seite und hielt sich den Fuß.
    »Was ist denn?«
    »Hat er wieder sein Bier verschüttet?«, rief Anna aus der Küche.
    »Drehst du jetzt durch?«, fragte Markus mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    Bernds Kopf fuhr herum. »Was hast du mir da angeschleppt? Das ist von SOCOM !«
    »Hä?«
    » SOCOM , du Nuss. Special Operations Command. Ja, ja, ja, ich weiß, du hast wieder nicht die geringste Ahnung. Statt dich hinter mathematischen Gleichungen für Gebäudestatik zu verstecken, solltest du dir mal einen ordentlichen Actionfilm reinziehen. SOCOM ist das Oberkommando der amerikanischen Spezialstreitkräfte. Alle Sondereinheiten laufen dort zusammen. So eine Art Joint Venture der besten Truppen. Capiche?«
    »Nur halb. Bist du sicher? Ich mein, das kann doch jemand nur draufgesetzt haben. Wie in einem deiner Spiele.«
    Bernd sah ihn verdutzt an, als hätte er mit dieser Möglichkeit gar nicht gerechnet. Verwundert starrte er auf seinen Joint und schnippte ihn fort, bis zu dem Aschenbecher neben der Bierflasche auf dem Schreibtisch.
    »Ich war nicht mal in der Nähe der Staaten. Warum sollte ich eine Speicherkarte von irgendeiner amerikanischen Militärbehörde bei mir haben.«
    »Ja, richtig.« Bernd fuhr sich mit einer Hand über den kahlen Schädel und näherte sich mit trippelnden Schritten, immer noch auf dem Stuhl sitzend, wieder dem Laptop. »Wo genau, sagtest du, hast du den Chip noch mal gefunden? Und erzähl mir nicht wieder so einen

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