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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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einen Schritt hinaus und zielte mit der Waffe.
    Von Vandengard keine Spur.
    Markus pirschte weiter vor. Das Adrenalin schenkte ihm ein wahres Hochgefühl. Für den Moment fühlte er sich unbesiegbar, als könnte er es mit der ganzen Royal Navy aufnehmen und nicht nur mit einem SAS -Soldaten.
    Das Gefühl währte nur einen kurzen Augenblick. Dann musste Markus feststellen, dass ein uraltes Sprichwort allgemeine Gültigkeit besaß: Hochmut kam bekanntlich vor jedem Fall.
    Ein Karton polterte aus einem der Regale. Markus wirbelte herum und schoss. Die Kugel zerfetzte Pappe. Mehr nicht. Dafür wurde ihm plötzlich der Boden unter den Füßen weggezogen. Er schlug der Länge nach hin. Die Glock entglitt seiner Hand. Er sah einen Fuß die Waffe zur Seite kicken. Dann traf ihn etwas hart in den Bauch.
    Markus schrie auf und rollte auf die Seite. Sein Peiniger stand direkt über ihm und deckte ihn mit zwei Fausthieben ein, ehe er ihn an der Jacke packte und auf die Beine stellte.
    »Du Stück Scheiße«, sagte Vandengard.
    Markus sah den Ellbogen gar nicht kommen, sondern spürte nur dessen Auswirkungen in seinem Gesicht. Sein Kopf flog herum. Er hielt sich nicht länger auf den Beinen, als Vandengard mit einem Tritt nachsetzte. Markus taumelte in die Regale, prellte sich den Schädel und glaubte, sein Kopf müsse jeden Moment platzen.
    Wie hatte er ernsthaft annehmen können, dass er auch nur den Hauch einer Chance gegen diesen Mann hatte?
    Mit Mühe hielt sich Markus an einer Regalstrebe fest und wandte den Kopf in Richtung des Spezialisten.
    »Wir können es sehr langsam und schmerzvoll machen«, sagte Vandengard. »So wie bei deinem Freund Andy. Er hat geschrien und geflennt wie ein kleines Mädchen, als ich ihm die Eier abgeschnitten habe. Aber dann hat er zumindest geredet. Oder wir machen es kurz und ohne Qualen wie bei Bernd.«
    Markus drückte sich von dem Regal weg. Er ballte eine Hand zur Faust. »Du. Mieses. Dreckschwein.«
    Er fuhr herum, schwang die Faust und starrte ungläubig auf die Stelle, an der Vandengard gerade noch gestanden hatte. Mit Leichtigkeit war der Brite ausgewichen, packte Markus’ Arm und hielt ihn hoch. Sein Bein zuckte vor und der gestiefelte Fuß schlug Markus zweimal kurz hintereinander ins Gesicht. Dann verdrehte ihm Vandengard den Arm auf den Rücken und presste Markus mit Wucht gegen die Regalwand.
    »Also die schmerzvolle Tour«, raunte der Soldat ihm ins Ohr. »Soll ich dir zuerst die rechte oder die linke Brustwarze abbeißen?«
    Markus keuchte und versuchte, sich aus dem Griff zu befreien, doch der andere riss ihm einfach den Arm hoch. Es knackte in der Schulter und ein scharfes Stechen raste durch Markus’ Nerven bis ins Gehirn, wo es in einer bunten Kaskade explodierte. Er hörte seinen Schrei nicht.
    »Oder lieber ein Ohr abschneiden?«, fragte Vandengard.
    Bitte, bitte, lass ein Wunder geschehen! Markus’ Gedanken kreisten. Er flehte und bettelte und wusste nicht einmal, zu wem. Niemand konnte ihm jetzt noch helfen. Die Schmerzen waren nicht auszuhalten. Was, wenn Vandengard erst richtig mit der Folter anfing?
    Der Brite lachte, als hätte er Markus’ Gedanken gelesen. Dann sagte er: »Da du deine Augen sowieso nicht mehr brauchen wirst, wenn ich mit dir fertig bin, kann ich auch damit anfangen.«
    Oh nein! Eine Welle der Übelkeit kroch Markus’ Speiseröhre herauf. Wenn die Schmerzen nicht augenblicklich nachließen, würde er sich übergeben. Und die Vorstellung, was Vandengard mit seinen Augen anstellen konnte, steigerte das Maß noch ungemein.
    Der Brite war mit seinen Drohungen aber noch nicht fertig. Er schien es regelrecht zu genießen, Markus in Angst zu versetzen.
    »Ich werde dir ein Auge mit meinen Fingern aus der Höhle pulen«, sagte Vandengard. »Und während es lose herunterhängt und deine Sicht vollkommen gestört ist, trenne ich den Sehnerv durch. Du wirst mit dem anderen Auge zusehen, wie dein Auge zu Boden fällt und dort herumkullert, bis ich es mit meinem Absatz zerquetsche.«
    Markus kotzte. Der Schwall Erbrochenes spritzte ihm einfach aus dem Mund, ohne dass er etwas dagegen unternehmen konnte. Das Frühstück von McDonald’s und der Kaffee verteilten sich auf einem Pappkarton in dem Regal vor ihm. Spritzer trafen sein Gesicht und offenbar auch das Vandengards, denn der Brite fluchte mit einem Mal.
    »Du verdammter Huren…« Weiter kam er nicht. Ein Knall ließ ihn zusammenzucken. Irgendetwas pfiff an den beiden vorbei. Dann war ein metallisches

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