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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Pling zu hören.
    Ehe Markus überhaupt begriff, was geschah, ließ Vandengard ihn los und rannte davon. Er verschwand in einem anderen Gang. Sobald er außer Sichtweite war, verstummten seine Schritte. Markus wusste inzwischen, dass der SAS -Soldat sich lautlos bewegen konnte.
    Verwirrt blickte Markus auf und wischte sich mit einer Hand die Spritzer aus dem Gesicht. Seine andere Schulter schmerzte und er bewegte vorsichtig den Arm, um wieder ein Gefühl für seine Gelenke zu bekommen. Dann sah er zum Halleneingang und erkannte Veronica Pothoff mit gezogener Pistole.
    Sie hatte ihm das Leben gerettet.
    Für den Moment.
    08:59 Uhr
     
    »Alles in Ordnung?«, fragte Veronica.
    Statt in die Halle zu kommen, hatte sie Markus herausgewunken. Er fand seine Pistole, hob sie auf und eilte durch den Hauptkorridor bis zum Eingang zurück. Die Schmerzen, die ihm jeder Schritt in den Gelenken bereitete, konnte er bis zu einem gewissen Maß ignorieren. Doch immer wieder verzog er das Gesicht, stöhnte und blieb kurz stehen. Der Weg bis zum Eingang kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Jeden Moment erwartete er, dass Vandengard aus einem der Seitenarme stürmte und ihn niederschlug. Oder dass der Brite seine eigene Waffe wiedergefunden hatte und Markus einfach von hinten erschoss.
    Nichts dergleichen geschah. Er erreichte das Tor und folgte Veronica nach draußen in Sicherheit.
    Sein Blick fiel auf Lomi, die scheinbar bewusstlos war.
    »Es … geht schon«, beantwortete Markus Veronicas Frage, verzog dabei aber seine Mundwinkel und strafte damit seine Worte Lügen. »Was ist mit ihr?«
    »Sie hat allen Ernstes versucht zu entkommen. Ich musste sie bewusstlos schlagen.«
    Markus runzelte die Stirn. »Vandengard ist immer noch in der Halle.«
    »Ich weiß.« Veronica warf einen Blick um die Ecke des Tores. Dann sah sie Markus an. »Hilf mir, Lomi zum Auto zu tragen. Wir haben zumindest einen von beiden. Mit etwas Glück werden wir von ihr alles erfahren, was wir wissen müssen, sobald sie wach ist.«
    Markus biss die Zähne zusammen. »Ihn laufen lassen?« Er dachte dabei an Andy.
    »Du kannst froh sein, dass du noch lebst.«
    Das war wiederum wahr. Markus kämpfte sich hoch auf die Beine und stellte sich an die Schulterseite der Bewusstlosen. Als Veronica ihre Beine anhievte, packte er sie unter die Arme und hob sie an. Gemeinsam schleppten sie sie über eine kleine Metalltreppe von der Laderampe zum BMW hinüber. Mit Ausnahme der gesprungenen Windschutzscheibe hatte der Wagen bei Veronicas Manöver keinen weiteren Schaden genommen.
    Sie verfrachteten Allegra Lomi auf die Rückbank.
    Vielleicht hat der Spuk jetzt endlich ein Ende, dachte Markus. Sein Blick fiel von der Italienerin zu Veronica. Sie nickte ihm zu und war gerade dabei, die Lippen zu einem aufmunternden Lächeln zu formen, als sich ihr Blick in einen gequälten Ausdruck verwandelte. Sie musste gesehen haben, wie sich Markus’ Augen vor Schrecken weiteten. Er starrte an ihr vorbei auf den Eingang der Lagerhalle, aus dem ein Schatten mit wehendem, weitem Ledermantel geschossen kam.
    Veronica duckte sich, fuhr herum und riss in der Drehung ihre Pistole hoch.
    Im selben Moment flog Vandengard über den Rand der Rampe hinweg. Bevor die MAD -Agentin ihre Drehung vollendet hatte, setzte er neben ihr auf dem Asphalt auf, rammte ihr den Ellbogen in die Seite, entwand ihr die Waffe aus der Hand und zielte durch das Seitenfenster auf die Rückbank.
    »Nein!«, schrie Markus.
    Die Pistole brüllte auf. Dreimal. Glas zersprang. Die Kugeln fanden ihr Ziel in der Brust und der Stirn der Bewusstlosen. Dann blieb der Verschlussschlitten in der hinteren Stellung stehen. Das Magazin war leer.
    Veronica stöhnte.
    Vandengard versetzte ihr einen Tritt, der sie zu Boden gehen ließ, warf die Waffe weg und sprang über die Motorhaube. Er lief in Richtung der Containerverladestation.
    Ohne nachzudenken, wandte sich Markus um und hetzte ihm hinterher. Seine Beine trugen ihn von alleine. Er sah nur Vandengard vor sich. Und spürte unbändige Wut, die sich in seinem Bauch ausbreitete. Seinen Körper erwärmte. Bis sie gar als lodernde Flamme seine Sicht trübte.
    Vandengard erreichte den Ladekran, sprang auf die untere Plattform und schickte sich an hochzuklettern. Was hatte er vor? In dieser Richtung war kein Entkommen möglich. Hinter dem Kran lagen die Bahngleise. Ein Güterzug wartete darauf, mit Containern beladen zu werden. Nach den Gleisen begrenzte ein Zaun das Areal. Dahinter befand sich

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