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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Kühle gerötet. In ihren Händen hielten sie handliche Maschinenpistolen und in den Gesichtern stand ein Ausdruck, der darauf hinwies, dass sie sie auch, ohne zu zögern, benutzen würden.
    Gwen nickte ihnen zu und hoffte, dass nicht bereits diese kleine Geste ihre Scharade verriet. Sie kannte niemanden aus der Lynchburg-Zelle der Organisation. Wenn es irgendetwas gab, das irgendwer gestern oder gar heute mit der toten Gabrielle besprochen hatte, würde Gwen sofort auffliegen, sobald sie jemand darauf ansprach. Sie konnte nur hoffen und beten, dass sie sich keinen Fehler erlaubte, solange sie in der Basis war. Es musste einfach schnell gehen.
    Rein, zuschlagen und wieder raus.
    Gwen betrat den Lift. Die beiden Männer aus dem Helikopter folgten ihr. Einer von ihnen zog eine Plastikkarte durch einen Schlitz an dem Bedienpaneel und drückte anschließend auf den Knopf für den Keller. Die Türen schlossen sich. Dann ruckte der Aufzug und sackte in die Tiefe. Gwen bemühte sich, einfach stur geradeaus zu gucken und keinen der beiden Bodyguards anzusehen. Aus den Augenwinkeln sah sie die Anzeige der Etagen. Als relativ kleine US-Stadt mit knapp 65 000 Einwohnern am Fuße der Blue Ridge Mountains, besaß Lynchburg nur wenige Gebäude, die wegen ihrer Bauhöhe als Wolkenkratzer bezeichnet wurden. Auf einem davon waren sie gelandet, doch er war mit keinem der Gebäude der großen Metropolen zu vergleichen. Es ging fünfundzwanzig Stockwerke in die Tiefe, dann leuchtete das Kellergeschoss auf, doch die Kabine hielt nicht.
    Gwen spannte sich unwillkürlich an. Zwar hatte sie nicht damit gerechnet, dass im Keller Endstation war, doch der Gedanke, mit den beiden Bewaffneten noch tiefer unter die Erde zu müssen, beunruhigte sie. Sie versuchte, ruhig zu atmen und sich nichts von ihrer Nervosität anmerken zu lassen.
    Die Kabine wurde sanft abgebremst und blieb schließlich stehen. Ein heller Glockenton erklang. Die Türen schoben sich zur Seite und gaben den Anblick auf einen langen Gang frei, zu dessen beiden Seiten Türen abzweigten. Gwen war mit der Einrichtung vertraut. In einer ähnlichen hatte sie vor zwei Tagen noch gearbeitet.
    Bevor sie in die Luft gesprengt und alle Mitarbeiter der Zelle, inklusive des Generals, getötet worden waren.
    »Nach Ihnen, Ma’am«, sagte einer der beiden Leibwächter.
    Gwen spürte einen kalten Schauer ihren Rücken herunterlaufen. Die feinen Härchen in ihrem Nacken stellten sich auf.
    Ganz ruhig, ermahnte sie sich. Du bist Gabrielle Stylez und schon Hunderte Male hier ein und aus gegangen. Das ist dein Zuhause.
    Gwen trat aus der Kabine. Die beiden Wächter rührten sich nicht. Als Gwen sich umwandte sah sie, wie einer der beiden bereits die Hand nach dem Schaltpaneel ausstreckte.
    »Will der General mich sehen?«, fragte sie.
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Nein, Ma’am. Davon hat er nichts gesagt.«
    Gut. Dann musste sie sich beeilen. Sie drehte sich um, ohne die beiden Männer zu verabschieden, und ging den Flur entlang. Als sie das Schließen der Aufzugtüren hörte, beschleunigte sie ihren Gang. Sie sah einmal zu einer der Türen, die nur angelehnt war. Ein Mann saß an einem Schreibtisch und telefonierte. Er musste sie bemerkt haben, denn er wandte den Kopf in ihre Richtung und winkte ihr.
    Gwen hob kurz die Hand und marschierte weiter. Die anderen Bürotüren waren verschlossen. Am Ende des Flures befand sich eine T-Kreuzung. Rechts ging es zu den Labors und zum Büro des Generals. Der linke Korridor führte zu weiteren Büros und der Kommunikationszentrale. Genau dorthin wollte sie. Wenn sie Informationen beschaffen wollte, fand sie sie dort. Der Haken war nur, dass sie nicht allein sein würde. Wird schon schiefgehen.
    Sie folgte der linken Abzweigung. Eine Tür öffnete sich und ein Mann in hellem Anzug kam heraus, in der einen Hand einen PDA , in der anderen ein Mobiltelefon.
    »Oh, hallo Mrs Stylez. Ich habe Ihnen meinen Bericht über die Auswirkungen von Renegade Alpha auf den Tisch gelegt. Wenn Sie sie bitte abzeichnen würden, damit der General …«
    »Wird erledigt«, sagte Gwen und ging einfach weiter.
    Der Mann bedankte sich und telefonierte wieder, während er den Gang in die andere Richtung marschierte.
    Kurz bevor sie die Doppeltür zur Kommunikationszentrale erreichte, öffnete sich auf der rechten Seite erneut eine Bürotür. Gwen erkannte die Silhouette, bevor sie ihr Gesicht richtig sehen konnte.
    Er war es!
    Der General.
    Gwen erstarrte und schluckte. Ein

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