Kalte Spuren (German Edition)

eine Portion Rührei mit Speck hermachte. Aus den Lautsprechern drang leiser New-Country-Sound von Brian McComas.
    Eileen nippte an dem Kaffee und nahm dankbar dessen Wärme in sich auf. »Na schön, dann schießen Sie mal los.«
    Die andere Frau nickte und strich sich eine Strähne ihres langen, blonden Haares aus der Stirn. Sie zog das Blackberry aus der Tasche und legte es auf den Tisch. Dann begann sie ein paar Tasten zu drücken, während sie Eileen von ihrem Besuch in der Basis der Organisation berichtete.
    »Okay«, sagte Eileen, nachdem Mrs Stylez mit ihrem Bericht fertig war. »Wie hilft uns das jetzt weiter?«
    Gwen blickte sie an. »Ich habe hier diese Dateien.« Sie schob das Blackberry zu Eileen herüber.
    Auf dem Display war Cord Simmons’ Dienstakte in verkleinerter Darstellung zu sehen.
    »Zwanzig Probanden«, sagte Mrs Stylez. »Fünfzehn haben offensichtlich Misty Hazard überlebt. Fünf von ihnen sind aktiviert worden. Sie haben sich Shift-P gespritzt, machen jetzt die Tablettenkur und haben sich bei der zuständigen Basis der Organisation auf Abruf bereit gemeldet.« Die Blonde sah Eileen an und stockte. Offenbar betraf es die Sache mit dem Serum, das jetzt auch in Eileens Blutbahn kreiste.
    Die Bedienung brachte das Essen und stellte Eileen einen dampfenden Teller mit Chili auf den Tisch. Stylez bekam ihr Sandwich.
    »Sonst noch einen Wunsch, Ladys?«
    »Im Moment nicht«, sagte Eileen und wartete, bis die Frau wieder zum Tresen zurückgekehrt war. Dann schob sie den Teller beiseite, zog den Laptop-Rucksack zwischen ihren Beinen hoch und stellte den Inhalt auf die Tischplatte neben dem Chili. Sie klappte das Display hoch und weckte den Rechner aus dem Stand-by. Eine Textdatei war geöffnet und zeigte die Namensliste der Hazarder.
    Eileen markierte mit dem Touchpad die fünf Namen der aktivierten Personen und wies ihnen eine rote Schriftfarbe zu.
      
     

Simmons, Cord
Cpt.
USMC
Phelps, Nicholas
Msgt
U.S. Army
Valois, Philippe
Lt.
CH
Strauss, Zaira
Lt.
Mossad
Callahan, Bruce
SA
CIA
      
     
    »Warum rot?«, fragte Stylez als sie mit vollen Backen um die Ecke auf das Display schielte. »Auf der Weltkarte waren sie grün.«
    »Weil sie für die Organisation etwas Positives darstellen«, erklärte Eileen. »Für uns sind sie aber der Feind.« Sie ließ ihren Finger wieder über das Touchpad fahren und markierte noch zwei weitere Namen und wies ihnen eine violette Farbe zu.
      
     

Vandengard, Desmond 
Mj.
SAS
Lomi, Allegra
 
AISE
      
     
    »Das sind auch nicht unsere Freunde«, bemerkte Mrs Stylez.
    Eileen schüttelte den Kopf. »Das wissen wir noch nicht. Also, fünf bei den Generälen. Zwei auf der anderen Seite. Wie heißt noch diese Clique?«
    »Gaia’s Dawn.« Stylez drückte eine Taste am Blackberry und rief die entsprechende Datei auf. »Das war bereits einer der Punkte, den die anderen Generäle vor uns geheim gehalten haben. Hier steht, Gaia’s Dawn, oft auch nur als G-Dawn bezeichnet, wäre eine Sekte, die rund um den Globus verteilt operiert und ihre Mittel aus Finanzspritzen bedeutender Konzerne erhält. Ihr Vorsitzender ist ein britischer Lord mit Namen James Edward of Narwick. Ich bin einigen Querverweisen gefolgt. Offenbar liegen die Ziele von G-Dawn in der Durchsetzung einer neuen Weltordnung. Gaia repräsentiert in dem Zusammenhang die Göttin der Erde, die Erdmutter.«
    »Eine neue Welt«, sagte Eileen. »Und wie soll die aussehen?«
    Stylez hob die Schultern. »Ich bin nicht sicher. Aber ich habe eine vage Ahnung. Sehen Sie.« Sie tippte auf das Display und rief eine Liste auf. »All diese Firmen unterstützen G-Dawn finanziell. Natürlich nicht über offizielle Kanäle. Aber schauen Sie sich die Konzerne an. First Solar Concept ist ein amerikanischer Hersteller von Solarpaneelen. Futurestorm aus Belgien setzt auf Windkraftanlagen. Dr. Meissner aus Deutschland arbeitet an batteriebetriebenen Motoren für Kraftfahrzeuge. Die Natural Chemicals Inc. aus Indien betreibt Forschungen an natürlichen Düngemitteln. Noch einige andere Konzerne, die in ähnlichen Richtungen tätig sind.«
    Eileen schürzte die Lippen. Inzwischen wurde McComas durch Carrie Underwood abgelöst und Jesus, take the wheel plärrte aus den Lautsprechern. »Also all diese Firmen stecken in alternativen Forschungen und Energien«, sagte sie.
    Mrs Stylez nickte. »Auf dem Weltmarkt können sie sich nicht durchsetzen, sondern nur einigen wenigen Abnehmern ihre Produkte anbieten.«
    »Die Erdölkonzerne