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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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und sprang aus dem Fahrzeug.
    Menschen schrien auf und wichen zurück, als sie ihre Waffe sahen. Jemand rief um Hilfe. Irgendwo wurden Schreie nach Polizei laut.
    Eileen setzte über die Motorhaube hinweg, zwängte sich zwischen zwei vor Entsetzen erstarrten Männern hindurch und sprang über den umgestürzten Stuhl vor dem Café. Sie stieß einen Kellner beiseite, dessen Tablett mit Cola, Kaffee und Kuchen in hohem Bogen davonsegelte und den Inhalt auf der Fensterscheibe des Lokals verteilte. Es klirrte. Glas schepperte.
    Eileen betrat das Lokal.
    Leicht geduckt verschaffte sie sich schnell einen Überblick. Zehn bis fünfzehn Tische, ein runder Tresen links mit zwei Bedienungen. Etwa ein halbes Dutzend Gäste. Eine Serviererin an einem Tisch. Links eine Art Galerie mit weiteren Tischen und vielleicht drei oder vier Gästen. Hinten links der Aufgang in Form einer Wendeltreppe. Daneben der Zugang zu den Toiletten.
    Und die beiden Männer.
    Einer von ihnen wirbelte herum und zog seine Waffe.
    Eileen sprang reaktionsschnell hinter einem Tisch in Deckung, stieß das Möbelstück um und riss dabei unweigerlich einen der Gäste mit sich. Ein Schuss peitschte und zersprengte das große Fenster des Lokals hinter Eileen.
    Der Knall zerriss den Bann, der die Gäste und Bedienungen wie gelähmt zusehen ließ. Plötzlich brandete Tumult auf. Alles schrie und lärmte. Tische und Stühle wurden umgeworfen. Die Leute stürmten in Panik zum Ausgang und verwehrten Eileen so ein freies Schussfeld auf die beiden Typen.
    Eileen kam hinter ihrer Deckung hoch und hielt sich links. Sie nutzte die Nischen zwischen Tischen und Wand und befand sich direkt unter dem Galerieaufbau. Die Männer sahen sie nicht, sondern suchten sie vermutlich unter den fliehenden Menschen. Einer von ihnen lief die Wendeltreppe hinauf, während der andere mit schussbereiter Waffe an ihrem Fuß stehen blieb.
    Endlich waren die Gäste aus dem Schussfeld und drängten nach draußen. Eileen hob die Pistole, zielte sorgfältig und schoss. Die Kugel bohrte ein fingerdickes Loch in die Stirn des Mannes und trat an seinem Hinterkopf begleitet von einer Wolke aus Blut und Gehirnmasse wieder aus. Die Tür zu den Toiletten war rot gesprenkelt.
    Von oben dröhnten zwei, drei weitere Schüsse. Wohin sie gingen, konnte Eileen nur erahnen.
    Sie drückte ihren Rücken gegen die Wand und pirschte sich weiter vor. Eileen hatte fast den Fuß der Treppe erreicht, als Sirenengeheul ertönte.
    Verflucht! Sie blickte zum Eingang. Der Laden war wie leergefegt. Draußen vor dem Fenster bildete sich eine Menschentraube Schaulustiger, die sowohl das Vorrücken der Polizei als auch des Rettungsdienstes behinderten. Außerdem gefährdeten sich diese Menschen nur unnötig selbst, indem sie riskierten, sich eine verirrte Kugel einzufangen.
    Eileen stieß mit einem Fuß gegen den Leichnam. Sie bückte sich, hob dessen Waffe auf und schob sie sich hinter den Gürtel. Dann wirbelte sie mit schussbereiter Pistole um den Treppenabsatz. Sie erinnerte sich an die Gäste, die oben gesessen hatten. Von ihnen hatte sie niemanden herunterkommen sehen.
    Das Sirenengeheul wurde lauter. Die Cops konnten jeden Moment eintreffen. Eileen setzte alles auf eine Karte und stürmte die Treppe hinauf. Oben angekommen bot sich ihr ein schreckliches Bild. Drei Gäste des Lokals lagen im eigenen Blut zwischen umgestürzten Tischen und Stühlen. Gwens Verfolger hatte sie eiskalt umgebracht, vermutlich, um sie daran zu hindern, ihn in Panik nach den ersten Schüssen zu überrennen.
    Eileen wandte sich mit der Pistole im Anschlag um. Die Galerie mündete in einer Tür mit der Aufschrift: Nur für Personal. Sowohl Stylez als auch ihr Verfolger mussten dahinter verschwunden sein.
    Eine Polizeisirene drang schrill von draußen zu ihr hinauf. Am Eingang wurden Stimmen laut. Schritte ertönten. Die Cops.
    Eileen ging eilig auf die Tür zu, stieß sie mit einem Fuß auf und sicherte den schmalen Flur dahinter. Rechts zweigte eine Tür zu der Personaltoilette ab. Links hing ein kleines Messingschild mit der Aufschrift: Büro. Der Gang endete an einem schmalen Fenster, hinter dem eine Feuerleiter zu sehen war.
    Das Fenster stand offen.
    Eileen atmete durch, warf rasche Blicke in Toilette und Büro, um keine bösen Überraschungen zu erleben, und fand beides leer vor. Das Fenster war ihr nächstes Ziel. Sie stieg über den Sims und landete auf dem Gitter. Die Leiter war ausgefahren. Keine zwanzig Meter von ihr entfernt in einer

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