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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Treffen mit Tweed arrangieren sollte. Nur wir beide. Damit ich mir selbst ein Bild von ihm machen kann.«
    »Würde er Ihnen trauen?«
    »Nein, es sei denn, wir könnten uns auf sehr umfassende Sicherheitsvorkehrungen einigen. Natürlich würde er dann wissen, wie ich aussehe.« Walvis dicke Lider zuckten, und Rosa wußte, daß er angestrengt nachdachte. Plötzlich gab er ein bellendes Lachen von sich. »Das wäre dann fast so etwas wie der Austausch von gefangenen Agenten am Checkpoint Charlie in Berlin in den Zeiten des Kalten Krieges. Ich würde zu gern wissen, wie er auf meine Ansichten über die Welt und ihre Zukunft reagiert.«
    »Denken Sie darüber nach, bevor Sie einen Entschluß fassen«, drängte Rosa.
    »Genau das werde ich tun«, erklärte Walvis.
    Eine Weile zuvor war Philip fast mit Martins Audi zusammengestoßen, und er dankte dem Himmel, daß er seine Scheinwerfer ausgeschaltet und sich seinen Weg im Mondlicht gesucht hatte. Er war aus der Senke heraus und auf die Anhöhe gefahren und hatte gesehen, wie der blaue Audi auf den Hof des Anwesens fuhr und das Tor hinter ihm wieder geschlossen wurde.
    Er überlegte rasch. In der kalten Nachtluft war das Motorengeräusch des Audi laut und deutlich und würde das Geräusch seines eigenen Motors übertönen. Er wendete auf dem grasbewachsenen Bankett, das hier den Feldweg säumte, fuhr in die Senke zurück und hielt an.
    »Darf ich fragen, was wir – was Sie – vorhaben?« erkundigte sich Nield.
    »Wir richten uns auf ein schnelles Entkommen ein. Sie bleiben hier im Wagen. Setzen Sie sich ans Steuer. Wenn sie mich erwischen, fahren Sie mit Höchstgeschwindigkeit nach München zurück und erstatten Tweed Bericht.«
    »Und was haben Sie vor?«
    »Ich werde das Bauernhaus beobachten – Sie haben es gesehen?«
    »Ja. Ein ziemlich großes Haus. Von der Anhöhe aus war es deutlich zu sehen. Sie gehen ein großes Risiko ein.«
    »Wenn ich in Deckung bleibe und nur mit meinem Nachtglas aufpasse, was dort vor sich geht, sollte mir eigentlich nichts passieren. Lassen Sie den Motor laufen –hier unten in der Senke hört ihn niemand. Und wir haben genügend Benzin.«
    »Okay, ich lasse den Motor laufen«, versicherte ihm Nield.
    »Sie werden erfrieren, aber ich nicht …«
    Philip stieg aus und machte die Tür leise zu – das Zuschlagen einer Wagentür ist ein unverwechselbares Geräusch, das weithin zu hören ist. Er fand in der Nähe der Kuppe der Anhöhe eine Gruppe von vereisten Sträuchern, ging hinter ihnen in Deckung, knöpfte seinen Lammfellmantel bis zum Hals zu und begann, den gesamten Hof mit seinem Fernglas abzusuchen.
    Als die Kälte ihm zuzusetzen begann, dachte er an seine tote Frau Jean. Er spürte, wie sich seine Augen mit Tränen füllten, und atmete ganz bewußt die kalte Luft ein. Das dämpfte die aufsteigenden Emotionen. Er wartete.
    Ihm war, als hockte er stundenlang hinter den Sträuchern, ohne das Fernglas auch nur einmal zu senken. Immer wieder beobachtete er die Jalousien vor den Fenstern eines Zimmers. Der Raum dahinter war hell erleuchtet, und eine der Jalousien war nicht vollständig geschlossen.
    Es passierte ohne jede Vorwarnung. Er sah eine Bewegung hinter der nur teilweise geschlossenen Jalousie. Er erstarrte, aber nicht wegen der Kälte. Auf der Jalousie erschien die Silhouette einer riesigen Gestalt. Genau dieselbe Silhouette, die er durch eine Milchglasscheibe hindurch gesehen hatte, als er Walvis’ Arbeitszimmer durchsuchte. Die Silhouette bückte sich, wirkte sogar noch massiger. Die Jalousie wurde vollständig geschlossen, und der schmale Lichtstreifen, der zuvor an ihrem unteren Ende zu sehen gewesen war, verschwand.
    Philip bewegte sich, nach wie vor in der Hocke, verschwand in der Senke, richtete sich auf. Er öffnete die Fahrertür, und Nield rutschte rasch auf den Beifahrersitz, damit Philip sich ans Steuer setzen und die Tür leise schließen konnte.
    »Sie haben Sie entdeckt?« fragte Nield mit seiner Walther in der Hand.
    »Nein!« In Philips Stimme lag ein grimmiger Triumph. »Aber wir haben Walvis’ Geheimversteck entdeckt. Walvis ist tatsächlich hier. Zurück nach München und zu Tweed, und zwar so schnell wie möglich.«

24
    In der Suite im Vier Jahreszeiten hatte Tweed nach der Rückkehr von Cardon und Nield vorgeschlagen, daß sie beide erst einmal duschen und sich umziehen sollten.
    »Danach können Sie mir berichten, was Sie entdeckt haben«, sagte er.
    »Das hat Zeit«, erwiderte Philip.
    »Ich kann auch

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