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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sagen.«
    »Ich möchte, daß Sie eine Aussage machen«, erklärte der Polizist unbeirrt.
    »Haben Sie nicht zugehört? Ich habe gerade eine gemacht und Sie informiert, daß ich Ihnen leider in keiner Weise behilflich sein kann. Weshalb stellen Sie all diese Fragen nicht der Frau, die hier arbeitet?« Er hob die Stimme. »Könnten wir bitte die Rechnung haben? Sonst verpassen wir unseren Zug, und wir müssen nach Hause. Wir sind ohnehin schon spät daran.«
    Die Frau schrieb die Rechnung und brachte sie, Tweed bezahlte und gab ihr ein großzügiges Trinkgeld. Er stand auf, ohne den Polizisten anzusehen, der nicht recht zu wissen schien, was er als nächstes tun sollte. Dann gingen die drei hinaus in den eisigen Abend, nachdem sie ihre Mäntel angezogen und bis zum Hals zugeknöpft hatten.
    »Danke für den Kaffee«, sagte Jill mit einem schiefen Lächeln, nachdem sie ihr Hotel erreicht hatten. »Was ich jetzt brauche, ist ein langes, heißes Bad. Darf ich später zu Ihnen kommen?«
    »Kommen Sie in ungefähr einer Stunde«, erklärte Tweed. »Ich muß vorher noch einige Anrufe erledigen.«
    Sie hatten gerade seine Suite betreten, als das Telefon läutete und der Fremde Tweed über Walvis’ bevorstehendes Eintreffen in Salzburg informierte. Nachdem er den Hörer aufgelegt hatte, gab er die Nachricht an Paula weiter.
    »Was, glauben Sie, führt er im Schild?« fragte Paula sofort.
    »Ich habe den Eindruck, daß er ausnahmsweise einmal meint, was er sagt. Daß er mich treffen und mit mir reden will. Aber im Moment mache ich mir Sorgen wegen Philip.«
    Bevor sie in den Fahrstuhl getreten waren, hatte er sich an der Rezeption erkundigt und erfahren, daß Mr. Cardons Schlüssel nach wie vor am Bord hing und er demnach noch nicht zurückgekehrt war.
    »Philip ist durchaus imstande, auf sich selbst aufzupassen«, sagte Paula.
    »Das stimmt. Aber als er aus der Konditorei stürmte und der Wagen des Killers davonfuhr, habe ich gehört, wie ein Motorrad gestartet wurde. Ich vermute, daß Philip im Sattel saß und dem Wagen nachjagte. Ich vermute außerdem, daß es in Salzburg von Walvis’ Gangstern nur so wimmelt, und wenn Philip auf eine ganze Horde von ihnen stößt, fünf zum Beispiel, dann hat er sehr schlechte Karten.«
    Er schaute auf, als jemand an die Tür klopfte. Paula sprang auf, holte den Browning aus ihrer Umhängetasche, ging zur Tür, öffnete sie bei vorgelegter Kette und machte sie dann vollständig auf. Über die Schulter rief sie Tweed zu: »Raten Sie mal, wer da gekommen ist.«
    Philip kam ins Zimmer. Sein Jackett war an zwei Stellen eingerissen, und seine Hosenbeine waren abgeschabt. Er zog das Jackett aus und hängte es über die Lehne eines Stuhles. Dann ließ er sich mit bitterer Miene nieder.
    »Kaffee?« fragte Paula. »Oder lieber einen Drink? Scotch?«
    »Später, danke, Paula. Der Mann, der mit seiner Maschinenpistole auf uns geschossen hat, war Lucien.«
    Er sprach den Namen voller Wut und Bitterkeit aus. Dann berichtete er ihnen, was passiert war, bis er schließlich ein Taxi gefunden hatte, das ihn ins Hotel zurückbrachte.
    »Er ist mir in der Altstadt entwischt. Dieses Schwein bewegt sich wie ein Wiesel. Ich kann es kaum abwarten, ihn in die Hände zu bekommen.«
    »Die Altstadt ist der ideale Ort, um jemandem zu entwischen«, erklärte Paula. Sie versuchte, ihm über seine Enttäuschung hinwegzuhelfen. »Vielleicht wohnt er sogar irgendwo dort.«
    »Der Gedanke ist mir auch schon gekommen, also werde ich weiter dort herumstreifen …«
    Er brach ab, weil in einem bestimmten Rhythmus an die Tür geklopft wurde. Paula war sicher, daß sie wußte, wer davorstand, näherte sich ihr aber trotzdem mit dem Browning in der Hand. Als sie sie öffnete, verspürte Tweed zum zweitenmal eine große Erleichterung.
    Newman kam zuerst herein, mit einem Rucksack in der Hand, gefolgt von Marier, Nield und Butler, die gleichfalls Rucksäcke trugen. Sie alle machten einen ziemlich erschöpften Eindruck, als sie ihre Mäntel auszogen und sich in Sessel sinken ließen.
    »Ich finde, ihr solltet alle in eure Zimmer gehen«, sagte Tweed.
    »Nehmt ein Bad und zieht euch um, bevor ihr Bericht erstattet.
    Wann habt ihr zuletzt etwas gegessen?«
    »Das Bad und das Umziehen haben Zeit bis später«, sagte Newman. »Aber gegen einen Liter Kaffee hätte ich nichts einzuwenden. Sie müssen erfahren, was in den Bergen an der tschechischen Grenze und in Passau passiert ist …«
    Tweed hörte Newman zu, ohne ihn mit einem

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