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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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hat so viele Gerüchte über seine Geburt in so vielen Ländern in Umlauf gesetzt, daß die Wahrheit in den Schatten der Geschichte verlorengegangen ist.«
    »Ein seltsamer Mann.«
    »Und ein gefährlicher. Jetzt komme ich zum Wichtigsten, das ich herausgefunden habe. Er hat vor, Europa von Ihrem Land aus zu regieren. Er hält Großbritannien für die ideale Basis. Und er hat bestens ausgebildete Agenten nach Amerika geschickt, die die USA destabilisieren sollen. Washington hat nicht die geringste Ahnung von dem Inferno, das zwischen den verschiedenen Rassen und Nationalitäten ausbrechen wird. Walvis hat vor, das Land ins Chaos zu stürzen – um das zu eliminieren, was er für vernichtenswert hält.«
    »Kennen Sie die Namen und Standorte dieser Agenten in Amerika?«
    »Nein. Aber ich habe Unterlagen, die beweisen, daß er die Rassenkrawalle in Los Angeles organisiert hat. Daß er weitere, sogar noch furchtbarere Unruhen in New York, Chicago, San Francisco und Miami plant. Ich glaube, damit habe ich Ihnen alles erzählt.«
    »Es ist mehr als genug«, bemerkte Tweed. »Ein Alptraum–Szenario.«
    »Also muß er aufgehalten werden – und zwar schnell, bevor es zu spät ist.« Palewski musterte Tweed eingehend. »Ich habe Sie beobachtet, während ich geredet habe. Sie sind der einzige Mann, von dem ich glaube, daß er das schaffen könnte. Unter ihrem ruhigen Äußeren habe ich Ihre Entschlossenheit entdeckt, den unerläßlichen Kern aus stählerner Skrupellosigkeit, die Bereitschaft, jedes nur erdenkliche Mittel einzusetzen, um die Welt von diesem genialen, aber von Grund auf bösen Mann zu befreien.«
    »Ich sehe in ihm in der Tat einen Feind«, sagte Tweed gelassen.
    »Ich weiß, daß Philip Cardon Sie bereits in München gewarnt hat, daß Teardrop hinter Ihnen her ist, diese brillante Killerin, die schon eine Menge von Leuten umgebracht hat, die Walvis im Wege standen.«
    »Ich nehme an, wir leben im Zeitalter der Gleichberechtigung.«
    Palewski lächelte. So ein angenehmes Lächeln, dachte Paula, und so ein netter Mann. »Also ist es vermutlich nur fair und folgerichtig, damit zu rechnen, daß Frauen die einträgliche Rolle von Berufskillern spielen.« Er sah Paula an. »Ich hoffe, damit habe ich Sie nicht beleidigt«, sagte er mit seiner gewohnten Höflichkeit.
    »Ich finde, Sie haben recht«, pflichtete Paula ihm bei.
    »Und außerdem«, fuhr Palewski fort, »vermute ich, daß der weibliche Verstand mit all den Listen und Tücken, die er im Lauf der Zeiten entwickelt hat, um unter der Vorherrschaft des Mannes zu überleben – daß diese Art von Verstand eine Frau möglicherweise besser dazu befähigt, den Beruf des Killers auszuüben, als ihre männlichen Kollegen.«
    »Ich finde, auch damit haben Sie recht«, sagte Paula.
    »Wir wissen, wie Teardrop aussieht«, sagte Tweed zu Palewski.
    »Sie trägt immer Schwarz – ein schwarzes Kleid oder einen schwarzen Mantel und eine schwarze Kappe mit einem schwarzen Schleier, die ihr Haar und den größten Teil ihres Gesichts verdecken.«
    »Falls ich der Dame je begegnen sollte, werde ich sie meiden wie die Pest«, versicherte Palewski Tweed.
    »Sie ist genauso schlimm wie die Pest«, sagte Newman, seine ersten Worte, seit er sie miteinander bekannt gemacht hatte.
    »Buchstäblich, wenn man bedenkt, daß ihre Spur durch ganz Europa führt.«
    »Ich danke Ihnen beiden für die Warnung.« Palewski wendete sich an Newman. »Es wäre schön, wenn wir uns noch einmal treffen würden, solange Sie in Salzburg sind. Dann könnten wir über die alten Zeiten reden.« Er sah schnell Tweed und Paula an.
    »Sie beide wären natürlich höchst willkommen, wenn Sie unser Schwelgen in Erinnerungen ertragen können.«
    »Also Essen heute abend im ÖH«, sagte Newman mit einem fragenden Blick auf Tweed, der zustimmend nickte. Auch ihm war der Journalist äußerst sympathisch. »Um acht. Ich werde im Foyer auf Sie warten«, sagte Newman lächelnd.
    »Gut, um acht«, stimmte Palewski zu. »Ich rufe eine Viertelstunde vorher an, um sicher zu sein, daß es Ihnen nach wie vor paßt«, setzte er auf seine höfliche Art hinzu.
    »Wir sollten uns jetzt lieber auf den Weg machen«, sagte Tweed nach einem Blick auf die Uhr. »Ich erwarte einen wichtigen Anruf.«
    »Ich werde noch ein bißchen bleiben«, sagte Palewski. »Das ist meine einzige Pause am Tag, und ich werde noch ein Zigarillo rauchen, bevor ich mich auf den Heimweg mache.« Er stand auf und streckte Paula die Hand entgegen, die

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