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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Tweed. Eine positive Einstellung. Wir haben beide ein Sicherheitsproblem. Ich schlage vor, daß wir uns in meinem Mercedes treffen, der nach Einbruch der Dunkelheit auf einem offenen Feld außerhalb der Stadt stehen wird. Außer uns wird meilenweit niemand anders da sein. Nur ich mit meinem Fahrer und Sie mit Ihrem Fahrer …«
    Newman schüttelte energisch den Kopf.
    »Das mag Ihr Sicherheitsproblem lösen, aber keinesfalls meines«, erklärte Tweed. »Versuchen Sie es noch einmal.«
    »Ich hatte schon befürchtet, daß unsere Verhandlungen nicht einfach sein würden. Sie sind ein hartnäckiger Mann, habe ich mir sagen lassen. Ein anderer Vorschlag. Wir treffen uns im Salzburg Express, hier in Salzburg. Ich werde einen ganzen Wagen reservieren lassen und dafür sorgen, daß er vom Rest des Zuges aus nicht betreten werden kann.«
    Newman schüttelte abermals den Kopf.
    »Züge sind nicht sicher«, wendete Tweed ein. »Das kommt nicht in Frage.«
    Newman reichte Paula das Blatt von dem Block, auf dem er ein paar Worte notiert hatte. Sie stand zwischen den beiden Männern und gab es an Tweed weiter. Er warf einen Blick darauf und nickte Newman zu, zum Zeichen, daß er verstanden hatte.
    »Mr. Tweed, ich habe Ihnen zwei überaus vernünftige Vorschläge gemacht, und Sie haben beide rundheraus abgelehnt.
    Wie wäre es, wenn Sie jetzt einen Vorschlag machen würden?«
    »Sie wissen, wo ich in Salzburg wohne. Es gibt nur einen Ort, an dem ich mit Ihnen zusammentreffen werde: die Festung oberhalb der Altstadt. Wir treffen uns an der Talstation der Festungsbahn und steigen zusammen in die Kabine ein. Wir fahren zusammen hinauf und unterhalten uns am Fuß des Reckturms. Dort sind wir wirklich ungestört. Sie kommen in Ihrem eigenen Wagen mit einem Mann neben sich. Ich werde dasselbe tun. Bevor wir in die Kabine einsteigen, werden die jeweiligen Beschützer uns auf Waffen absuchen. Wir werden gemeinsam und allein zum Turm hinauffahren. Wenn unser Gespräch beendet ist, fahren wir mit der gleichen Kabine wieder hinunter zu der Stelle, an der unsere Wagen warten. Wir treffen uns heute mittag um zwölf Uhr an der Talstation der Festungsbahn.«
    »Donnerwetter, das haben Sie sich ja fein ausgedacht. Ich brauche einen Moment, um darüber nachzudenken. Ich bin mir durchaus nicht sicher, ob ich um zwölf schon dort sein kann.«
    »Doch, das können Sie. Ich bin sicher, daß Sie sich bereits in Salzburg aufhalten. Sie haben zwei Minuten, um sich zu entscheiden …«
    »Ist das ein Ultimatum?« fragte Walvis.
    »Nein, nur ein Vorschlag – und der einzige Ort und der einzige Zeitpunkt für ein Zusammentreffen …«
    Newman verfolgte die Zeit anhand des Minutenzeigers seiner Armbanduhr. Er lächelte, denn er zweifelte nicht daran, daß Walvis so viel an dem Zusammentreffen lag, daß er zustimmen würde. Diese Pause bedeutete, daß er sich mit demjenigen beriet, der für seine Sicherheit zuständig war. Vier Minuten vergingen, bevor Walvis sich wieder meldete – eine Geste, die beweisen sollte, daß er sich nicht drängen ließ.
    »Ich meine, wir sollten uns an dem von Ihnen vorgeschlagenen Ort treffen, Mr. Tweed.« Walvis hatte einen verdrossenen Ton angeschlagen, als verlöre er das Interesse an der ganzen Idee. »Es macht Ihnen doch nichts aus, wenn ich etwas später komme?«
    Newman schüttelte abermals den Kopf.
    »Ich habe zwölf Uhr gesagt«, betonte Tweed. »Wenn Sie bis dahin nicht eingetroffen sind, fahre ich sofort wieder ab. Ich bin gespannt, was Sie mir zu sagen haben.«
    »Also gut, Mr. Tweed. Die Leute hatten recht, als sie sagten, Sie wären ein sehr hartnäckiger Mann.«
    »Was vermutlich der Grund dafür ist, daß ich noch am Leben bin«, gab Tweed zurück und legte den Hörer auf.
    In einer alten, heruntergekommenen Villa am Rand von Salzburg, keine halbe Fahrstunde von der Altstadt entfernt, legte auch Walvis den Hörer auf. Von außen machte das Haus einen unbewohnten Eindruck. Geschlossene Läden hingen in schiefen Winkeln herunter, verhinderten aber jeden Blick ins Innere.
    Die Villa stand ein gutes Stück von der Straße entfernt und war von einer zerbröckelnden Mauer umgeben – ausgestattet mit den modernsten Alarmanlagen. Das Grundstück war seit Jahren vernachlässigt worden, und auf der kiesbestreuten Zufahrt wuchs hohes Unkraut.
    In hölzernen, zur Hälfte in den Boden eingelassenen und mit Moos abgedeckten Zwingern lagen wilde und hungrige Dobermänner auf der Lauer, in ihren Zwingern gehalten durch

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