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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sofort eine dringende Nachricht an Howard durchgeben.«
    Er holte einen Notizblock aus seinem Aktenkoffer und schrieb eine lange Nachricht auf, die er unterzeichnete. Er winkte eine Stewardeß herbei, nachdem er die Nachricht in einen Umschlag gesteckt und ihn zugeklebt hatte.
    »Würden Sie das bitte dem Piloten geben. Es ist für den Funker bestimmt. Und sehr dringend.«
    Ein paar Minuten später war sie zurück. Sie brachte ihren Kopf dicht an den von Tweed heran und dämpfte ihre Stimme.
    »Der Kapitän würde Sie gern sprechen, Sir.«
    Tweed folgte ihr ins Cockpit. Der Kapitän hatte sich von seinem Kopiloten ablösen lassen und musterte Tweed eindringlich.
    »Das ist eine sehr ungewöhnliche Nachricht, die wir da senden sollen. Ich muß Sie bitten, sich auszuweisen.«
    »Sie können sich mit Otto Kuhlmann vom BKA in Verbindung setzen. Er hält sich im Moment in der Münchener Polizeizentrale auf und wird für mich bürgen.«
    Noch während er sprach, zeigte er dem Kapitän seinen SIS-Ausweis mit einem wesentlich besseren Foto von sich, als man sie normalerweise in Pässen sieht.
    »Danke, Sir.« Der Kapitän gab ihm den Ausweis zurück. »Wir werden Ihre Nachricht sofort durchgeben.«
    »Wollen Sie nicht bei Kuhlmann nachfragen?«
    »Herr Kuhlmann hat über Funk mit mir gesprochen und mich angewiesen, alles zu tun, was Sie von mir verlangen, solange ich damit nicht die Sicherheit des Flugzeugs gefährde.«
    Er berichtete Paula, was passiert war, ohne etwas über den Inhalt der Nachricht zu sagen.
    »Kuhlmann hat uns entweder zum Flughafen verfolgen lassen oder – was wahrscheinlicher ist – er hatte Leute dort postiert, die feststellen sollten, mit welcher Maschine wir fliegen. Er ist ein guter Freund und ein großartiger Polizist. Das ist eine Erleichterung. Die Nachricht war für Howard bestimmt.«
    Paula unterließ es, nach ihrem Inhalt zu fragen, und schaute aus dem Fenster. Sie überflogen den Ärmelkanal. Weiße Streifen auf dem intensiven Blau des Wassers ließen erkennen, wo Schiffe den Kanal kreuzten. Sie drehte den Kopf und sah Philip an, der sich einen Platz für sich allein gesucht hatte. Sein Kopf lehnte an der Stütze. Er schlief tief und fest.
    Es war das erstemal in Philips Leben, daß er an Bord eines Flugzeugs eingeschlafen war. Er träumte. Er wanderte mit Jean die Straßen einer alten Stadt entlang. Sie unterhielten sich angeregt, wie sie es so oft getan hatten. Sie hatten sich immer etwas zu sagen gehabt. Sie hatten oft andere Ehepaare in Restaurants beobachtet, die kein einziges Wort miteinander wechselten, und Bemerkungen über dieses Phänomen gemacht, weil es so etwas, wenn sie beisammen waren, niemals gegeben hatte.
    Er konnte das tiefe, kühle Timbre von Jeans Stimme hören, die Art, auf die sie jedes Wort klar und deutlich aussprach. Das Leben war normal, das Leben war so angenehm – nur sie beide zusammen. Sie brauchten die Welt nicht, sie waren sich gegenseitig genug. Waren es immer gewesen.
    Plötzlich gab es einen Ruck, und Philip war sofort hellwach. Er begriff, daß es nur ein Traum gewesen war, daß der Ruck bedeutete, daß das Flugzeug in Heathrow aufgesetzt hatte. Er konnte sich ganz deutlich an den Traum erinnern und glaubte, daß es sich bei der Stadt, in der sie umhergewandert waren, um Chichester gehandelt hatte. Dort waren sie in der Vergangenheit öfters gewesen. Er biß die Zähne zusammen, um nicht in Tränen auszubrechen.
    Walvis, du sollst verdammt sein in alle Ewigkeit,
sagte er lautlos.

47
    »Willkommen daheim. Gott sei Dank, daß Ihnen nichts passiert ist. Sind alle anderen in Ordnung? Keine Verluste?« begrüßte Monica Tweed.
    »Keine Verluste. Bis jetzt jedenfalls.«
    Tweed ließ sich auf seinen Sessel hinter seinem Schreibtisch sinken und sah sich in seinem Büro am Park Crescent um. Es war gut, wieder zu Hause zu sein. Dann setzte er sich gerade hin.
    Monica stand mit einem Packen Notizen vor ihm.
    »Die anderen sind unten und rüsten sich mit allen möglichen Waffen und Sprengstoff aus. Wenn sie damit fertig sind, werden sie fast ein SAS-Team sein. Also, was gibt es?« fragte er sie.
    »Otto Kuhlmann hat in regelmäßigen Abständen angerufen. Er hat ausdrücklich nach mir verlangt – nicht nach Howard.«
    »Was bestätigt, daß er Howard nicht besonders gut leiden kann.
    Legen Sie los.«
    »Mehrere Meldungen über die
Seahorse VIII,
was immer das sein mag, Meldungen über ihren Weg in Richtung England. Die jüngste besagt, daß sie gerade die

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