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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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durch und durch bösen Menschen. Ich frage mich, wo er sich jetzt befindet …«
    Walvis war in einem Zustand nahezu manischer Wut. Er befand sich nach wie vor an Bord der
Pegasus V.
Die riesige Maschine kreuzte an der Nordküste des Bodensees. Ein paar Minuten zuvor war der Kopilot erschienen.
    »Eine unvermutete Verzögerung, Sir. Der Beamte von der Flugsicherung hat gesagt, er müßte erst in München rückfragen, ob wir Landeerlaubnis haben.«
    »Landeerlaubnis?« donnerte Walvis. »Natürlich haben wir die.
    Der Minister hat mir persönlich alle Türen geöffnet.«
    »Diese Tür ist bisher nur halb offen«, sagte der Kopilot.
    Er bedauerte seine witzige Bemerkung sofort. Walvis funkelte ihn an, stützte beide Hände auf die Lehnen seines Drehsessels und begann sich hochzustemmen, als wäre er im Begriff, über den Piloten herzufallen.
    »Immer mit der Ruhe, Sir«, riet Gulliver von seinem Platz auf der anderen Seite des Ganges aus. »Der Kopilot hat Sie lediglich über die Lage informiert.«
    »Und mir Informationen geliefert, die ich nicht hören will.
    Halten Sie mich ständig auf dem laufenden. Schicken Sie eine Nachricht an den Minister, und verlangen Sie sofortige Landeerlaubnis.«
    »Sofort, Sir.«
    Der Kopilot kehrte ins Cockpit zurück, schloß die Tür, setzte sich und informierte den Piloten über Walvis’ Befehl. Sie waren sich einig, daß es keinen Sinn hatte, sich an den Minister zu wenden. Die Sache lag jetzt in den Händen der Münchener Flugsicherung.
    Walvis drehte seinen Sessel so, daß er aus dem Fenster schauen konnte. Es war ein herrlicher Tag, mit einem klaren, wolkenlosen blauen Himmel. Das Wasser sah aus wie azurblaues Glas, als die Maschine sich abermals Lindau näherte. Walvis konnte das Wasserflugzeug sehen, das aussah wie ein Spielzeug. So nah und doch so weit entfernt. Er schaute zu Gulliver hinüber.
    »Wenigstens haben wir Tweed und Genossen mit Aldeburgh in die Irre geschickt. Stellen Sie sich sein Gesicht vor, wenn er schließlich in das Haus eindringt.«
    Dann schaute er wieder auf das Wasserflugzeug hinunter und seufzte.

46
    In dem Moment, in dem sie am Flughafen angekommen waren, ergriff Paula die Initiative.
    »Warten Sie hier mit den anderen«, sagte sie zu Tweed, als sie die relativ leere Abflughalle betraten. »Ich gehe zum Reservierungsschalter und hole die Tickets ab. Aber es gibt noch einen früheren Flug – er wird gerade aufgerufen. Wenn Sie mich heftig mit dem Kopf nicken sehen, begeben Sie sich alle sofort zu Ausgang zwölf.«
    »Aber vielleicht sind nicht mehr genügend Plätze frei …«
    »Genau das gedenke ich herauszufinden – ob wir auf die frühere Maschine umsteigen können. Keine Widerrede – tun Sie einfach, was ich gesagt habe. Wir haben alle nur Gepäck, das wir in die Kabine mitnehmen können …«
    »Sie kommandiert Sie herum«, sagte Philip grinsend, »und sie macht Ihre Sache gut. Schließlich haben Sie gesagt, Sie hätten es eilig.«
    Tweed wirkte ein wenig verblüfft, während er Paula am Schalter beobachtete. Newman traf mit Marier ein, kurz darauf kamen Nield und Butler. Philip erklärte ihnen die Sachlage, und jetzt war es Newman, der grinste.
    »Tüchtige Paula. Sobald Sie hier hereinkamen, muß sie einen Blick auf die Anzeigetafel dort drüben geworfen haben. Sie haben gesagt, Sie hätten es eilig, Tweed.«
    »Sie sind schon der zweite, der mich daran erinnert.« Er beobachtete nach wie vor Paula, die sich plötzlich umdrehte und unübersehbar mit dem Kopf nickte.
    »Sie hat uns in der früheren Maschine untergebracht«, bemerkte Newman. »Also sollten wir uns schleunigst in Bewegung setzen …«
    Sie waren die letzten Passagiere, die in der Business Class einstiegen. Paula war mit den Tickets nachgekommen und ihnen an Bord gefolgt. Um die Business Class zu erreichen, mußten sie durch die Economy gehen, und sie hatten es so eilig, daß niemand außer Paula, die die Nachhut bildete, einen Blick auf die Passagiere der fast vollbesetzten Economy Class warf. In der Business Class waren sie die einzigen Passagiere. Tweed überließ Paula den Fensterplatz und setzte sich neben sie. Er war immer noch ein wenig benommen von ihrer entschiedenen Art, das Kommando zu übernehmen. Er tröstete sich mit der Tatsache, daß er überhaupt nicht geschlafen hatte.
    Die Maschine war auf fünfunddreißigtausend Fuß gestiegen, als Paula aus dem Fenster schaute. Keine Wolke verdeckte die Aussicht auf die verschneiten Felder, die kleinen Dörfer, die steilen

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