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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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möchte dabei sein, wenn wir den Eindringling schnappen und ihm beibringen, wie unklug es von ihm war, seine Nase in meine Angelegenheiten zu stecken. Lucien sollte imstande sein, herauszubekommen, wer ihn geschickt hat, ihn zum Reden zu bringen. Obwohl«, höhnte er, »Ihnen das bei Jean Cardon nicht gelungen ist, Lucien …«
    Philip hörte, wie die Zimmertür geschlossen und der Schlüssel im Schloß gedreht wurde. Er stand wie eine Statue in dem Kleiderschrank, erfüllt von einer grauenhaften Wut. Er versuchte, sie zu kontrollieren. Wenn er eine Waffe gehabt hätte, wäre er den Männern gefolgt, die das Büro verlassen hatten, und hätte jedem einen Bauchschuß verpaßt. Das hätte garantiert, daß sie alle langsam und unter fürchterlichen Schmerzen gestorben wären.
    Lucien …
jetzt wußte er, wer Jean in Amber Gottage gefoltert hatte. Früher oder später würde er Lucien treffen und grausame Rache nehmen.
    »Nimm dich zusammen«, befahl er sich fast lautlos. »Du hast Arbeit zu erledigen.«
    Allmählich bekam er seine Wut wieder unter Kontrolle, und seine eiskalte Entschlossenheit kehrte zurück. Der Gedanke, daß es schwierig sein würde, das Gebäude wieder zu verlassen, kam ihm überhaupt nicht. Er würde entkommen.
    Er glaubte, lange genug gewartet zu haben, um den Kleiderschrank verlassen zu können, als die Zimmertür abermals geöffnet wurde. Er hörte, wie sie abgeschlossen wurde, dann das schwere Stapfen der Schritte des riesigen Mannes, als er sein Büro durchquerte und sich an seinen Schreibtisch begab. Wieder bewegte er sein Ohr näher an die Tür heran.
    Er vernahm ein leises Klicken. Der Mann wählte auf dem Tastentelefon auf seinem Schreibtisch eine Nummer. Philip war gespannt. Was war das für ein Anruf, bei dem der Riese nicht wollte, daß seine Untergebenen mithörten? Er begann mit seiner kehligen Stimme zu sprechen.
    »Sie wissen, wer am Apparat ist? Gut. Ein Journalist, Ziggy Palewski, wird uns lästig. Er hat vor, einen großen Artikel über meine Organisation im
Spiegel
zu veröffentlichen. Setzen Sie sich mit Teardrop in Verbindung – sie soll sich auf die übliche Art um Palewski kümmern. Es versteht sich von selbst, daß sie – Teardrop – nie erfahren darf, wer den Befehl erteilt hat. Ich verlasse mich darauf, daß Sie meine Interessen schützen. Ja, natürlich bekommen Sie Ihr übliches Honorar für die Kontaktaufnahme. Wie kommen Sie auf die Idee, diese Frage überhaupt zu stellen? Das ist eine Unverschämtheit – schließlich wissen Sie, mit wem Sie es zu tun haben.« Die Stimme hob sich zu einem bösartigen Krächzen. »Keine Entschuldigungen. Tun Sie einfach, was ich gesagt habe.«
    Der Hörer wurde auf die Gabel geknallt. Die Schritte stapften zurück zur Tür, die geöffnet, wieder zugemacht und abgeschlossen wurde. Philip entriegelte lautlos die Schranktür, schob sie auf und lugte gerade noch rechtzeitig hinaus, um zu sehen, wie sich die riesige Silhouette an der Milchglasscheibe vorbeibewegte. Als Silhouette wirkte der massige Mann sogar noch bedrohlicher.
    Zehn Minuten später trat Philip aus dem Schrank heraus und machte die Tür hinter sich zu. Glücklicherweise war das Licht im Büro ausgeschaltet worden. Seine Taschenlampe benutzend, ging er zu dem mit A–C markierten Aktenschrank.
    Er brauchte ihn nicht einmal aufzubrechen. Mit einem der im Keller des Hauses am Park Crescent hergestellten Spezialschlüssel konnte er ihn einfach aufschließen. Zum Studieren der Akten zog er ein Paar dünne Gummihandschuhe über. Es war der Buchstabe C, der ihn sehr interessierte.
    Ohne große Hoffnung überflog er die Namen auf den an den Akten befestigten Etiketten. Obwohl er danach suchte, war es ein Schock für ihn, als er ein Etikett mit dem Namen Jean Cardon fand. Er überflog schnell die in der Akte liegenden Papiere, und es versetzte ihm einen Stich, als er ein Blatt in Jeans unverwechselbarer Handschrift sah.
    »Jetzt weiß ich, daß ich dank dir am rechten Ort bin«, sagte er leise.
    Aus einer Schublade in dem großen Mahagonischreibtisch holte er sich einen leeren Umschlag mit Papprücken, den er bei seiner früheren Suche entdeckt hatte. Die Akte paßte mühelos hinein. Er steckte ihn in sein Hemd und unter seinen Gürtel und vergewisserte sich, daß er seine Bewegungen nicht behinderte.
    Jetzt brauchte er nur noch lebendig aus dem Gebäude herauszukommen, ohne auf das Team zu stoßen, das nach ihm suchte.
    Wie die meisten von Tweeds Mitarbeitern verfügte auch

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