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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Vorwahlnummer.«
    »Deutschland.«
    »Noch etwas. Wie haben Sie mich hier aufgespürt?« »Ich habe vor ein paar Minuten mit Monica gesprochen …«
    Die Verbindung war unterbrochen. Der Hinweis auf Deutschland genügte Newman. Er wußte, daß 089 die Vorwahl von München war.
    Er kehrte in den Speisesaal zurück, setzte sich zwischen Tweed und Paula und lieferte ihnen einen kurzen Bericht über das Gespräch. Er war gerade damit fertig, als Paula ihm mit dem Zeigefinger auf die Hand tippte.
    »Schauen Sie nicht hin. Winter ist gerade hereingekommen.
    Einen Moment
:–.
Er hat sich an einen Tisch auf der Empore gesetzt. Seid still«, fuhr sie ebenso leise wie vorher fort. »Er hat ein englisches Frühstück bestellt, Eier und Speck und alles, was sonst noch dazugehört.«
    Newman wartete ein paar Minuten. Er hätte sich gern eine Zigarette angezündet, aber im Speisesaal war das Rauchen nicht gestattet. Dann steckte er sich eine Zigarette in den Mund, ohne sie anzuzünden, stand auf und verließ das Restaurant. Im Foyer machte er kurz halt, um die Zigarette anzuzünden und Mantel und Handschuhe anzuziehen. Dann trat er hinaus in den gleißenden Sonnenschein. Er erinnerte sich, daß vier Hauptstraßen durch die Fußgängerzone von Chichester verliefen. Die North Street mit dem Ship am anderen Ende, East Street, South Street und West Street, die am Dolphin vorbeiführte. Chichester ist eine der hübschesten Städte Englands, dachte er, als er am Cross links abbog. Die North Street war breit und wirkte sehr geräumig, gesäumt von Häusern im georgianischen Stil, die an diesem Ende der Straße Geschäfte beherbergten. Sie war mit ockerfarbenen Verbundsteinen gepflastert, was zu ihrer Attraktivität beitrug. Er kam am George vorbei, einem vielversprechend aussehenden Lokal. Als er sich dem Ship näherte, einem vierstöckigen Ziegelsteingebäude mit dekorativen Dachgauben, trat Marier gerade aus der Tür.
    »Und ich dachte, ich könnte einen gemütlichen Spaziergang zum Dolphin und Anchor machen«, bemerkte Marier.
    Marier, ein Mann in den Dreißigern, leichter gebaut als Newman und wie immer elegant gekleidet, trug einen knielangen Mantel, ein rotes Halstuch und eine zynische Miene. Die beiden Männer warfen sich ständig Grobheiten an den Kopf, aber wenn es darauf ankam, trat jeder von ihnen unter Einsatz seines Lebens für den anderen ein.
    »Dann lassen Sie uns zusammen zurückwandern. Sieht aus, als könnten Sie ein bißchen Bewegung brauchen. Offenbar haben Sie Fett angesetzt«, log Newman.
    »Sie sind doch nicht nur hergekommen, um mich zu bewundern«, erwiderte Marier, als sie sich gemeinsam auf den Rückweg machten. »Was ist denn passiert, daß Sie meine einzigartigen Talente benötigen?«
    »Wieso sollte etwas passiert sein?« entgegnete Newman.
    »Das liegt doch auf der Hand. Wenn Sie sich vergewissern wollten, daß wir gut angekommen sind, hätten Sie angerufen. Ich bin ganz Ohr – und sparen Sie sich Ihre dämlichen Bemerkungen.«
    Marier hörte zu, wie Newman Winter beschrieb und ihm erklärte, weshalb der Mann ihnen nicht geheuer war. Dann erzählte er ihm von Philip Cardons Anruf. Marier runzelte die Stirn.
    »Teardrop? Nie gehört. Merkwürdiger Name für einen Profikiller. Ich werde von einer öffentlichen Telefonzelle aus ein paar Leute auf dem Kontinent anrufen. Ich frage mich, ob der Name der Dame irgendeine Bedeutung hat.«
    »Wie das?«
    »Der Name eines Killers steht oft in Beziehung zu seiner Mordmethode. Wie sieht das heutige Programm aus?«
    »Randvoll. Tweed will schnell handeln – jetzt, wo er weiß, daß sich Philip in München herumtreibt. Wobei mir einfällt – wir sollten lieber umkehren und Butler und Nield abholen. Die Dinge, die sich Tweed für heute vorgenommen hat, werden uns alle auf Trab halten …«
    »Waren das unsere Namen, die wir eben gehört haben?« fragte eine Stimme direkt hinter ihnen.
    Newman fuhr herum. Er hatte Pete Nields unverwechselbare Stimme erkannt. Butler und Nield waren ihnen dicht auf den Fersen, und sie hatten sich so leise bewegt, daß weder Marier noch Newman ihr Herankommen bemerkt hatten.
    Butler trug seinen üblichen schäbigen Anorak und eine Cordhose, Nield dagegen einen eleganten blauen Anzug und darüber einen offenen, dunklen Burberry. Er befingerte seinen Schnurrbart und grinste.
    »Wir wollten Ihnen nur den Rücken decken. Wir haben gesehen, wie Marier allein das Hotel verließ, und wollten herausfinden, was er im Schilde führt. Sie beide

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