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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Anchor. Es war ein kalter, frostiger Morgen. Durch die Fenster hindurch sahen sie jenseits der Straße die große, von weitläufigen Rasenflächen umgebene Kathedrale. Paula deutete mit einem Kopfnicken auf die Fenster.
    »Letzte Nacht scheint es gefroren zu haben. Sehen Sie sich den Rasen an. Er ist mit Rauhreif bedeckt. Und ich fühle mich erstaunlich frisch, obwohl ich so wenig geschlafen habe.«
    »Winter ist noch nicht aufgetaucht«, sagte Newman. »Ich hoffe, er hat nicht auf das Frühstück verzichtet. Ich möchte zum Ship, die anderen warnen und ihnen eine Beschreibung dieses merkwürdigen kleinen Mannes liefern, wie Sie vorgeschlagen haben.«
    »Warten Sie noch ein paar Minuten«, meinte Tweed.
    Ein Kellner trat an ihren Tisch. »Mr. Newman?«
    »Ja. Was ist?«
    »Ein Anruf für Sie. Der Herr hat keinen Namen genannt, aber er hat gesagt, es wäre dringend.«
    »Lassen Sie das Gespräch auf mein Zimmer legen. Ich nehme es dort entgegen.«
    Langjährige Erfahrung hatte Newman gelehrt, unerwartete Anrufe immer an einem Ort entgegenzunehmen, an dem niemand mithören konnte. In seinem Zimmer nahm er den Hörer ab und nannte seinen Namen.
    »Wer ist am Apparat?« fragte er dann.
    »Hier ist Philip. Verschwenden Sie keine Zeit damit, mich zu fragen, wo ich bin. Ich habe eine Menge Informationen. Einige müssen noch überprüft werden, aber eine Frage könnten Sie mir beantworten. Haben Sie je von einem Reporter gehört – ich nehme an, er arbeitet freiberuflich –, der Ziggy Palewski heißt?
    Soll ich den Namen buchstabieren?«
    »Nicht nötig. Ich kenne ihn. Seine Spezialität sind gefährliche Aufträge, und er ist immer auf Sensationsstorys aus. Ein merkwürdiger Typ, aber er versteht sein Handwerk.«
    »Okay, okay«, Philip wirkte ungeduldig. »Ich rufe von meinem Hotelzimmer aus an«, setzte er hinzu, um Newman zur Vorsicht zu veranlassen, weil das Gespräch über die Vermittlung des Platzl lief. »Wo kann ich ihn schnell finden? Es könnte eine Sache auf Leben und Tod sein.«
    »In München. Eine Adresse kann ich Ihnen nicht geben – er wechselt aus Sicherheitsgründen immer wieder das Quartier. Aber er kommt oft auf einen Kaffee oder zum Mittagessen in ein Restaurant, das Die Kulisse heißt. Das liegt an der Maximilianstraße, gegenüber dem Hotel Vier Jahreszeiten, aber ein Stück weiter die Straße in Richtung Isar hinunter. Arbeitet er an einer größeren Story?«
    »Das weiß ich nicht. Nächster Punkt. Ich meine, Tweed sollte sich etwas näher mit einer Organisation befassen, die International & Cosmopolitan Universal Communications heißt.
    Fragen Sie mich nicht, weshalb. Sagen Sie es ihm einfach.«
    »Wird gemacht.«
    Jahrelanges Training hatte bewirkt, daß Newman immer einen Notizblock und einen Stift bei sich hatte. Philip redete bereits weiter.
    »Und noch etwas. Jemand, dem Sie nachspüren sollten, sofern Sie noch nicht von ihm gehört haben. Ein Profi –Sie wissen, was ich meine. Es ist eine Frau. Wird Teardrop genannt. Sagt Ihnen das etwas?«
    »Merkwürdiger Name. Nein, der ist mir noch nicht begegnet.
    Aber ich werde Nachforschungen anstellen. Ich kenne jemanden, der etwas wissen könnte.«
    Er dachte an Marier, den Meisterschützen. Marier hatte einige der Spitzenkiller in Europa ausgeschaltet, aber hier schien es sich um einen Killer anderer Art zu handeln.
    »Wo sind Sie, Philip? Wir brauchen eine Telefonnummer, damit wir uns mit Ihnen in Verbindung setzen können.«
    »Das sage ich nicht.«
    »Hören Sie, Philip, Tweed macht sich große Sorgen um Sie. Sie sind es ihm schuldig. Und falls wir irgend etwas Wichtiges über die Leute zutage fördern, die Sie erwähnt haben, dann werden Sie das doch sicher wissen wollen. Sonst tappen Sie im dunkeln – was Sie vermutlich ohnehin tun. Denken Sie nicht an mich, sondern an Tweed – er braucht eine Nummer, unter der er Sie erreichen kann.
    Und denken Sie an Paula, die sich große Sorgen um Sie macht.«
    Es trat eine Pause ein. Newman hütete sich, etwas zu sagen; er spürte, daß Philip unter großer Anspannung stand, daß jedes Drängen ihn nur veranlassen würde, sich wieder in sein Schneckenhaus zurückzuziehen. Seine Stimme hatte sehr bitter geklungen. Schließlich gab er nach.
    »Notieren Sie sich diese Nummer. 089 23 70 30. Fragen Sie nach mir. Wenn ich nicht da bin, hinterlassen Sie die Nachricht ›Dringender Anruf von Bob‹. Ich rufe dann zurück.«
    »Ich brauche das Land für die internationale

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