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Kalter Amok

Titel: Kalter Amok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David L. Lindsay
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mit ihnen gespielt. Er hat alle mit Rauschgift in Berührung gebracht, gleich von Anfang an, und auf diese Weise konnte er sie mehr oder weniger kontrollieren. Theresa fand, daß das alles zu weit ging. Sie bekam es mit der Angst zu tun. In solchen Situationen haben wir uns zurückgezogen. Manchmal sind wir sogar aus dem Haus gegangen.«
    »War er derjenige, der das Rauschgift in das Haus der Parmer gebracht hat?«
    »Natürlich. Theresa hatte nichts damit zu tun. Aber der Neffe hat das Zeug überall herumliegen lassen. Und er hatte auch die Idee mit den Schlafzimmern in den verschiedenen Farben, Möbel und so weiter.«
    »Hat man Fotos von diesen Aktionen gemacht?«
    »Ich weiß nicht. Ich habe nie welche gesehen.«
    »Sie wissen, daß bei einigen der größeren – Sitzungen Fotos gemacht wurden, wenn die Freunde der Mädchen dort waren.«
    »Ja.«
    »Wissen Sie auch, von wo aus die Fotos aufgenommen wurden?«
    »Ja.«
    »Ich bin dort hinaufgekrochen und habe mich umgeschaut. Wissen Sie von dem Versteck?«
    »Ja. Das war doch das Lieblingsversteck von diesem Verrückten. Er hatte diesen Tick mit dem Puder. Er hat von dort oben fotografiert und… Na ja, er stand auf die Sache mit diesem Puder. Genau das war es, dieser verrückte unheimliche Fetischismus, der Theresa Sorgen machte.«
    »Hat er den Puder jemals bei den brasilianischen Mädchen benützt?«
    »Meines Wissens ja. Aber ich habe es nie gesehen.«
    »Hat es Theresa gesehen?«
    Die Duplissey nickte traurig mit dem Kopf. »Ja. Dieser Narr hat es auch einmal mit ihr gemacht. Und ist dabei ziemlich gemein geworden.«
    »Wann war das?«
    »Ich glaube, vor ein paar Monaten. Danach wollte sie nicht mehr allein sein mit ihm.«
    »Was wollte er denn mit ihr machen?«
    »Die Details kenne ich nicht. Sie hat gesagt, es war irgendwie rituell. Sie wollte nicht mitmachen, und ich weiß, sie war danach ganz erledigt.«
    »Haben Sie Fotos von diesem Rafael?«
    »Ich? Nein.«
    »Kennen Sie jemanden, der Fotos von ihm hat?«
    »Nein.«
    »Wer war sonst noch da, als Sie in dem Haus waren – ich meine, außer diesem Neffen und den brasilianischen Mädchen?«
    »Ein paar Männer, die Theresa kannte.«
    »Brasilianer?«
    »Nein.«
    »Erinnern Sie sich an ihre Namen?«
    Sie erinnerte sich, nach kurzem Überlegen, und Haydon notierte die Namen.
    »Würden Sie die Mädchen wiedererkennen, wenn Sie sie sehen?« fragte er.
    »Ich glaube schon… Moment mal. Sie wollen mir doch nicht wieder solche schrecklichen Fotos aus dem Leichenhaus zeigen?«
    Haydon beugte sich zu ihr hin. »Maureen, wir haben noch zwei Mädchen identifiziert, die genauso gestorben sind wie die anderen. Ich möchte wissen, ob Sie sie bei Theresa gesehen haben. Wir müssen diese Sache irgendwie in den Griff bekommen. Und Sie sind dabei unsere beste Chance. Daß es keinem von uns angenehm ist, brauche ich nicht zu betonen.«
    Sie zog die Stirn in Falten. »Mein Gott, habt ihr bei der Polizei scheußliche Dinge zu erledigen.« Sie streckte die Hand aus, und Haydon gab ihr die zwei Fotos.
    Sie hielt sich eine Hand vor den Mund, betrachtete die Bilder, schaute erst das eine, dann das andere an.
    »Sie sind sogar im Tod noch hübsch«, sagte sie hinter der vorgehaltenen Hand. Dann schob sie das eine Foto über den Glastisch auf Haydon zu und betrachtete das andere, das noch vor ihr lag. »Dieses Mädchen ist dagewesen. Ich erinnere mich an sie. Ein schönes Mädchen, der klassische Typ.« Sie nahm das Foto und gab es ihm zurück. Dann trank sie einen Schluck Irish Coffee und schnitt eine Grimasse, weil er kalt geworden war. Sie nahm sich eine Zigarette, und Haydon zündete sie ihr an.
    »Diese ganze Geschichte kommt mir so vor, als ginge es hart auf hart«, sagte sie. »Können Sie mir nicht wenigstens andeuten, was eigentlich los ist? Ich habe eine Menge Gerüchte gehört, seit Theresa gestorben ist. Jeder kannte sie, Sally und Sandy. Aber dann hat sich die Angst gelegt. Niemand weiß etwas von diesen brasilianischen Mädchen, und davon, daß – wie viele? – vier von ihnen gestorben sind.«
    »Drei von ihnen, und eine Nutte aus Montrose.« Er wollte Walther nicht erwähnen.
    »Aber sollten Sie da nicht die Leute warnen? Das heißt, die Mädchen?«
    »Offen gestanden, wir wissen nicht, wen wir warnen sollen. Wir nehmen nicht an, daß alle Callgirls von Houston in Gefahr sind. Es sieht so aus, als wäre Theresas Haus ein gemeinsamer Nenner gewesen. Darüber hinaus wissen wir noch fast gar nichts. Deshalb haben wir

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