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Kalter Amok

Titel: Kalter Amok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David L. Lindsay
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zu sagen haben«, erklärte DeLeon.
    Haydon drehte sich in seinem Sitz halb herum, so daß er beiden Männern ins Gesicht sehen konnte. Guimaraes funkelte wütend zurück.
    »Ich habe Ihnen schon am Telefon berichtet, Mr. DeLeon, daß wir auf einige ernsthafte Verdachtsmomente gegen Mr. Guimaraes gestoßen sind, die wir bedauerlicherweise aufklären müssen. Seit unserem Gespräch heute morgen haben sich diese Verdachtsmomente beträchtlich erhärtet.«
    »Kommen Sie zur Sache.« Die Worte kamen tief aus Guimaraes breiter Brust. Es war der erprobte und erfolgreiche Ton, mit dem er Subalterne einzuschüchtern pflegte.
    »Mr. Guimaraes«, sagte Haydon und wandte sich wieder an ihn, »im Verlauf einer Untersuchung, betreffend die Morde an mehreren Callgirls in den vergangenen sechs Wochen, haben wir Ihre Methode kennengelernt, nach der Sie junge Mädchen aus Brasilien hier einschleppen, um sie als Prostituierte an reiche Personen in den Staaten zu verkaufen. Unsere Beweise für diese Operationen sind absolut stichhaltig. Da diese Mädchen von jemandem ermordet wurden, der sich seine Opfer systematisch unter den Mädchen aussuchte, welche Sie in die Staaten eingeschmuggelt haben, besteht der dringende Verdacht, daß Sie selbst ebenfalls damit zu tun haben.«
    Guimaraes’ Augen verengten sich, und er richtete sie auf Haydon. Seine Wangen spannten sich, während er die Zähne zusammenbiß, und Haydon sah, wie sich geradezu seine Nüstern blähten.
    »Wir beabsichtigen«, fuhr Haydon fort und schaute jetzt DeLeon an, »morgen früh Mr. Guimaraes in drei Punkten anzuklagen. Nummer eins: Förderung der Prostitution unter erschwerenden Umständen – eine strafbare Handlung, die mit Gefängnis von zwei bis zwanzig Jahren geahndet wird. Nummer zwei: Verstoß gegen das Einwanderungsgesetz, ein Vergehen gegen die Bundesgesetze, das mit einer Haftstrafe von zwei bis zwanzig Jahren bedroht ist und nicht gleichzeitig mit der Strafe für die Förderung der Prostitution abgebüßt werden kann. Und Nummer drei: Mord ersten Grades in mehreren Fällen, ein Verbrechen, das mit zwei Jahren bis lebenslänglich geahndet wird.«
    Guimaraes stieß einen Laut aus, den Haydon nicht interpretieren konnte. Vielleicht hat ihn jetzt der Schlag getroffen, dachte Haydon, aber es war ihm egal.
    »Lassen Sie mich vor allem den letzten Punkt erläutern«, sagte er zu DeLeon. »Selbst wenn Mr. Guimaraes nichts zu tun hat mit den Morden selbst, ist er sicherlich nach jeder möglichen Definition ein Mittäter wegen seiner beweisbaren Schuld in den beiden anderen Punkten. Sie wissen, daß der Staat Texas vor einiger Zeit die mildere Strafe für die Beihilfe zu einem Verbrechen abgeschafft hat. Heute werden Beihilfe zum Mord und Mord selbst vor den Gerichten gleich behandelt.«
    Haydon ließ eine Pause entstehen und schaute nacheinander jeden der beiden scharf an.
    »Und?« fragte DeLeon.
    Der Anwalt war schnell im Kapieren, dachte Haydon. »Und da Sie an entscheidenden Abschnitten dieser Operation teilgenommen haben, werden wir auch gegen Sie in allen drei Punkten Anklage erheben.« Haydon wandte sich an Hirsch. »Habe ich alle Punkte richtig dargestellt, Mr. Hirsch?«
    »Das ist richtig.«
    »Ich glaube kein Wort von dem Scheißdreck«, sagte Guimaraes zu DeLeon. Dann, zu Haydon: »Ende der Diskussion.« Er schaute DeLeon von der Seite an, der noch immer die Augen auf Haydon gerichtet hatte, rührte sich aber nicht von seinem Platz.
    »Was haben Sie gegen uns in der Hand?« fragte DeLeon.
    »Arturo Longoria. Er hat sich schuldig bekannt und ist bereit, als Zeuge aufzutreten, was ihm Straffreiheit gewährt. Raymond Evans. Sein Mädchen lebt noch, daher gerät er selbst nicht in die Situation der Mitschuld an einem Mord. Auch er wird sich als Zeuge zur Verfügung stellen. Und wir haben ein Callgirl namens Maureen Duplissey, das sich als sehr hilfreich erwiesen hat. Offenbar hat ihr der Plan nicht gepaßt, nach dem Sie vorgegangen sind.«
    »Jesus Christus!« Guimaraes’ Angriffslust wich von ihm, als hätte man ihm eins mit dem Vorschlaghammer vor den Bauch verpaßt. Er sank zusammen und schaute Haydon unverwandt an; dabei hatte er den Mund ein wenig offen.
    »Und was wollen Sie?« fragte DeLeon. »Sie haben sich vermutlich nicht mit uns verabredet, um uns als Gentlemen über das aufzuklären, was uns bevorsteht.«
    »Es ist Ihnen bekannt, daß diese Mädchen gestorben sind. Wir haben einen Verdächtigen, der für die Verbrechen in Frage kommt, und wir sind

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