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Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund

Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund

Titel: Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Ausführungen erzählt. Er schien es nicht sonderlich bemerkenswert zu finden, wenn jemand seinen Besitz auf diese Art und Weise zu schützen gedachte.
    Langsam passierten sie die schnurgerade Zufahrt zu dem alten Herrenhaus. Pia ernüchterte der Anblick von bröckelndem Putz, morschen Holztüren und kaputten Fensterscheiben, den Rothenweide im harten Licht der Wintersonne bot. Der Zauber des gestrigen Abends war verflogen.
    Bernhard Förster empfing die Kommissare in einem großen Raum mit Seeblick, dessen feuchte Kälte auch ein knisterndes Kaminfeuer nicht zu lindern vermochte.
    »Wenn ich es richtig mitbekommen habe, ist dies hier Ihr Wochenendhaus«, eröffnete Marten das Gespräch, nachdem sie Platz genommen hatten. »Wie oft kommen Sie hierher?«
    »Fast jedes Wochenende und manchmal auch für ein oder zwei Wochen Urlaub. Für uns ist Rothenweide eine Art Fluchtburg vor der Hektik des Alltags. Die Landwirtschaft und Pferdezucht sind ein weiterer Aspekt. Außerdem vermiete ich Boxen für Gastpferde und veranstalte hin und wieder eine Antiquitätenmesse. Meine Frau und ich haben gerne Menschen um uns. Meistens kommen wir nicht allein her, sondern mit Gästen, die mit uns das Wochenende verbringen.«
    »Waren Sie auch am letzten Wochenende hier?«
    »Nein, wir waren in der Schweiz. Freunde von uns besitzen dort ein kleines Chalet. Zuletzt waren wir vor drei Wochen hier, zusammen mit etwa zwölf Gästen. Wenn Sie noch genauere Daten benötigen, müssen Sie sich mit meinem Assistenten Mark Tetzlaff in Hamburg unterhalten. Er führt über jeden meiner Schritte Buch.«
    »Kann er uns eine genaue Gästeliste geben?«
    »Aber sicher ...«
    »Wie gut kannten Sie die Familie Bennecke?«
    »Denen gehörte doch der Hof ›Grund‹, südwestlich von hier? Ach, wissen Sie, es ist recht schwierig für uns, mit der Bevölkerung hier in Kontakt zu kommen. Man begegnet uns mit einigem Misstrauen, jedenfalls die Älteren. Bei den Jungen ist das etwas anderes, die sind flexibler als ihre Eltern. Zum Beispiel dieser Malte Bennecke, das war ein sympathischer Bursche. Er hat sich hier ab und zu recht nützlich gemacht.«
    »Wie kam es dazu?«
    »Er hat mich vor einem guten Jahr angesprochen. Er suchte einen Job. Ich hab ihm leider nichts Festes anbieten können, aber wenn wir hier größere Aktivitäten hatten, habe ich ihn eingesetzt. Er hat Chauffeurdienste übernommen, Besorgungen gemacht und sich auf ein paar Feiern um die Musik gekümmert. Ich hatte sogar schon daran gedacht, ihn mit nach Hamburg zu nehmen und ihm eine Ausbildung zukommen zu lassen. Er war aufgeweckt und er wollte mehr ... hat mich ein wenig an mich selbst erinnert in jungen Jahren.«
    »Haben Sie mit Malte Bennecke darüber gesprochen? Haben Sie ihm einen konkreten Vorschlag unterbreitet?«
    »Nein. Sein Tod ist mir, so abgeschmackt das auch klingen mag, zuvorgekommen.« Bernhard Förster sah einen kleinen Moment betreten zu Boden. Als er wieder aufblickte, glänzten seine Augen jedoch vor Neugier.
    »Ist es denn schon sicher, dass er ermordet wurde? Kann es nicht auch ein tragischer Unfall gewesen sein?«
    »Kaum. Drei Menschen wurden gezielt mit einem Jagdgewehr erschossen, von einem guten Schützen. Haben Sie Gewehre im Haus, Herr Förster?«
    »Aber selbstverständlich. Ein Grund, Rothenweide zu kaufen und vor dem Verfall zu retten, war, dass eine eigene Jagd dazu gehört. Wenn man in der Großstadt lebt, sehnt man sich doch nach ein bisschen Ursprünglichkeit. Ich bin passionierter Jäger und viele meiner Gäste sind es auch. Wenn ich meine Quote mal nicht erfüllen kann, kümmert sich mein Verwalter Jens Petersen darum. Er ist ebenfalls ein hervorragender Schütze. Das war auch ein Grund dafür, dass ich ihn eingestellt habe. Meine Gewehre befinden sich im Jagdzimmer, in einem gut verschlossenen Schrank. Es sind ein paar richtige Schätze darunter, und während unserer Abwesenheit wird alles mit Alarmanlagen gesichert. Suchen Sie noch nach der Tatwaffe?«
    Statt darauf zu antworten fragte Pia: »Wussten Sie von Malte Benneckes Freundschaft zu Verena Lange?«
    »Unsere Verena, Sie meinen meine Pferdewirtin Verena Lange? Nein, das halte ich für unwahrscheinlich. Sagt sie das selber? Dem Gerede der Leute hier würde ich nämlich nicht viel Beachtung schenken an Ihrer Stelle.«.
    »Laut ihrer Aussage hatte sie eine Affäre mit Malte Bennecke, das liegt aber ein paar Monate zurück.«
    Bernhard Förster wirkte weiterhin ungläubig, machte aber keine Einwände

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