Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund

Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund

Titel: Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
Vom Netzwerk:
Ich kenne mich hier gut aus, ich weiß, wo das Mädchen herstammt. Sollte mich nicht wundern, wenn das noch mal Ärger gibt zwischen ihr und dem Hanno. Das ist nämlich ein guter Junge, viel zu gut für eine wie die ...«
    Pia ertappte sich dabei, wie ihre Gedanken in Richtung Küche abschweiften. Der Hunger machte sie ungeduldig. Sie wollte das Gespräch jetzt langsam beenden, aber ihr Pflichtgefühl zwang sie dazu, erneut nachzufragen:
    »Sie haben sich also bei anderer Gelegenheit mit Hanno Suhr über Agnes Kontos und ihre Familie unterhalten?«
    Auf Irmtraut Krügers Hals erschienen rote Flecken und ihre Augen funkelten böse: »So, wie Sie es sagen, klingt es so ... verwerflich. Man redet halt miteinander, das ist doch nur natürlich. Ich war gestern bei den Suhrs, um den Schlüssel zu holen für das Ferienhaus, in dem ich regelmäßig putze. Ich hatte meinenleider vergessen. Zum Glück ist mir eingefallen, dass die Gädekes einen Ersatzschlüssel bei den Suhrs nebenan hinterlegt haben. Ich war ziemlich erleichtert, als mir dieser Schlüssel eingefallen ist, wo ich doch so in Zeitdruck war. Allerdings ...«
    »Allerdings was?«, versuchte Pia Irmtraut Krüger zu beschleunigen.
    »Es hat mir doch nichts genützt. Der Schlüssel passte nicht, obwohl es der mit dem rotbraunen Lederanhänger mit dem komischen A darauf war.«
    Widerwillig war Pia nun doch interessiert: »Der Schlüssel, den die Besitzer des Ferienhauses bei Suhrs hinterlegt hatten, passte nicht?«
    »Sag ich ja!«, trumpfte Frau Krüger auf, nun da sie Pias Interesse wieder gewonnen hatte. »Ich musste trotzdem noch mal ganz den Kamp herauffahren und meinen eigenen Schlüssel von zu Hause holen. Der passte dann auch wie geschmiert. Ich habe es Hanno Suhr später erzählt, als ich den Schlüssel zurückbrachte, und er konnte es sich auch nicht erklären. Er meinte, dass Petra vielleicht aus Versehen die Schlüsselanhänger vertauscht hatte. Aber warum sollte sie das tun? Selbst wenn sie eine Merschmann ist, tut sie ja nichts völlig Unsinniges«.
    »Haben Sie schon mit den Eigentümern über den Vorfall gesprochen?«, fragte Pia und machte sich eine Notiz.
    »Mit den Gädekes? Nein. Die erreicht man ja so gut wie nie. Sie müssten morgen wieder kommen. Die Gädekes sind fast jedes Wochenende in ihrem Ferienhaus. Deshalb wollte ich ja am Donnerstag auch noch schnell alles putzen.«
    »Ist Ihnen sonst noch etwas Ungewöhnliches aufgefallen, im Haus oder auch draußen?«
    Irmtraut Krüger beugte sich etwas in ihrem Sitz vor und flüsterte: »Wenn Sie mich so fragen: Das Waschbecken in der Garage war nass. Der Wasserhahn muss immer sehr fest zugedrehtwerden, sonst tropft er. Aber das war nicht der Fall. Das ganze Becken war voll getropft«.
    »Und das war auffällig?«
    »Aber hören Sie mal, die Gädekes sind anständige Leute. Die würden doch nicht ihr Haus für eine knappe Woche verlassen, und die ganze Zeit tropft der Wasserhahn.«
    »Ich hätte gern die Anschrift und Telefonnummer der Gädekes, sowohl von hier als auch von ihrem Hauptwohnsitz«, sagte Pia abschließend.
    Irmtraut Krügers Augen fielen vor Erstaunen fast aus den Höhlen: »Oh, Gott, das wollte ich nicht. Sind die Gädekes nun verdächtig? Ich kann Ihnen das Haus gleich zeigen, wenn Sie es möchten.«
    Sie war sichtlich hin- und hergerissen zwischen ihrer Neugier und dem Verlangen, sich aus sämtlichen drohenden Schwierigkeiten herauszuhalten.
    »Danke, aber ich werde es schon finden. Vielleicht kommen wir noch mal auf Sie zurück«, sagte Pia und schüttelte Frau Krüger zum Abschied die Hand. Nachdenklich sah sie ihr hinterher, als sie den Raum verließ. Dann veranlasste sie bei ihren Eutiner Kollegen, sowohl Agnes’ Vaters als auch die Gädekes ausfindig zu machen. Es standen noch ein paar klärende Gespräche an.
    Zuvor musste sie jedoch noch etwas erledigen, was sie sogar die Essensdüfte in der Eingangshalle ignorieren ließ. Pia stieg in ihren Wagen, um sich das Gädeksche Ferienhaus anzuschauen.

21. KAPITEL
    W as zum Teufel hast du dir dabei gedacht, Korittki?«
    Marten Unruh starrte sie über den Konferenztisch hinweg ungehalten an.
    »Ich habe mit dem Staatsanwalt telefoniert, damit wir einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss für das Ferienhaus der Gädekes bekommen. Und ich versuche, die Besitzer dieses Ferienhauses ausfindig zu machen«, wiederholte Pia. Sie bemühte sich, Martens Blick ungerührt standzuhalten. Er war völlig entnervt aus Lübeck zurückgekommen,

Weitere Kostenlose Bücher