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Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund

Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund

Titel: Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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zwar der, den wir suchen ...«
    Marten erwog einen Moment diese Möglichkeit.
    »Das solltest du den Gädekes persönlich mitteilen. Vielleichtlässt sich Gabler dann besänftigen. Ich weiß übrigens, wo sie heute Nacht absteigen werden: in diesem Hotel. Glücklicherweise waren sie so geistesgegenwärtig, nicht noch mehr Spuren zu zerstören. Sie sind rückwärts wieder raus aus dem Haus und warten jetzt die morgige Untersuchung ab.«
    »Weißt du übrigens, was für ein Auto in der Garage des Ferienhauses steht?«, setzte Pia noch hinzu.
    »Was denn?«
    »Ein Kleinwagen, der zu unseren Reifenabdrücken passen könnte ...«
    »Wahrscheinlich hast du mehr Glück, als dir von Rechts wegen zusteht. Wenn deine Theorie stimmt, dann bleibt dein Kopf vielleicht noch eine Weile dort, wo er hingehört.«

    Marten und Pia trafen sich abends gegen neun Uhr mit dem Ehepaar Gädeke in der kleinen Bar des Hotels. Die Gädekes waren beide Anfang bis Mitte sechzig, wobei er etwas jünger wirkte. Er war klein und von eher schmächtiger Gestalt. Sein schmales Gesicht mit dem jungenhaften Haarschnitt und der runden Brille ließen ihn jugendlich wirken, wenn man seine steifen Bewegungen und die knittrigen Falten rund um die Augenpartie außer Acht ließ. Frau Gädeke war üppig, aber wohl proportioniert, sodass ihr Mann neben ihr wie eine Sparversion aussah.
    Die Begrüßung mit den Kommissaren fiel freundlich distanziert aus, wobei sich Frau Gädeke die Freiheit herausnahm, Pia eingehend von Kopf bis Fuß zu mustern, ehe sie ihre Hand ergriff. Ihr Mann gab sich offener. Er bestellte sogleich eine Runde Getränke beim Barkeeper und kam dann zur Sache:
    »Sie haben uns ja einen richtigen Schrecken eingejagt mit Ihrer Suchaktion und dem Durchsuchungsbefehl. Wir waren gerade erst aus dem Urlaub zurückgekommen, als wir eineNachricht von meiner Angestellten erhielten, dass die Kriminalpolizei uns sucht.«
    »Das war für die Mädchen in der Praxis natürlich wie Weihnachten und Ostern zusammen«, ergänzte Frau Gädeke säuerlich, »die werden jetzt die unmöglichsten Dinge über uns erzählen. Ich höre sie direkt ...«
    »Tut mir Leid, dass die Suche Ihnen Unannehmlichkeiten bereitet hat. Wir mussten so schnell wie möglich Kontakt mit Ihnen aufnehmen«, erwiderte Pia nüchtern.
    »Ich glaube nicht, dass wir hier irgendwie von Nutzen sein können.«
    »Wir haben von Ihrer Putzfrau, Irmtraut Krüger, erfahren, dass Sie einen Schlüssel zu Ihrem Ferienhaus für Notfälle bei Ihren Nachbarn, den Suhrs, deponiert haben. Frau Krüger wollte diesen Schlüssel am Donnerstag benutzen, aber er passte nicht. Können Sie sich das erklären?«
    Beide Gädekes schüttelten stumm den Kopf. Dadurch ermutigt, fuhr Pia fort: »Ich bin daraufhin zu Ihrem Haus gefahren und habe durch die Fenster gesehen. So wie es aussah, könnten sie dort Jagdgewehre aufbewahren. Wir suchen nach einem Jagdgewehr im Zusammenhang mit den Bennecke-Morden. Das Haus stand zum Zeitpunkt der Tat leer. Jemand scheint eingedrungen zu sein. Frau Krüger erwähnte noch ein nasses Waschbecken. Ich musste diesen Hinweisen nachgehen.«
    »Sie glauben, dass jemand mit Ernsts Jagdgewehren diese Benneckes erschossen hat?«, fragte Ilse Gädeke erstaunt.
    »Leider besteht diese Möglichkeit. Die Leute hier im Umkreis wussten ja sicherlich, dass Sie Gewehre in Ihrem Ferienhaus haben und dass Ihr Haus in der Woche meistens leer steht. Der zweite Punkt ist, dass wir noch ein Auto suchen, das der Täter wahrscheinlich benutzt hat, um zum Tatort zu kommen. Wir haben ein paar Reifenabdrücke, aber bisher keinFahrzeug, zu dem sie passen. Es ist auch kein passender Wagen gestohlen gemeldet oder angemietet worden. Es soll aber ein Auto des gesuchten Typs in der Garage dort stehen.«
    »Unser Polo?«, empörte sich Ilse Gädeke.
    »Haben Sie den Durchsuchungsbefehl angefordert?« Ernst Gädekes Stimme klang schneidend.
    »Ja.«
    Ernst Gädeke musterte Pia gedankenvoll. Ilse Gädeke räusperte sich: »Aber wie kommen Sie auf uns? Diese ganze Schlüsselgeschichte ist mir ein Rätsel. Wieso hat Frau Krüger nicht ihren eigenen Schlüssel benutzt? Und weshalb passte der, den wir bei Suhrs deponiert hatten, plötzlich nicht mehr? Hast du mal das Schloss ausgetauscht, Ernst?«
    »Nein, habe ich nicht. Wir haben den Schlüssel, den wir August Suhr gaben, aber auch nie ausprobiert. Vielleicht passte er von Anfang an nicht, weil es gar nicht der richtige war«, mutmaßte er.
    »Frau Krüger hat jedenfalls

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