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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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Janine, Molly und Suzie zu morden aufgehört hatte, konnten sie nicht wissen. Aber was war, wenn diese Annahme stimmte? Das suggerierte, dass irgendein Ereignis die Ermordung Jodys ausgelöst haben musste. Sie dachte darüber nach, während sie blicklos ins Leere starrte. War der Auslöser die Auffindung der Skelette draußen an der Umgehungsstraße gewesen? Dann verfolgte der Täter die Berichterstattung der Presse offenbar sehr aufmerksam. Die Knochenfunde hatten jedoch erst in jüngster Zeit Schlagzeilen gemacht.
    Kate seufzte, massierte sich die Stirn. Eines stand für sie fest: Für den Mord an Jody war nur ein Mann verantwortlich. Er musste so rasch wie möglich identifiziert werden.

51
    Später an diesem Morgen schob Kate die Fenstertüren der Küche auf, rief Mugger und horchte nach draußen: nichts. Sie trat von der Tür zurück, stellte die ungeöffnete Katzenfutterdose weg und schaltete das Radio ein. In einer Nachrichtensendung wurde ein Psychologe zu seiner Theorie über die Ermordung der am frühen Morgen tot aufgefundenen jungen Frau interviewt. Er war richtig in Fahrt und schwafelte von einem Serienmörder, der »weiter frei herumläuft«.
    Kate seufzte, nahm die beginnenden Kopfschmerzen wahr. Sie starrte das Radio unwillig an.
    Musst du wirklich jedes gottverdammte Klischee bemühen?
    Der Moderator bedankte sich für das Interview und hängte noch einen Satz an:
    »Die Polizei hat uns versichert, dass sie nichts unversucht lässt, bis dieses Ungeheuer von unseren Straßen verschwunden ist.«
    So, jetzt sind die Klischees komplett.
    »Klischees bringen keine Sicherheit«, murmelte sie, während sie den Tisch für ein verspätetes Frühstück deckte. Sie fuhr herum, als sie hinter sich ein leises Geräusch hörte.
    »Maisie! Du hast mich erschreckt!«
    »Sonst schimpfst du immer, dass ich zu laut bin.« Maisie, die schon angezogen war, ließ sich auf einen Stuhl fallen und begutachtete ihre Mutter. Kate erriet, dass sie irgendetwas auf dem Herzen hatte.
    »Ich habe in der Schule angerufen und gesagt, dass du heute etwas später kommst.«
    Maisie nickte geistesabwesend. »Am Wochenende möchte ich mit Chelsey und Lauren ins Schwimmbad gehen.«
    Kate runzelte leicht die Stirn. »Maisie, ich weiß nicht, ob Lau …«
    »Mom, sei nicht so unfair! Lauren hat die … Dinger nicht dagelassen!«
    Allerdings zweifelte Kate selbst an ihrem ursprünglichen Verdacht. Wie hätten Maisies Freundinnen an die blauen Pillen herankommen können?
    Maisie besuchte an der Uni Mathe-Vorlesungen.
    Julian?
    Auch diese Idee wies sie sofort zurück. Sie kannte Julian nun schon seit eineinhalb Jahren. Er hätte nie etwas getan, das Maisie hätte schaden können.
    Ihr Blick fiel auf die Futterdose. »Ist Mugger oben?«, fragte sie.
    Maisie wirkte bedrückt.
    »Nein. Mom? Das Morgenfernsehen hat über die junge Frau berichtet, die ermordet aufgefunden wurde. Warst du deswegen nachts unterwegs?«
    Kate erwiderte ihren Blick. »Ja, aber damit hatten viele Leute zu tun. Nicht nur ich.«
    »Ich dachte, du hättest bloß mit altem Zeug zu tun, mit historischen Gruselgeschichten.« Maisie zog eine Müslischale zu sich heran. »Weißt du, was? Chelseys Mom hat früher als Model gearbeitet.«
    Kate steckte Brot in den Toaster. »Die meisten Fälle der KUF sind historisch. Manche sind … unangenehm, aber auch sie spiegeln menschliches Leben wider …«
    Sie verstummte. Sie hatte gerade gegen ihre eigene Regel verstoßen, Maisie niemals das Geringste über ihre Arbeit in der KUF zu erzählen. Sie rieb sich mit einer Hand die Stirn. Sie war übermüdet.
    »Sei einfach … vorsichtig, Maisie.«
    »In welcher Beziehung?«
    »Wenn du außer Haus bist. Du weißt schon. Unbekannte, Autos.«
    Maisie stand empört auf. »Mom, für wie alt hältst du mich eigentlich? Ich bin kein Baby mehr!«
    Angebrannte Brotscheiben sprangen aus dem Toaster, während Kate beobachtete, wie ihre Tochter aus der Küche stolzierte.

52
    Die Leiche, deren Kopf auf einem Sani-Block ruhte, lag in hellem Licht auf dem Untersuchungstisch aus Edelstahl. Das leistungsfähige Exhaustor-System summte. Jody Westbrookes Gesicht war unbedeckt. Das, was davon noch übrig war.
    Kate fühlte sich in dem weißen Schutzanzug unwohl. Sie hatte sich bisher auf kurze Blicke beschränkt, musste die Details erst noch in sich aufnehmen. Ihr Puls beschleunigte sich, als Connie auf sie zukam.
    »Hallo, KUF «, sagte Connie, die sichtlich erschöpft war. »Seid ihr bereit, die ganze Story

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