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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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Kaffee stehen, marschierte zum Ausgang und verschwand.
    Kate starrte ihm nach und fragte sich, was an ihrem kurzen Gespräch diese Reaktion ausgelöst haben mochte. Als sie leicht verwirrt die Cafeteria verließ, hallte in ihrem Kopf nach, was er über seine Arbeit gesagt hatte:
    Ich mache sie richtig.
    Im Büro der KUF ergänzte Joe die Details auf der Glastafel: Jody Westbrookes Eltern hatten bestätigt, dass sie am Donnerstagabend in High Heels und mit einer Umhängetasche aus dem Haus gegangen war.
    Julian übertrug diese und weitere Angaben in einen Ordner, den er angelegt hatte. Dann las er daraus vor.
    »Okay, hier sind die letzten Eintragungen. Beruf: Datentypistin. Arbeitgeber: Versicherungskonzern, Edmund Street. Nächster Punkt: fester Freund?«
    Bernie schüttelte den Kopf. Kate starrte ihre Notizen an.
    »Wann er sie wohl zum ersten Mal gesehen hat?«, fragte sie.
    »Hinter der Disco?« Bernie hatte eine andere Idee. »Augenblick! Er kann drinnen gewesen sein, sie gesehen haben und hinausgegangen sein, um seinen Wagen zu holen. Was ich nicht verstehe, ist die Tatsache, dass sie einen Meter sechzig groß ist. Alle bisherigen Opfer waren mindestens zehn Zentimeter größer.«
    »Überwachungskameras im Club?«, fragte Kate.
    »Kameras – ja. Betriebsbereit – nein.«
    »Noch irgendwelche Fakten, die ich eintragen kann?«, drängte Julian. Keiner antwortete.
    Joe legte den Markerstift weg.
    Kate dachte daran, was sie unten bei Connie gesehen hatten. »Seit den früheren Morden scheint er sich weiterentwickelt zu haben, aber Gewebeband und Gesichtsmasken waren immer gleich. Jody hat er äußerst gewalttätig behandelt, aber wir können nicht ausschließen, dass er das auch schon in früheren Fällen getan hat.«
    Sie hatte plötzlich eine Idee, zog das Telefon zu sich heran und tippte die Nummer der Abteilung Autopsie ein.
    »Hi, Igor. Ist Connie da?«
    Connies Stimme drang aus dem Hörer. »Hi, Katie. Du rufst bestimmt wegen Jody Westbrooke an.«
    »Ich habe noch eine Frage. Diese Gesichtsverletzungen – womit hat er sie ihr beigebracht?«
    »Das kann ich nicht genau sagen, aber ich vermute, dass es ein anderes Werkzeug war als das, von dem ihre Abwehrverletzungen stammen. Ihr Gesicht hat er mit einer kurzen, sehr dünnen Klinge bearbeitet. Und sie war extrem scharf.«
    »Okay …« Kate machte eine Pause. »Ist die Knochenstruktur des Gesichtsschädels stark beschädigt?«
    »An den Knochen sind überhaupt keine Schnittspuren festzustellen. Ich hätte selbst nicht geschickter arbeiten können. Dabei habe ich reichlich Erfahrung mit Autopsien und weiß, wie man bei forensischen Untersuchungen solche Schäden vermeidet – aus Gründen, die auf der Hand liegen. Er hat gewusst, was er tut. Das war feinste Handarbeit.«
    Kate machte sich rasch Notizen. »Hältst du es für denkbar, dass er dafür irgendwie ausgebildet ist? Vielleicht … medizinisch ausgebildet?«
    »Vorsicht, Kate. Es hat schon oft Vermutungen gegeben, dieser oder jener Mörder sei Arzt oder sogar Chirurg. Sie haben sich nur selten bewahrheitet. Du solltest lieber darüber spekulieren, welche anderen Berufe diese Fertigkeit erklären könnten.«
    »Welche denn? Irgendwelche Ideen?« Kate sah aus dem Fenster, während sie zuhörte. Dann legte sie den Hörer auf und notierte sich etwas.
    »Keine Spuren an der Knochenstruktur des Gesichtsschädels. Also könnten Molly und Janine ähnlich verunstaltet gewesen sein. Unser Täter muss sehr geschickte Hände haben, wenn er Jody so zugerichtet hat.«
    »Gibt es dafür eine psychologische Erklärung?«, fragte Joe.
    Kate zuckte mit den Schultern. »Ich habe eine Theorie. Sein Verhalten in Bezug auf ihr Gesicht entspricht in etwa meinen früheren Vermutungen darüber, wie er seine Opfer sieht – in Jodys Fall könnte ein … Zwang dazugekommen sein, etwas an ihr herauszustellen. Vielleicht irgendeinen Aspekt, den er selbst sehen oder anderen demonstrieren wollte. Vielleicht hat er zu zeigen versucht, dass sie unter der äußeren Maske … anders war, als sie sich dargestellt hat.
    Vielleicht hat nur er diesen Unterschied wahrgenommen und sich verpflichtet gefühlt, ihn zu enthüllen.« Kate schwieg kurz. »Mit Messern geht er außergewöhnlich geschickt um.« Sie sah ihre Kollegen an. »So geschickt, dass er vielleicht mal beruflich – nicht unbedingt jetzt, aber in der Vergangenheit – mit Messern gearbeitet hat.« Julians Stift flog übers Papier.
    Bernie hatte aufmerksam zugehört. »Er

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