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Kalter Schmerz

Kalter Schmerz

Titel: Kalter Schmerz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Jameson
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damit!«
    »Ich habe gesagt: Wie gefalle ich dir jetzt, Nic ?«
    Ich zögerte, die Augen auf das Messer gerichtet. Mit ihr zu reden war sinnlos. Dennoch versuchte ich es noch einmal, nur damit ich mir selbst später sagen konnte, dass ich es probiert, dass ich nicht nur eine Ausrede gesucht hatte.
    »Clare, leg das Messer weg!«
    »Sonst?«
    Ich trat auf sie zu und merkte, dass sie leicht erschrak. Als ich nach links gehen wollte, tat sie es mir nach, ich umklammerte ihr Handgelenk. Sie stieß mich von sich, erstaunte mich wieder mit ihrer Kraft, doch ich packte ihr anderes Handgelenk und spürte, wie meine Finger am Blut abrutschten.
    »Ja!«, lachte sie. »Genau so!«
    Wir wirbelten herum, und ich versuchte, das Messer von uns fernzuhalten. Sie gab mir eine Kopfnuss, ich warf sie rücklings auf den Tisch, knirschte vor Schmerz mit den Zähnen. Kurz wurde alles weiß. Ich schlug ihre Hand gegen das Holz, bis sie das Messer fallen ließ.
    Klappernd fiel es zu Boden, und sie lachte immer noch.
    Ich hatte ihr Blut überall auf meinem Shirt, an meinen Händen. Ihr Körper hob und senkte sich, Schweiß vom Joggen lief ihr in die Mulde zwischen den Brüsten.
    »Weiter!«, sagte sie. »Wenn du mir helfen willst, dann mach weiter!«
    Sie schlug mich, und ich schlug zurück. Der Schrei, den sie ausstieß, glich nichts, was ich je gehört hatte. Erregt packte ich sie und drückte sie wieder auf die Tischplatte. Erneut schlug sie mich, heftiger nun. Als sie sich wehrte, packte ich ihr Haar, dann küssten wir uns. Ich schmeckte Blut auf der Zunge und öffnete meine Jeans, und als wir uns voneinander lösten, waren ihre Lippen rot geschwollen.
    Meine Jacke fiel zu Boden, einer ihrer BH-Träger riss entzwei, als sie ihn sich von der Schulter zerrte. Sie wollte sich über den Tisch von mir wegschieben, doch ich zog sie an den Hüften zurück zu mir, und ihr Hinterkopf schlug auf die Platte.
    Grob riss ich den Schritt ihres Höschens zur Seite, und dann war ich in ihr, sie war so verdammt heiß, kurz hörte sie auf, gegen mich zu kämpfen. Sie lag da mit geschlossenen Augen, ihre Brust hob sich mit jedem Stoß, sie keuchte, verloren …
    Plötzlich schlug sie die Augen auf, schlang die Beine um meine Hüfte und zog sich hoch, biss mir in die Lippe, krallte mir die Nägel in den Rücken, und ich umklammerte ihre Arme so fest, dass sie blaue Flecken bekam.
    »Oh, Scheiße, ja, genau so … genau so …«
    Mit den Fersen drückte sie mich näher an sich, stöhnte an meinem Hals, und ich spürte, wie ihr Körper sich in meinen Armen versteifte.
    Mein Atem kam stoßweise. Ich hielt inne, und sie rutschte vom Tisch.
    »Was? Nein …«
    Ich drehte sie auf den Bauch, riss ihre Unterwäsche herunter und hielt ihre blutigen Arme auf dem Rücken fest. Sie begann zu schreien, bebte in meinem festen Griff, das Gesicht zur Seite gedreht auf der harten Oberfläche, ihre Züge waren angespannt, dann wieder entspannt.
    Als ich kam, hallte ihr Stöhnen immer noch durch die Küche. Meine Beine wurden schwach, der Raum verschwamm vor meinen Augen, und eine Erleichterung, wie ich sie seit Jahren nicht mehr gespürt hatte, rauschte durch meine Adern. Mein Herzschlag dröhnte in meinem Schädel.
    Ich ließ sie los, trat zurück und nahm nur schwach das Sperma wahr, das an ihren Schenkeln hinablief.
    Die Stille wirkte jetzt falsch.
    Erst als ich alles wieder deutlicher wahrnahm, auch die Kratzer auf meinem Rücken, merkte ich, wie viel Blut überall war. Es war auf meinen Klamotten, an meinen Händen, an ihren Handgelenken, auf ihren Armen, ihren Hüften …
    Ich zog meine Jeans hoch und lehnte mich gegen die Arbeitsfläche. Es fiel mir schwer, aufrecht zu stehen.
    Clare hatte sich auf den Boden gesetzt, die Knie an die Brust gezogen und den Kopf gegen ein Tischbein gelehnt. Das Messer lag nicht weit hinter ihr unter dem Tisch, wo sie es hatte fallen lassen.
    Ich konnte ihren Gesichtsausdruck nicht interpretieren. Sie schaute in weite Ferne.
    Mein erster Impuls war, mich zu entschuldigen, aber das würde lächerlich klingen.
    »Weißt du … Die Leute verstehen das nicht«, sagte sie.
    Gott sei Dank hatte sie zuerst gesprochen.
    »Es wäre wohl tatsächlich einfacher zu akzeptieren, wenn ich … saufen würde oder rauchen oder irgendwas Angesagteres tun würde.« Sie lächelte mich an. »Die Leute begreifen offenbarnicht, dass es eine Möglichkeit ist, etwas zu spüren, wenn auch nur für kurze Zeit. Warum also hält man alle anderen für normal, und ich

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