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Kalter Süden

Kalter Süden

Titel: Kalter Süden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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Unternehmen, keine selbständige Tätigkeit, kein Fahrzeug. Die Schulden setzten sich zusammen aus unbezahlten Fernsehgebühren, einer Steuerschuld und einem alten Ratenzahlungsvertrag mit Ikea.
    Sie wechselte zu hitta.se , einem Gratisservice, der zu jeder frei zugänglichen Telefonnummer Schwedens auf einer Landkarte anzeigte, wo sich dieser Anschluss befand, oft auch noch durch Fotos der entsprechenden Häuser ergänzt.
    Annika gab Lenita Söderströms Namen und Adresse ein, bekam aber keinen Treffer.
    Entweder hatte Suzettes Mutter eine Geheimnummer oder lediglich ein Prepaid-Handy.
    Sie löschte den Namen und suchte nur nach der Adresse.
    Es zeigte sich, dass die Långskeppsgatan 77 im Westen von Stockholm lag, zwischen Blackeberg und Råcksta. Auf einem Satellitenfoto der Gegend sah Annika, dass die Adresse sich auf ein paar Mehrfamilienhäuser am Ende einer Straße mit unterschiedlicher Bebauung beziehen musste. Ihr fiel auf, dass sich das alte Irrenhaus Beckomberga ganz in der Nähe befand. Inzwischen waren jedoch alle Patienten entlassen und in ein Leben wiedereingegliedert worden, das sie gar nicht ohne fremde Hilfe bewältigen konnten.
    Annika ging an die Minibar und nahm sich auch noch den zweiten Schokoriegel, ein Toblerone.
    Wie sollte sie an Suzettes Mutter Lenita Söderström herankommen?
    Vielleicht war sie ja in irgendeinem Verein aktiv? Oder sie war im Internet als Kontaktperson für irgendetwas angeführt?
    Sie ging zurück an den Computer und googelte Lenita.
    Die Ergebnisliste war kurz, aber eindeutig.
    Lenita Söderström, Facebook.
    Sie klickte weiter, bis sie auf eine spanische Seite kam. Links auf dem Bildschirm war eine blonde Frau zu sehen. Mit Hilfe einer kleinen Flagge in der rechten Ecke wechselte Annika die Sprache und bekam die Seite dazu, Englisch mit ihr zu reden.
    Sign up for Facebook to connect with Lenita. Already a member? Log in!
    Sie klickte auf eine Leiste an der rechten Seite. Send a message.
    Ein langes Formular öffnete sich.
    Um mit Lenita Söderström in Kontakt zu treten, musste sie sich offenbar registrieren.
    Gut, sie hatte von Facebook gehört und wusste, dass viele ihrer Kollegen den ganzen Tag mit ihren Facebook-Seiten beschäftigt waren. Sie zählten ihre »Freunde«, wetteiferten untereinander, wer am meisten hatte, und waren außer sich vor Freude, wenn jemand sie »pokte«. Wirklich, mit solchem Kinderkram war sie fertig, seit sie acht war.
    Egal, dachte sie und füllte das Formular aus.
    Sie gab ihren Namen an, dass sie in einem Unternehmen arbeitete, ihren Geburtstag, ihre Mailadresse, und dann dachte sie sich ein Passwort aus. Als Letztes setzte sie ein Häkchen in ein kleines Quadrat und bestätigte so, dass sie die Terms of Use and Privacy Policy gelesen habe, was sie natürlich keineswegs getan hatte, und klickte dann auf Sign Up .
    Na, das ging ja einigermaßen schmerzfrei.
    Confirm your Email Address.
    Was denn? War sie noch nicht fertig?
    Sie klickte auf Go to Hotmail now .
    Dort, in einer Mitteilung im Posteingang von [email protected] , fand sie einen Link, den sie anklicken sollte.
    Ein neuer Text tauchte auf dem Schirm auf.
    Welcome Annika! Your account has been created.
    Sie drückte auf Search for Friends , tippte »Lenita Söderström« ein und landete in einem Formular, in das sie direkt eine Nachricht an Suzettes Mutter schreiben konnte.
    Sie erklärte, wer sie war und was sie wollte, dass sie gerne sowohl mit Lenita als auch mit Suzette in Kontakt treten würde und dass es wichtig und eilig sei. Zum Schluss gab sie ihre Handynummer an.
    Was für eine umständliche Methode, um Leute anzusprechen, dachte sie entnervt, als sie auch noch einen Security Check ausfüllen musste, damit die Mail abgeschickt werden konnte.
    Sie sah auf die Uhr.
    Wenn sie noch etwas essen wollte, bevor der Golfclub in Trauer um sein verstorbenes Mitglied ausbrach, musste sie sich beeilen.
    »Hier ist es«, sagte Carita Halling Gonzales.
    Annika stieg auf die Bremse und parkte neben ein paar Altglas- und Wertstoffcontainern. Die Wolkendecke war aufgerissen, und eine noch unentschlossene Sonne warf vorsichtige Schatten. Sie schloss den Wagen ab und schaute in den Himmel.
    Vier Flaggen wehten an den hohen Fahnenmasten, die am Parkplatz des Golfclubs standen: die spanische, die andalusische, die schwedische und eine weitere mit einem gelbgrünen Logo auf weißem Grund.
    »Was macht denn die Gais-Flagge da?«, fragte Annika.
    Carita Halling Gonzales blinzelte nach

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