Kalter Tod
…«
»Mr. Romo?«, schaltete sich Brenner ein. »Hier spricht Special Agent John Brenner vom FBI. Wenn mich nicht alles täuscht, waren Sie es, mit dem ich hier vor einem Jahr über Sicherheitsfragen gesprochen habe. Wie lange brauchen Sie noch in die Klinik, Sir?«
»Zwanzig, fünfundzwanzig Minuten. Ich erinnere mich …«
»Das ist viel zu lange, Sir. Wir müssen den Hot-Lab-Safe sofort öffnen, um seinen Inhalt zu überprüfen.«
»Den Safe dürfen Sie ohne Zustimmung des Krankenhauses nicht öffnen. Es interessiert mich nicht, wer …«
»Mr. Romo, wir haben Grund zu der Annahme, dass der Inhalt des Safes in die Hände von Personen geraten ist, denen nicht am Wohl und an der Sicherheit der amerikanischen Bevölkerung gelegen ist. Wir müssen den Safe öffnen, damit wir genau wissen, was noch da ist und was fehlt. Und wir haben nicht die Zeit, um zwanzig oder fünfundzwanzig Minuten zu warten. Deshalb, ich habe mich Ihrem Sohn gegenüber ausgewiesen, und ich bin gerade mit einem Strahlenschutz-Team hier im Labor. Wir müssen etwas unternehmen, Sir. Also, wie öffnet man den Safe?«
Eine Weile kam Schweigen aus den Lautsprechern. Dann lenkte Richard Romo ein.
»Ed, du rufst also vom Schreibtisch im Labor an?«
»Ja.«
»Okay, dann schließ ihn auf und öffne die Schublade unten links.«
Ed Romo rollte auf dem Sessel zurück und studierte den Schreibtisch. An der obersten linken Schublade befand sich ein Schloss, das anscheinend alle drei Schubladen abschloss.
»Mit welchem Schlüssel?«, fragte er.
»Augenblick.«
Aus den Lautsprechern kam das Klimpern eines Schlüsselbunds.
»Versuch mal vierzehn-vierzehn.«
Ed Romo nahm einen Schlüsselbund von seinem Gürtel und ging die Schlüssel durch, bis er einen fand, in den die Nummer 1414 eingraviert war. Er steckte ihn in das Schlüsselloch der Schreibtischschublade und drehte ihn. Jetzt waren alle Schubladen entriegelt, und er zog die unterste heraus.
»Okay.«
»In der Schublade ist eine Heftmappe. Darin suchst du nach der Seite mit den Kombinationen für den Saferaum. Sie werden wöchentlich geändert.«
Die Heftmappe mit beiden Händen haltend, öffnete Romo sie so, dass nur er sehen konnte, was sie enthielt. Brenner langte über den Schreibtisch und nahm sie ihm einfach weg. Er schlug sie auf dem Schreibtisch auf und begann die Seiten mit den Sicherheitsvorschriften durchzublättern.
»Wo ist die Liste?«, sagte er ungeduldig in Richtung Telefon.
»Sie müsste ziemlich weit hinten sein. Sie ist deutlich erkennbar als Verzeichnis der Laborkombinationen gekennzeichnet. Es gibt nur einen Trick dabei. Wir verwenden immer die Kombinationen der vorangegangenen Woche. Die Kombination für die aktuelle Woche ist falsch. Verwenden Sie die von letzter Woche.«
Brenner fand die Seite und fuhr mit dem Finger die Eintragungen hinunter, bis er die Kombination für die vorangegangene Woche fand.
»Okay, ich habe sie. Und wie bekommen wir den Safe jetzt auf?«
Richard Romo antwortete aus seinem Auto.
»Mit dem Kartenschlüssel und einer anderen Kombination. Diese weiß ich allerdings auswendig. Sie wird nicht geändert. Sie lautet sechs-sechs-sechs.«
»Originell.«
Brenner hielt Ed Romo die offene Hand hin.
»Geben Sie mir Ihren Kartenschlüssel.«
Romo kam der Aufforderung nach, worauf Brenner die Karte an Reid weitergab, den Chef des Strahlenschutzteams.
»Dann mal los, Kyle«, ordnete Brenner an. »Die Kombination für die Tür ist fünf-sechs-eins-acht-vier, und den Rest haben Sie ja selbst gehört.«
Reid drehte sich um und deutete auf einen der anderen Männer in Schutzanzügen.
»Da drinnen ist es bestimmt ziemlich eng. Nur Miller und ich gehen rein.«
Reid und sein Begleiter klappten ihre Visiere nach unten und öffneten mithilfe des Kartenschlüssels und der Kombination die Tür des Saferaums. Den Strahlungsmesser hatte Miller. Sie betraten den Saferaum und zogen die Tür hinter sich zu.
»Unsere Leute gehen ständig da rein«, sagte Romo, »und sie tragen keine Schutzanzüge.«
»Schön für sie«, sagte Brenner. »Nur diesmal ist die Situation eine etwas andere, meinen Sie nicht auch? Wir wissen nicht, was da drinnen alles herumschwirrt oder auch nicht.«
»Ich habe ja nur gemeint«, sagte Romo kleinlaut.
»Dann tun Sie mir einen Gefallen, junger Mann, und behalten Sie Ihre Meinung künftig für sich. Lassen Sie uns unsere Arbeit machen.«
Bosch schaute auf den Monitor und entdeckte schon nach Kurzem einen Fehler im
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