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Kalter Tod

Kalter Tod

Titel: Kalter Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Bosch zählte vier Reihen von Rosensträuchern. Einige standen in voller Blüte, andere nicht. Einige wurden von Stützstäben mit Etiketten gehalten, auf denen die Sorte angegeben war. Er stieg den Hang hinauf und sah sich ein paar von ihnen an, dann kehrte er zum Haus zurück.
    Nachdem er die Gartentür hinter sich abgeschlossen hatte, durchquerte er die Küche und öffnete eine andere Tür, die in die angrenzende Doppelgarage führte. Die Rückwand der Garage nahm eine Reihe von Schränken ein. Er öffnete sie einen nach dem anderen und inspizierte ihren Inhalt. Sie enthielten hauptsächlich Geräte für Gartenarbeit und Haushalt sowie mehrere Säcke mit Dünger für die Rosen.
    Als Nächstes klappte Bosch den Deckel der Mülltonne hoch. Sie enthielt einen Müllsack. Er zog ihn heraus und lockerte die Verschnürung. Dem ersten Anschein nach enthielt er nur Küchenabfälle. Ganz oben waren mehrere violett verfärbte Küchentücher. Es sah aus, als hätte jemand etwas Verschüttetes damit aufgewischt. Er nahm eines der Papiertücher heraus, und es roch nach Traubensaft.
    Nachdem er den Müllsack in die Tonne zurückgelegt hatte, kehrte Bosch in die Küche zurück, wo er auf seinen Partner traf.
    »Er versucht, sich zu befreien«, sagte Ferras.
    »Soll er doch. Sind Sie im Arbeitszimmer fertig?«
    »Fast. Ich habe mich nur gewundert, wo Sie stecken.«
    »Sehen Sie zu, dass Sie fertig werden, damit wir fahren können.«
    Als Ferras weg war, sah sich Bosch die Lebensmittelvorräte in den Küchenschränken und in der Speisekammer an. Danach ging er ins Gästebad und inspizierte die Stelle, wo die Zigarettenasche gewesen war. Auf der weißen Porzellanabdeckung des Spülkastens war eine braune Verfärbung von der Länge einer halben Zigarette.
    Bosch studierte sie aufmerksam. Er hatte schon sieben Jahre mit dem Rauchen aufgehört, aber er konnte sich nicht erinnern, jemals eine Zigarette so herunterbrennen lassen zu haben. Wenn er sie zu Ende geraucht hätte, hätte er sie in die Toilette geworfen und hinuntergespült. Es war klar, dass diese Zigarette vergessen worden war.
    Nachdem er die Suche abgeschlossen hatte, kehrte er ins Wohnzimmer zurück und rief seinem Partner.
    »Ignacio, langsam fertig? Wir müssen los.«
    Maxwell lag noch auf dem Boden, schien sich aber, erschöpft von seinen Anstrengungen, mit seiner misslichen Lage abgefunden zu haben.
    »Jetzt machen Sie schon endlich!«, stieß er schließlich hervor. »Nehmen Sie mir die Handschellen ab!«
    Bosch stellte sich dicht neben ihn.
    »Wo ist Ihr Schlüssel?«, fragte er.
    »In meiner Jackentasche. Der linken.«
    Bosch bückte sich und schob seine Hand in die Tasche des FBI-Manns. Er zog einen Schlüsselbund heraus und ging die einzelnen Schlüssel durch, bis er den für die Handschellen fand. Er packte die Kette zwischen den zwei Handschellen und zog sie hoch, um den Schlüssel ins Schloss stecken zu können. Er machte es nicht sanft.
    »Aber dass Sie mir auch schön brav sind, wenn ich das tue«, sagte er.
    »Von wegen. Ich mache Sie zur Sau.«
    Bosch ließ die Kette los, und Maxwells Handgelenke fielen auf den Boden.
    »Was soll das?«, brüllte der FBI-Agent. »Machen Sie mich los!«
    »Nur ein kleiner Hinweis, Cliff. Wenn Sie mir das nächste Mal damit drohen, mich zur Sau zu machen, sollten Sie vielleicht lieber warten, bis ich Sie losgemacht habe.«
    Bosch richtete sich auf und warf die Schlüssel auf die andere Seite des Zimmers.
    »Machen Sie sich selbst los.«
    Bosch ging zur Eingangstür. Ferras war bereits auf dem Weg nach draußen. Als Bosch die Tür hinter sich zuzog, schaute er zu Maxwell zurück, der auf dem Boden lag. Das Gesicht des FBI-Manns war rot wie ein Stoppschild, als er eine letzte Drohung in Richtung Bosch spuckte.
    »Wir sind noch nicht fertig miteinander, Arschloch.«
    »Ich werd’s mir merken.«
    Bosch schloss die Tür. Als er das Auto erreichte, sah er über das Dach hinweg seinen Partner an. Ferras wirkte so versteinert wie einige der Verdächtigen, die auf dem Rücksitz mitgefahren waren.
    »Machen Sie doch nicht so ein Gesicht«, sagte Bosch.
    Beim Einsteigen stellte er sich vor, wie der FBI-Agent in seinem schnieken Anzug über den Wohnzimmerboden kroch, um an die Schlüssel zu kommen.
    Bosch musste grinsen.

12
    Als sie den Hügel hinunter zum Freeway fuhren, war Ferras sehr still, und Bosch wusste, ihm ging die Gefährdung durch den Kopf, der seine junge und vielversprechende Karriere durch das Vorgehen seines alten und

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