Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalter Tod

Kalter Tod

Titel: Kalter Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
Vom Netzwerk:
»Vielleicht betrachtet Agent Maxwell dieses Gebäude auch als seines.«
    »Könntest du das bitte sein lassen?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Es wundert mich nur, dass Maxwell überhaupt zugegeben hat, dass wir noch mal in das Haus gekommen sind.«
    »Warum hätte er das nicht tun sollen?«
    »Weil ich dachte, er wäre vor dem Haus postiert worden, weil er bereits wegen irgendeines Bocks in die Hundehütte verbannt worden ist. Warum also zugeben, dass wir ihn überrumpelt haben, nur damit er noch länger draußen bleiben muss?«
    Walling schüttelte den Kopf.
    »Was weißt du denn schon? Zuallererst, Maxwell war zwar in letzter Zeit ein bisschen gereizt, aber bei Tactical Intelligence wird niemand in die Hundehütte verbannt. Unsere Arbeit ist zu wichtig, um irgendwelche Versager im Team zu haben. Zweitens war ihm egal, was jemand über ihn denken könnte. Was er dachte, war, dass es wichtig wäre, dass alle wissen, wie du permanent Scheiße baust.«
    Bosch versuchte es anders herum.
    »Darf ich dich dann mal was anderes fragen? Wissen deine Leute über dich und mich Bescheid? Über unsere Vorgeschichte, meine ich.«
    »Wie sollten sie nach Echo Park nichts davon wissen. Aber das spielt alles keine Rolle, Harry. Heute zählt das nicht mehr. Was ist eigentlich los mit dir? Diese Leute haben genügend Caesium, um einen Flughafen lahmzulegen, und dich scheint das alles nicht im Geringsten zu interessieren. Du betrachtest das alles wie einen ganz gewöhnlichen Mord. Sicher, ein Mann ist tot, aber das ist es nicht, worum es hier in erster Linie geht. Es ist ein Raub, Harry. Hast du verstanden? Sie wollten das Caesium, und jetzt haben sie es. Und uns könnte es vielleicht weiterbringen, wenn wir mit dem einzigen bekannten Zeugen sprechen könnten. Also, wo ist er?«
    »In Sicherheit. Wo ist Alicia Kent? Und wo ist der Partner ihres Mannes?«
    »In Sicherheit. Der Partner wird hier vernommen, und die Frau haben wir im Büro von Tactical untergebracht, bis wir sicher sind, dass wir alles haben, was wir von ihr kriegen können.«
    »Sie wird aber nicht sehr hilfreich sein. Sie konnte nicht …«
    »Da täuscht du dich schon mal. Sie war bereits sehr hilfreich.«
    Bosch gelang es nicht, seine Überraschung zu verbergen.
    »Wie soll das gehen? Mir hat sie gesagt, sie hätte nicht mal ihre Gesichter gesehen.«
    »Hat sie auch nicht. Aber sie hat einen Namen gehört. Als die beiden miteinander gesprochen haben, hat sie einen Namen gehört.«
    »Welchen Namen? Davon hat sie mir nichts gesagt.«
    Walling nickte.
    »Und genau das ist der Grund, weshalb du endlich deinen Zeugen herausrücken solltest. Wir haben Leute, die vor allem eines können: aus Zeugen Informationen herausholen. Wir können Dinge bekommen, die du nicht bekommen kannst. Wir haben sie von ihr bekommen, wir können sie von ihm bekommen.«
    Bosch spürte, wie er rot im Gesicht wurde.
    »Was war das für ein Name, den euer großartiger Verhörspezialist von ihr bekommen hat?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Wir machen hier keine Tauschgeschäfte, Harry. Hier geht es um die nationale Sicherheit. Da bleibst du außen vor. Und daran wird sich übrigens auch nichts ändern, wenn dein Polizeichef noch so viele Leute anruft.«
    Bosch wusste, dass sein Treffen im Donut Hole umsonst gewesen war. Selbst der Chief konnte nur von außen zusehen. Welchen Namen Alicia Kent auch herausgerückt hatte, er musste die Anzeigetafel des FBI aufleuchten haben lassen wie den Times Square.
    »Alles, was ich habe, ist mein Zeuge«, sagte Bosch. »Ich tausche ihn gegen diesen Namen.«
    »Wieso willst du unbedingt diesen Namen wissen. Du kommst nicht mal ansatzweise an diesen Kerl ran.«
    »Weil ich ihn einfach wissen will.«
    Sie verschränkte die Arme über der Brust und überlegte kurz. Schließlich sah sie ihn an.
    »Du zuerst«, sagte sie.
    Bosch zögerte, während er ihre Augen beobachtete. Sechs Monate zuvor hätte er ihr sein Leben anvertraut. Inzwischen hatte sich das geändert. Jetzt war er nicht mehr so sicher.
    »Ich habe ihn bei mir zu Hause untergebracht«, sagte er. »Ich glaube, du weißt noch, wo das ist.«
    Sie holte ein Handy aus der Tasche ihres Blazers und klappte es auf, um anzurufen.
    »Augenblick, Agent Walling«, sagte er. »Wie war der Name, den euch Alicia Kent genannt hat?«
    »Sorry, Harry.«
    »Wir haben eine Abmachung.«
    »Sorry, nationale Sicherheit.«
    Sie begann, eine Nummer in ihr Handy einzugeben. Bosch nickte. Er hatte sie richtig

Weitere Kostenlose Bücher