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Kalter Tod

Kalter Tod

Titel: Kalter Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Verbindung zu Rachel Walling noch bestand. Das war nicht der Fall, und er wusste nicht, ob die Verbindung überhaupt zustande gekommen war.
    Als er sich von der Tür abwandte, stand Hadley hinter ihm. Sie waren weit genug von den anderen entfernt, sodass niemand sie hören konnte.
    »Bosch, wenn Sie versuchen, dieser Einheit Ärger zu machen, mache ich Ihnen Ärger. Ist das klar?«
    Bosch sah Hadley kurz an, bevor er antwortete.
    »Sicher, Captain. Es freut mich, dass Sie an die Einheit denken.«
    »Ich habe Beziehungen, die ganz nach oben reichen und auch außerhalb des LAPD. Ich kann Ihnen gewaltigen Schaden zufügen.«
    »Danke für den Hinweis.«
    Bosch begann, sich von Hadley zu entfernen, blieb aber noch einmal stehen. Er wollte etwas sagen, zögerte aber.
    »Was ist?«, fragte Hadley. »Sagen Sie es schon.«
    »Ich musste nur gerade an einen Captain denken, für den ich mal gearbeitet habe. Das ist lange her und war ganz woanders. Er traf ständig falsche Entscheidungen, und seine Fehler kosteten ständig andere Menschen das Leben. Deshalb war irgendwann einfach genug. Besagter Captain wurde schließlich von einigen seiner eigenen Männer aus dem Verkehr gezogen. Mit einer Splittergranate, in der Latrine. Es heißt, hinterher war das, was von ihm noch übrig war, nicht mehr von der Scheiße zu unterscheiden.«
    Bosch ging weg, aber Hadley rief ihn zurück.
    »Was soll das heißen? Ist das eine Drohung?«
    »Nein, eine Geschichte.«
    »Und der Kerl da drinnen gehört für Sie zu den guten Leuten? Dann will ich Ihnen mal was sagen: Kerle wie er sind aufgestanden und haben applaudiert, als die Flugzeuge in die Hochhäuser eingeschlagen sind.«
    Bosch ging weiter, als er antwortete.
    »Ich weiß nicht, zu welcher Sorte Leute er gehört hat, Captain. Ich weiß nur, dass er mit dieser Sache nichts zu tun hatte und genau wie Sie hereingelegt wurde. Wenn Sie herausfinden, wer Ihnen den Tipp mit dem Auto gegeben hat, sagen Sie mir Bescheid. Es könnte uns weiterbringen.«
    Bosch ging zu Ferras und gab ihm sein Handy zurück. Er sagte seinem Partner, er solle am Tatort bleiben, um die Untersuchung des Chrysler durch die Spurensicherung zu beaufsichtigen.
    »Wo wollen Sie hin, Harry?«
    »In die Stadt.«
    »Und das Treffen mit dem FBI?«
    Bosch sah nicht auf die Uhr.
    »Haben wir verpasst. Rufen Sie mich an, wenn die Spurensicherung was findet.«
    Bosch ließ seinen Partner stehen und begann zu dem Freizeitzentrum zu gehen, wo das Auto stand.
    »Bosch, wo wollen Sie hin?«, rief ihm Hadley hinterher. »Sie sind hier noch nicht fertig!«
    Bosch winkte, ohne sich umzublicken, und ging weiter. Auf halber Strecke zum Freizeitzentrum kam der erste Übertragungswagen auf dem Weg zu Samirs Haus an ihm vorbei.

15
    Bosch hoffte, es ins Federal Building in der Stadt zu schaffen, bevor die Nachricht von der Razzia in Ramin Samirs Haus dort eintraf. Er hatte Rachel Walling anzurufen versucht, sie aber nicht erreicht. Möglicherweise war sie im Büro der Tactical Intelligence Unit, aber er wusste nicht, wo es war. Er wusste nur, wo das Federal Building war, und er ging davon aus, dass das Ermittlungsverfahren infolge seines zunehmenden Umfangs von der Zentrale aus geleitet würde und nicht von einem geheimen Satellitenbüro.
    Er betrat das Gebäude durch den Eingang für Polizeikräfte und erklärte dem U. S. Marshal, der seinen Ausweis kontrollierte, er müsse zum FBI hoch. Er fuhr mit dem Lift in den vierzehnten Stock hinauf und wurde dort von Brenner in Empfang genommen, sobald die Tür des Fahrstuhls aufging. Anscheinend war sein Eintreffen von unten gemeldet worden.
    »Haben Sie denn die Nachricht nicht erhalten?«, sagte Brenner.
    »Welche Nachricht?«
    »Dass die Statusbesprechung ausgefallen ist.«
    »Diese Nachricht hätte ich, glaube ich, schon in dem Moment kriegen sollen, als Sie und Ihr Verein auf den Plan getreten sind. Diese Statusbesprechung sollte doch sowieso nie stattfinden, oder etwa nicht?«
    Brenner überhörte die Frage.
    »Was wollen Sie, Bosch?«
    »Ich möchte Agent Walling sprechen.«
    »Ich bin ihr Partner. Alles, was Sie ihr sagen wollen, können Sie auch mir sagen.«
    »Nein, nur ihr. Ich möchte mit ihr reden.«
    Brenner sah ihn kurz forschend an.
    »Kommen Sie mit«, sagte er schließlich.
    Er wartete nicht auf eine Antwort und öffnete mit einem Ansteckausweis die Tür.
    Bosch folgte ihm.
    Sie gingen einen langen Flur hinunter, und Brenner warf ihm im Gehen über die Schulter Fragen zu.
    »Wo ist Ihr

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