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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
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den Pechvogel gerichtet, der ihm einen Fremdwährungskredit angedreht hatte. Offensichtlich hat er seine ganze Wut über den Verlust seines Hauses und seiner Firma auf diesen Bankangestellten gerichtet«, erläuterte Steingrímur. »Aber das wird er sicher alles auf dem Präsidium erzählen. Ich muss sagen, ich habe Mitleid mit dem armen Burschen.«
    »Mitleid hin oder her, was ist das für ein schrecklicher Gestank?«, fragte Sævaldur.
    »Oh, anscheinend hat der Junge, der bedroht wurde, sich vor Angst in die Hosen geschissen – hier auf seinem Bürostuhl. Er hat geschlottert, als sie ihn ins Krankenhaus gebracht haben. Wahrscheinlich wird er eine Weile nicht zur Arbeit gehen können«, mutmaßte Steingrímur.
    »Und wie habt ihr ihn so schnell aufgespürt?«
    »Gunna hat ihn gefunden. Man muss nur an den richtigen Stellen suchen«, sagte Steingrímur mit einem provozierenden Grinsen, das Sævaldurs Wut weiter anheizte.
    »Gut gemacht, Leute«, sagte er mit einem gezwungenen Lächeln. »Ist er sicher der Mann, den wir wegen des Mordes an Bjartmar Arnarson gesucht haben?«
    »Ich würde sagen, ja«, schaltete Gunna sich ein. »Offensichtlich wollte er seinem persönlichen Kundenbetreuer die gleiche Behandlung angedeihen lassen wie Bjartmar, hat sich aber im letzten Moment eines Besseren besonnen.«
    »Der Glückspilz.« Sævaldur runzelte die Stirn. »Wer war der Beamte, der die Festnahme durchgeführt hat?«
    Helgi grinste verschmitzt. »Tinna Sigvalds.«
    »Was?«
    »Ja. Tinna und Big Geiri waren als Erste vor Ort, als der Notruf einging. Sie ist hineinspaziert und hat ihn höflich gebeten, die Waffe herunterzunehmen und mit ihr zu kommen. Das hat er getan, ohne Widerstand zu leisten.«
    »Verflucht noch mal, ein kleines Mädchen wie sie«, schäumte Sævaldur. Gunna spürte, wie sie ebenfalls zu kochen begann.
    »Was zum Teufel soll das heißen?«, fauchte sie ihn an. »Tinna hat hervorragende Arbeit geleistet, für die man mehr Schneid braucht, als die meisten von uns haben. Und du hast nichts Besseres zu tun, als herumzuheulen, weil es ein zierliches Mädchen war, das ihm die Waffe abgenommen hat! Der Mann ist jetzt hinter Gittern, und niemand wurde verletzt. Wenn das kein gutes Ergebnis ist, dann weiß ich es wirklich nicht.«
    Die Heftigkeit von Gunnas Ausbruch ließ Sævaldur zusammenzucken.
    »Ja, naja …«
    »Du solltest dich schämen, verdammt noch mal!«, fuhr Gunna fort. »Das Mädchen verdient einen Orden.«
    »Selbstverständlich hat sie gute Arbeit geleistet, aber wir haben alle dazu beigetragen.«
    »Wir haben nicht alle dazu beigetragen. Du hast deine Zeit damit vergeudet, Besprechungen einzuberufen, damit jemand aus der oberen Etage auf dich aufmerksam wird, während wir anderen die Arbeit erledigt haben!«, schrie Gunna.
    Sævaldur wurde blass. »Wir werden unser Gespräch in der Hverfisgata fortsetzen«, sagte er schließlich, als Gunna mit Eiríkur auf den Fersen bereits auf dem Weg zur Tür war.

***
    Eiríkur schwieg, während Gunna die Stadt verließ und Richtung Osten fuhr. Sie war völlig ruhig und summte vor sich hin, als würde ein heraufziehender Sturm ihr inneren Frieden schenken. Eiríkur fragte sich, wie lange es noch dauern mochte, bevor Sævaldur ein Disziplinarverfahren anstrengen würde.
    »Du bist so still, Eiríkur. Worüber denkst du nach?«
    »Na ja …«
    »Na ja, was?«
    »Ich habe gerade gedacht, wie großartig es war, dass du Sævaldur so angebrüllt hast«, platzte er heraus.
    »Tja«, seufzte Gunna. »Wahrscheinlich wird man mir dafür auf die Finger hauen.« Sie lächelte matt. »Aber ich bin ein großes Mädchen und kann das wegstecken. Es passiert ja schließlich nicht zum ersten Mal.«
    »Ist Sævaldur scharf auf Örlygurs Job?«
    »Ich weiß es nicht, aber es würde mich überraschen, wenn es nicht so wäre.«
    »Mist.«
    »Was denn, willst du etwa nicht für den großen Mann arbeiten?«, stichelte Gunna. »Er ist erfolgreich und bringt gute Ergebnisse, wie man uns ständig unter die Nase reibt.«
    »Ich weiß. Aber er ist so ein Bastard.«
    Die Heidelandschaft am Pass wirkte auf Eiríkur wie eine Szenerie auf einem anderen Planeten. Bizarre Felsformationen, überraschende Pastelltöne und Dampffontänen, die neben der schwarzen zweispurigen Schnellstraße aufstiegen, bestimmten das Bild. Als sie schließlich hinunter in die unbewohnte Ebene kamen, konnte Eiríkur wieder freier atmen. Der scharfe Schwefelgeruch des dampfenden Hochlands ließ nach. Auf den Feldern

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