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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
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sein Handy zurück. Sie sah Bjarki an, der immer noch an der Tür lehnte.
    »Was hatte der Svana-Club am Abend vor Svanas Tod zu bereden?«
    »Was meinst du?«
    »Ihr habt gemeinsam im City Café zu Abend gegessen, Jónas Valur, Hallur und du. Offensichtlich hat nur Bjartmar Arnarson gefehlt, während ihr drei etwas Wichtiges besprochen habt. Ihr seid bis Mitternacht geblieben, bis das Restaurant geschlossen hat.«
    »Bjartmar war in Amerika«, sagte Bjarki. Sein blasses Gesicht sah elend aus.
    Plötzlich taumelte er nach vorne, die Tür ging auf und seine Frau erschien.
    »Möchtet ihr eine Tasse Kaffee?«, fragte sie.
    »Nein, Kristrún, natürlich nicht. Es dauerte nicht lange, meine Liebe«, fügte er verlegen hinzu.
    »Also, ich würde eine Tasse nehmen, wenn du welchen kochst«, antwortete Gunna lächelnd. »Du doch auch, oder, Helgi?«
    »Oh ja, gerne.«
    Wütend verließ die Frau das Zimmer, um den Kaffee zu kochen. Ganz offensichtlich war sie sicher gewesen, dass alle ablehnen würden.
    »Okay, du hast zwei Minuten Zeit, in denen deine Frau nicht an der Tür lauscht. Jetzt rede«, forderte sie ihn auf.
    »Svana hatte uns alle angerufen. Sie sagte, dass sie den Club sterben lassen wollte, weil sie wieder zum Fernsehen zurückgehen würde. Ich war … verstimmt, gelinde gesagt. Die anderen waren anscheinend nicht sonderlich betroffen, außer Hallur. Er war wütend.«
    »Warum?«
    »Svana erzählte mir, dass jemand sie belästigt hatte, jemand, der offensichtlich von dem … dem Arrangement wusste.« Er schluckte. »Ich habe Hallur davon berichtet, und er ist ausgeflippt.«
    Gunna sah Bjarki erwartungsvoll an.
    »Wir hatten alle Angst, dass es öffentlich werden könnte. Naja, Hallur und ich jedenfalls. Ich kann nicht bestreiten, dass … meine Frau …« Er beendete den Satz nicht. »Ich hatte das Gefühl, dass Jónas Valur beinahe belustigt war. Er schien zu glauben, dass Svana uns einen Bären aufband.«
    »Inwiefern?«
    »Er ist mit allen Wassern gewaschen und kann extrem misstrauisch sein. Er glaubte offensichtlich, dass Svana auf eine Abfindung aus war.«
    »Du meinst, dass sie euch alle erpressen wollte?«
    Bjarki wurde blass. »Das ist ein hässliches Wort.«
    »Das ist Mord auch«, rief Gunna ihm in Erinnerung. »Und Bjartmar?«
    »Ich habe nicht selbst mit ihm gesprochen, aber Jónas Valur hatte ihn früher an dem Tag angerufen. Er sagte, Bjartmars Ehe wäre ohnehin verkorkst, deshalb wäre er nicht allzu besorgt, was das anging. Wenn wir den Preis für das Schweigegeld durch vier teilen wollten, so wie die Wohnung, in der sie wohnte, wäre das für ihn jedoch in Ordnung. Das war jedenfalls die Botschaft.«
    »Also wart ihr beide, Hallur und du, diejenigen, die etwas zu verlieren hatten?«
    Bjarki nickte unglücklich.
    »Der Kaffee wartet im Wohnzimmer!«, rief eine zornige Stimme vor der Tür.
    »Ja, Liebling«, antwortete Bjarki.
    »Mach schnell, bevor sie hereinkommt, um uns zu holen«, knurrte Gunna.
    »Wenn die Geschichte herauskäme, wäre meine Ehe ruiniert«, sagte Bjarki mit weit aufgerissenen Augen. »Meine Frau … ihre gesellschaftliche Stellung, du verstehst …«
    »Ja. Sprich weiter. Und Hallur?«
    »Meine Güte, es würde seine Karriere zerstören. Er wollte immer schon hoch hinaus, er wollte die Karriereleiter weiter hinaufklettern. Wahrscheinlich wäre es ihm auch gelungen.«
    »Wenn er nicht auf der Intensivstation gelandet wäre.«
    »Was …?« Bjarki Steinssons Augen erinnerten Gunna an Untertassen. »In den Nachrichten hieß es, er hätte einen Unfall gehabt. Ich konnte Helena Rós gestern Abend nicht erreichen. Wird er wieder gesund?«
    »Wer weiß? Was passierte dann? Was habt ihr beschlossen?«
    »Wir haben versucht, die Sache mit Jónas durchzusprechen, aber er hatte zu dem Zeitpunkt schon einige Drinks genommen. Hallur war außer sich und fragte, was zum Teufel wir tun könnten, damit Svana schweigen würde. Er bedrängte Jónas Valur mehr, als ich es getan hätte, und fragte, ob sie überhaupt schweigen würde, wenn wir ihr eine Abfindung zahlten. Es könnte ja schließlich sein, dass alles von vorne anfinge, wenn ihr das nächste Mal das Geld ausginge.«
    »Und?«
    »Jónas Valur sagte, wir könnten …« Er zögerte und blickte auf. » Wir alle könnten sie wieder ficken, wenn sie bis dahin nicht zu schlaff geworden ist «, zitierte er mit klarer Stimme. »Hallur tobte. Das wäre vielleicht für uns andere okay, meinte er, aber nicht für ihn, er müsse an seine Karriere

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