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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
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es getan, einige jedenfalls. Dann hat Helena noch mehr verfasst.«
    »Habt ihr sie an sein Büro oder nach Hause geschickt?«
    »Sowohl als auch.«
    Gunna brummte der Schädel, aber sie zwang sich zur Konzentration. »Du hast ebenfalls Briefe an Bjarki Steinsson, Bjartmar Arnarson und Jónas Valur Hjaltason geschickt, nicht wahr?«
    »Ja, und ein paar SMS«, seufzte er. »Alle haben reagiert, außer Bjartmar. Vielleicht war es ihm einfach egal, ich weiß es nicht.«
    »Warum hast du das getan?«
    »Ich wollte, dass sie leiden. Ich war mir verdammt sicher, dass dieser Kerl, der mich beinahe erwürgt hat, von Bjartmar oder Jónas Valur geschickt worden war, oder von diesem Mistkerl von Sohn.«
    »Vermutlich hast du auch das Geld gebraucht, stimmt’s?«
    »Scheiße, ja. Ich habe vor zwei Jahren eine Wohnung gekauft, kurz vor dem Crash. Die Zahlungen sind in die Höhe geschossen, und ich dachte, ich würde bald auf der Straße sitzen. Das Apartment steht schon einige Zeit zum Verkauf, ist aber nur zweimal besichtigt worden.«
    »Kannst du die Wohnung jetzt bezahlen?«
    »Momentan schon.«
    »Gut. Das Verhör wird unterbrochen, vierzehn Uhr fünfundzwanzig«, verkündete Gunna und stoppte die Aufzeichnung. »Vielleicht kannst du sie vermieten, solange du im Gefängnis bist. Wir machen jetzt eine Pause.«
    Bei der Erwähnung des Gefängnisses wurde Gulli Ólafs’ Blick glasig.

***
    »Ich habe gehört, dass Högni gefasst worden ist«, meinte Eiríkur und setzte sich an seinen Schreibtisch. Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare, um den Rest des Sands zu entfernen, der bei dem Gerangel mit Gulli Ólafs darin hängen geblieben war.
    »Haben wir noch Platz für ihn?«, fragte Gunna, die gerade ein paar Schmerztabletten aus einem Röhrchen rutschen ließ und sie mit lauwarmem Kaffee herunterspülte.
    »Ja. Wir haben im oberen Stockwerk eine Zelle für ihn reserviert. Helgi ist zurück«, fügte er hinzu. »Wurde Helena Rós festgenommen?«
    »Noch nicht. Aber sie hat jede Menge Fragen zu beantworten.«
    Lautlos ging die Tür auf, und Ívar Laxdal betrat den Raum.
    »Gibt es Fortschritte, Gunnhildur?« Die Andeutung eines Lächelns auf seinem normalerweise ausdruckslosen Gesicht sagte ihnen, dass er bereits von den jüngsten Ereignissen erfahren hatte.
    »Oh ja. Högni Sigurgeirsson ist auf dem Weg hierher, und Helena Rós sitzt in einem Verhörraum und wartet auf uns.«
    »Hallur Hallbjörnssons Ehefrau?«
    »Ebendiese.«
    »Ihr Vater ist ziemlich bekannt.«
    »Und er ist Anwalt.«
    »Welche Fortschritte habt ihr mit dem Schreiberling gemacht?«
    »Er singt wunderbar. Können wir ein paar zusätzliche Leute bekommen, um seine Wohnung und sein Auto zu durchsuchen? Ich könnte außerdem jemanden brauchen, der sich um sein Büro kümmert und seinen Computer mitbringt, damit Albert ihn sich ansehen kann.«
    »Ich kümmere mich darum«, antwortete Ívar Laxdal.
    »Momentan helfen Helena Rós und Gulli Ólafs uns bei den Ermittlungen. Es ist inzwischen unzweifelhaft, dass die beiden gemeinsam drei der vier Mitglieder von Svanas Club erpresst haben, aber ich habe noch keine Ahnung, inwiefern sie mit dem Tod von Svana und Jónas Valur oder den Angriffen auf mich und Hallur in Verbindung stehen«, erklärte Gunna und holte tief Luft.
    Ívar Laxdals Augen waren immer größer geworden. »Dann haben wir da noch Högni Sigurgeirsson, einen völlig verkorksten jungen Mann, der jede Menge Fragen zu Hallurs Verletzungen zu beantworten hat. Offensichtlich haben Gulli und Helena Rós ihre kleine Kampagne schon einige Zeit vor Svanas Ermordung begonnen. Das Ziel war die Zerstörung von Hallurs Ehe und die Behebung von Gulli Ólafs’ finanziellen Schwierigkeiten. Später wollte er Vater-Mutter-Kind mit Hallurs Frau spielen. Ich hätte früher schalten und der Sache nachgehen sollen.«
    »Mach dir keine Vorwürfe, Gunna. Du warst sehr beschäftigt.«
    »Das Ergebnis von Alberts Untersuchungen stand noch aus«, fuhr sie fort. »In einem der Umschläge in Hallurs parlamentarischem Büro, in denen die Erpresserbriefe steckten, befand sich ein Hundehaar, das zu Helena Rós’ Pudel passt. Jetzt sitzen Gulli Ólafs und Helena Rós Pálsdóttir gerade in getrennten Vernehmungsräumen und wollen sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben. Aber Gulli Ólafs war nicht derjenige, der Hallur eins übergezogen und versucht hat, ihn in seinem Auto zu ersticken. Er hat auch Jónas Valur nicht den Schädel eingeschlagen, obwohl er wahrscheinlich

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