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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
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Wohnung kann, muss sie als Erstes einen neuen Kühlschrank und eine neue Waschmaschine kaufen. Aber ich will ja nicht schadenfroh sein«, wiederholte sie. »Das ist Schicksal. Da hatte sie eine hübsche Wohnung und einen anständigen Job, dann nimmt sie einer anderen Frau einen Nichtsnutz von Ehemann weg, und jetzt hat sie weder einen Job noch eine Wohnung noch einen Mann. Großartig, nicht wahr?«
    Sigrún strahlte. Gunna rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl hin und her.
    »Bist du wirklich in Ordnung?«, wollte Sigrún besorgt wissen.
    »Ach ja. Nach meinem kleinen Abenteuer bin ich ein wenig steif, das ist alles.«
    »Meinst du wirklich, du solltest so etwas noch machen?«, fragte Sigrún ernst.
    »Absolut. Glaubst du, ich wäre auf Dauer mit einem Schreibtischjob zufrieden?«
    »Das hast du hier doch auch schon gemacht.«
    »Ja, aber das war nicht dasselbe. Auf dem Revier waren nur der alte Haddi und ich, wir konnten uns die Aufgaben aufteilen. Außerdem war der alte Haddi ganz zufrieden damit, sich in Ruhe um den Papierkram kümmern zu können.«
    Gunna stand mühsam auf. »Nun, Laufey ist enttäuscht, dass du nicht fortziehst.«
    »Warum denn?«
    »Wegen Krummi. Sie hatte sich schon richtig darauf gefreut, dass ein Kaninchen in unserem Badezimmer wohnen würde.«

19. KAPITEL
    Montag, der Neunundzwanzigste
    »Wohin fahren wir denn?«, wollte Helgi wissen. »Du weißt ja, dass wir hart arbeitenden Staatsdiener auch so schon genug zu tun haben. Besonders, wenn einige dieser Staatsdiener eigentlich zu Hause sein sollten, um ihren lädierten Kopf zu pflegen.«
    »Ja, ja. Ich weiß.«
    »Warum diese Heimlichtuerei?«, fragte Helgi und sah Gunna von der Seite an. Er entdeckte gerade ihre Willensstärke, die er vom Hörensagen kannte, aber noch nicht erlebt hatte.
    Gunna seufzte und fuhr ganz langsam, sodass sie ins Innere des Cafés blicken konnte.
    »Ist das unser Ziel?«
    »Ja.«
    »Warum?«, erkundigte sich Helgi verblüfft.
    Gunna kniff die Augen zusammen, weil die helle Mittagssonne ihr Kopfschmerzen bereitete, und schlenderte über die Straße. Sie öffnete die Tür, nickte jemandem in einer Ecke des Cafés zu, den Helgi nicht erkennen konnte, und schenkte Helgi und sich selbst an der Theke Kaffee ein. Sie reichte dem dunkeläugigen Mädchen an der Kasse einen Geldschein und gab Helgi einen Kaffeebecher. Dann nickte sie in Richtung eines Tisches in der anderen Ecke des Raumes, wo Helena Rós Gulli Ólafs entsetztem Blick folgte, als Gunna und Helgi auf sie zuhielten.
    Gunna lächelte breit und setzte sich zu ihnen. »Wie süß. Die betrogene Ehefrau und der Enthüllungsjournalist treffen sich auf eine Latte macchiato im Café.«
    Gunna lehnte sich zurück und musterte die beiden verlegen dreinblickenden Gestalten, während Helgi sich einen Stuhl heranzog.
    »Wir sind … äh …«, stammelte Gulli Ólafs.
    »Gunnlaugur schreibt einen Artikel über diese ganze Geschichte«, erklärte Helena Rós scharf. »Er wollte mich zu Hallurs Rolle in der Angelegenheit befragen. Habe ich euch nicht schon genug geholfen?«, fragte sie in zickigem Ton.
    »Gewiss«, antwortete Gunna. »Meine Kollegen haben viel Zeit damit verbracht, die Vermögensverhältnisse deines Mannes zu durchleuchten. Wie geht es ihm eigentlich?«
    »Er ist immer noch so gut wie hirntot«, sagte Helena Rós kurz angebunden.
    »Nun, ich frage mich inzwischen, ob wir an den richtigen Stellen gesucht haben.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Ich will damit sagen, dass du meinen Kollegen hier begleiten sollst. Er wird sich noch einmal in deinem Haus umsehen, während ich mit Gulli plaudere.«
    Helena Rós’ Gesicht war völlig starr. »Bin ich verhaftet?«
    »Bis jetzt noch nicht«, entgegnete Gunna kühl und öffnete ihre Aktentasche, um einen Hefter herauszunehmen. »Aber es wäre eine Option, wenn du die Zusammenarbeit verweigerst.«
    Helgi wirkte verwirrt. Gunna zog einige Blätter aus dem Hefter und legte sie auf den Tisch. »Das sind natürlich nur Kopien, die Originale befinden sich noch im Labor.«
    Gunna sah, wie Gulli Ólafs erbleichte, als er bemerkte, worum es sich handelte.
    »Können wir, äh … können wir das woanders besprechen?«, fragte er angespannt.
    »Genau das werden wir tun, mach dir keine Sorgen«, versicherte Gunna und wandte sich an Helgi. »Sieh zu, ob du einen Streifenwagen auftreiben kannst, um diese Dame nach Hause zu bringen, ja? Wenn du dort bist, wirst du alle Computer und alle Drucker im Haus beschlagnahmen.«
    »Was

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