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Kaltes Blut

Kaltes Blut

Titel: Kaltes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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sich zieren, auch noch den letzten winzigen Rest ihrer Kleidung abzulegen. Schließlich entledigte sie sich auch noch des Slips und der Socken und ging auf ihn zu. Sie war eine Idee größer als Selina, doch nicht so schlank, aber auch nicht dick, nein, sehr fraulich, der Körper sehr ausgebildet, ihr Becken war ausladender, die Brüste größer, die Taille sehr schmal. Auf der linken Brust ein Leberfleck, eine kleine Narbe über der rechten Leiste. Lange, wohlgeformte Beine, kleine zarte Füße.
    »Komm her«, sagte er, woraufhin sie zu ihm ging und sich auf seinen Schoß setzte. Er war erregt, sehr erregt, erregter noch als beim Anblick von Selina. Selina war zerbrechlich und wäre es vermutlich auch immer geblieben. Miriam war eine Frau, ausgestattet mit allen Merkmalen, die einen Mann um den Verstand bringen konnten. Und das, obwohl sie noch nicht einmal fünfzehn war. In genau zwei Wochen hatte sie Geburtstag. Aber es stimmte wohl,was Studien ergeben hatten, dass die Mädchen immer früher reif wurden, die Busen immer praller und der Sexualtrieb bei den meisten zwei bis drei Jahre früher einsetzte als noch vor dreißig Jahren. Die Schlechtigkeit der Welt, dachte er nur, während er an Miriams Brust saugte wie ein kleines Kind. Sie stöhnte ein paarmal kurz auf, als seine Hand zwischen ihre Beine griff und sein Mittelfinger ihre Klitoris massierte. Sie wollte ihn küssen, doch er entzog sich ihren Lippen und sagte: »Leg dich auf die Couch, mit dem Gesicht nach unten. Und mach die Augen zu, mein kleiner Engel. Ich will dir etwas ganz Besonderes zeigen.«
    »Was denn?«, fragte sie und folgte seiner Aufforderung.
    »Gleich«, sagte er und nahm aus seiner Jacke das Holzkästchen. Er öffnete es und holte das Tuch heraus, beugte sich über Miriam, die die Augen noch immer geschlossen hatte, griff in ihre Haare und schob blitzschnell das in Chloroform getränkte Tuch vor ihre Nase und presste ihren Kopf fest dagegen. Sie versuchte sich zu wehren, doch er war stärker. Der ungleiche Kampf dauerte nur wenige Sekunden, bis ihr Körper erschlaffte.
    Er steckte das Tuch in einen Gefrierbeutel, verschloss diesen mit einer Klammer und verstaute ihn im Schrank. Dann riss er ohne eine Miene zu verziehen die Decke vom Tisch und ließ sie zu Boden fallen. Miriam schlief tief und fest, als er sie anhob und auf den Tisch legte. Ein weiteres Mal betrachtete er sie eingehend, holte die Polaroidkamera und machte sieben Fotos aus unterschiedlichen Perspektiven, sieben Fotos von Miriam, sieben Fotos von Selina, und im Nachhinein ärgerte er sich, keine Fotos von Marianne Tschierke gemacht zu haben.
    Ihr Atem war flach, aber gleichmäßig, ihr Herzschlag langsam. Er legte ihr die Arm- und Fußmanschetten an, drückte ein Stück Klebeband auf ihren Mund, verband die Augen und zurrte abschließend den Gurt über der Stirn fest. Sie hatte keine Chance mehr, irgendjemanden auf sich aufmerksam zu machen.
    Er setzte sich in den Sessel, einen Finger auf den Mund gelegt, und dachte nach. Ihm blieb diesmal nicht so viel Zeit wie bei Selina,sie würden vielleicht schon bald nach Miriam suchen. Vielleicht aber auch nicht. Trotzdem, er musste es noch heute Nacht tun, leider, wie er etwas traurig feststellte, obgleich er lieber einen Tag länger gewartet hätte. Aber schon jetzt wimmelte es von Polizei, er konnte sie förmlich riechen, auch wenn sie in Zivil unterwegs waren, doch er hatte einen Vorteil – er kannte die Gegend wie kaum ein anderer, und er besaß ein Nachtsichtgerät, was wohl keiner von ihm erwartete.
    Nach einer halben Stunde, es war zwanzig vor eins, begann Miriam an den Fesseln zu zerren. Er erhob sich und legte die CD von Shania Twain in den Spieler.
    »Hörst du mich, mein kleiner Engel?«
    Sie riss an den Manschetten, kehlige Laute, die keiner hörte. Schweiß auf ihrem Körper, erigierte Brustwarzen, doch nicht aus Lust, sondern aus Angst.
    »Streng dich nicht so an, du kannst so viel daran rumreißen, wie du willst, du kommst erst frei, wenn ich es möchte. Wenn du mich hören kannst, dann mach bitte eine Faust.«
    Miriam folgte seinem sanften Befehl, er nickte. »Gut so.« Erneut streichelte er über ihr Gesicht und ihren Körper und sagte mit einschmeichelnder Stimme und einem melancholischen Blick: »Miriam, Miriam! Du bist ein sehr, sehr schönes Mädchen, weißt du das? Natürlich bist du dir deiner Schönheit bewusst. So schön, und doch hast du schon so böse Dinge getan. Genau wie deine Mutter. Weißt du

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