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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Staatsgebiet herumgereist und weidende Pferde erschossen hatte.
    Carol lehnte sich an den Türrahmen zu Lucas’ Büro, während er seine Jacke am Kleiderständer neben dem Eingang aufhängte: »Sie haben die Überstundenliste nicht unterschrieben.«
    »Machen Sie das«, sagte er. Carol würde dabei seine Unterschrift fälschen müssen.
    »Ich habe es bereits gemacht. Ich will Sie nur darauf hinweisen, dass Sie langsam anfangen sollten, selbst zu unterschreiben, sonst lande ich noch im Gefängnis. Außerdem hat Lanscombe angerufen und gefragt, wieso Del am letzten Wochenende achthundert Meilen mit dem Dienstwagen gefahren ist.«
    »Mein Gott, erledigen Sie das, Carol. Denken Sie sich irgendeinen Mist aus und sagen Sie Lanscombe, er würde von mir stammen.«
    »Soll ich Del dafür in den Arsch treten?«
    »Finden Sie auf jeden Fall raus, warum er so viel rumgefahren ist. Haben Sie die Unterlagen von Sloan bekommen?«
    »Ja.« Sie hatte die Ausdrucke in einen blauen Ordner eingeheftet.
»Die Fotos sind am Ende beigefügt. Ich habe den Fotodrucker bei den Spurenermittlern benutzen müssen. Sie sollten endlich mal einen für uns kaufen. Geld dazu haben Sie ja genug.«
    Er ignorierte diesen Hinweis. »Kommt Del her?«
    »Er war schon hier. Er ist wieder weg zu einem Einsatz in der Ransom-Sache. Dannie ist bei ihm. Sie treten als Mann und Frau auf.«
    »Ach du lieber Gott, wie Jack Spratt und seine Alte!«
    Sie lächelte breit, während Lucas an ihr vorbei in sein Büro ging. »Aber wer würde schon ahnen, dass es sich bei diesem Pärchen um Cops handelt?«, rief sie vergnügt hinter ihm her.
    Ransom war kein Ehrenmann. Ransom war ein Mann, der mit Hilfe eines örtlichen Rechtsanwalts und einer ausländischen Bank eine Serie von betrügerischen Hypothekengeschäften im Zusammenhang mit Renovierungsarbeiten an Eigenheimen betrieben hatte. Del und Dannie Carson hatten sich auf den Weg gemacht, eine zweite Hypothek auf ein Haus aufzunehmen, das sie angeblich besaßen, um ein neues Dach, ein neues Garagentor, neue Fenster sowie die Erneuerung der Zufahrt zu bezahlen, Arbeiten, die nie ausgeführt werden würden, nachdem die Hypothek ausbezahlt worden war. Die Bank würde drei oder vier Monate später aufgrund im Kleingedruckten versteckter unzulässiger Klauseln die Hypothek kündigen und die Zwangsvollstreckung des Hauses betreiben, wie das schon in mehreren Fällen geschehen war. Del und Carson würden den Betrug nachweisen, Ransom würde in den Knast wandern, und die Bank würde ein paar Millionen als Entschädigung an Betroffene ausspucken müssen. Der Gouverneur würde eine Pressekonferenz abhalten und als Retter der Armen und Entrechteten dastehen.
    Sofern man ein wenig Glück hatte.
    Aber warum war Del übers Wochenende achthundert
Meilen mit dem Dienstwagen gefahren? Das entsprach zum Beispiel einer Strecke nach Kansas City und zurück …
     
    Lucas war hoch genug in der Hierarchie des SKA angesiedelt, um in einem extragroßen Büro von über sechzig Quadratmetern residieren zu können, und er war reich genug - da hatte Carol Recht -, es mit zwei privat angeschafften komfortablen Sesseln ausstatten zu können. Er nahm einen Notizblock vom Schreibtisch, setzte sich in einen der Sessel und begann, Sloans Akte zu den Mordfällen durchzulesen; vieles daraus kannte er bereits aus den Gesprächen, die er mit Sloan und Elle in der vorigen Woche geführt hatte.
    Und er dachte: »Elle!« Er sollte sie anrufen.
    Er notierte sich das, las dann wieder in der Akte. Machte sich eine weitere Notiz: Larson hatte in einer Kunsthandlung gearbeitet, Rice in einer Eisenwarenhandlung. Beides Verkäufer - ein Zusammenhang? Schwacher Ansatz … Ein Zusammenhang im Bereich des Einzelhandels? Opfer, denen der Killer im Rahmen einer beruflichen Routinetätigkeit begegnete? Auch ziemlich schwach … Larson war Single, hatte gerade eine Beziehung abgebrochen - war sie auf eine neue Partnerschaft aus? War Rice auf Kontaktsuche?
    Er brütete über den Fotos, als Carol hereinkam und sagte: »Ein Bewährungshelfer möchte Sie wegen der Mordfälle sprechen. Er sagt, es sei dringend.«
    Lucas nickte: »Stellen Sie ihn durch.«
     
    Er setzte sich an den Schreibtisch, und als das Telefon klingelte, nahm er ab und meldete sich: »Davenport.«
    »Mr. Davenport, ehm … hier ist Mark Fox in Owatonna. Ich bin Bewährungshelfer. Ich habe gerade in der Star-Tribune diese Story über die Serienmorde gelesen, und ich habe Gene Nordwall angerufen, und der

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