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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Irrer. Ein Psycho. Was meinen diese Leute denn, was ich tun soll? Für den Rest meines Lebens Mülltonnen rumschleppen? Diese Arschlöcher …« Er lachte auf, und seine raue Stimme klang, als ob ein Blatt Papier durchgerissen würde.
    Ignace schrieb hektisch alles mit. »Wie hat das denn angefangen? Sie haben nie … Ich meine, Sie standen nie in dem Ruf, so einer zu sein.«
    »Es gab da ein paar Leute in St. John’s, die waren wie Erleuchter für mich. Sie haben mir gezeigt, wie man sich als Gott fühlen kann, wenn man den Mut aufbringt, so was zu tun, was sie getan haben. Wir haben darüber gesprochen, und ich kann jetzt noch ihre Stimmen hören. Sie hatten Recht: Man fühlt sich wie Gott.«
    »Wie schaffen Sie es, sich die Polizei vom Hals zu halten?« Die Frau vom Nachtdienst der Lokalredaktion kam mit einem Blatt Papier in der Hand auf ihn zu. Ignace gab ihr ein Zeichen, ihn nicht zu stören, aber sie sagte: »Wir brauchen dringend …«
    Ignace sagte ins Telefon: »Eine Sekunde bitte«, dann bellte er die Frau an: »Verschwinden Sie, hauen Sie ab!«
    Sie ließ sich nicht abwimmeln: »Wir brauchen dringend …«
    »Verdammt, hauen Sie ab!«, brüllte er, und sie trat verstört zurück, und Ignace sagte ins Telefon: »Da bin ich wieder.«
    »Kleiner Ärger, wie, Ruffe?«
    »Ich bin der Nachtredakteur, man wollte mich mit irgendeinem Kleinscheiß belästigen … Hören Sie, woher wussten Sie, dass ich jetzt in der Redaktion sein würde?«
    »Ich hab das nicht gewusst. Ich hab einfach alle paar Stunden versucht, Sie auf dieser Nummer zu erreichen. Irgendwann mussten Sie ja mal rangehen.«
    »Ich höre Sie nicht mehr sehr gut …«

    Lauter: »Ich hab gesagt, ich hätte alle paar Stunden Ihre Nummer angerufen … Dieser verdammte Rice hat mir einen Tritt verpasst, mich am Hals erwischt, irgendwas ist da verletzt, ich kann kaum schlucken.«
    »Sie sind verletzt?«
    »Ja, aber es war auch klar, dass so was mal passieren kann«, sagte der Wisperer. »Sie glauben gar nicht, wie beschissen ich im Moment dran bin. Ich muss Pläne machen, muss das richtige Ziel finden. Ich hab schon zwei oder drei Weiber im Auge und muss mich jetzt entscheiden, welche ich mir greife. Man muss dabei viele verschiedene Dinge berücksichtigen. Verstehen Sie - wie heftig wird sie sich wehren, wird jemand in der Nähe sein, der ihr zu Hilfe kommen könnte, vielleicht hat sie eine Waffe, an all so’ne Scheiße muss man denken. Macht mir Kopfschmerzen. Schwere Arbeit. Aber ich werd’s bald machen. Vielleicht morgen, vielleicht übermorgen.«
    »Sie wollen tatsächlich …«
    »Ich muss auflegen. Ein Streifenwagen kurvt hier in der Nähe rum. Ich will nicht, dass die Cops mich sehen. Vielleicht rufe ich mal wieder an, nachdem ich die Sache mit der nächsten Frau erledigt habe.«
    »Warten Sie, warten Sie. Falls Sie mit einem Doktor oder einem Anwalt reden möchten …«
    Wieder das wispernde Kichern. Dann: »Zu spät für so was. Aber ich hab noch was für Sie, eine Nachricht für die Cops. Ich werde nie aufhören. Ich werde noch zwanzig oder dreißig umlegen, wenn ich’s schaffe. Und wenn sie mich je aufspüren sollten, müssen sie auf einen Kampf eingestellt sein, denn ich hab ein paar gute Waffen, und ich weiß, wie man damit umgeht. Man hat mir mein ganzes Leben vermasselt. Jetzt vermassle ich’s anderen. Lebend wird man mich nicht kriegen. Mich steckt man nie mehr nach St. John’s.«
    Klick.

     
    Ignace starrte auf das Telefon und seinen Notizblock. Ein Mann kam auf ihn zu, gefolgt von der Frau, die Ignace davongescheucht hatte, offensichtlich bestrebt, verlorene Autorität wiederherzustellen. »Heilige Scheiße«, sagte Ignace laut. »Heilige Scheiße!«
     
    Sloan lag neben seiner Frau im Bett. Er hatte sich eine Erkältung zugezogen, und seine Nebenhöhlen waren angespannt wie Basketbälle, in die man zu viel Luft gepumpt hatte. Seine Frau schlief, aber Sloan rollte sich ruhelos hin und her, kämpfte um Atemluft. Das Telefon läutete, und Mrs. Sloan stöhnte verschlafen »Oje.« Wenn das Telefon so spät in der Nacht klingelte, bedeutete das stets Ärger. Sloan rollte sich zum Nachttisch und nahm den Hörer ab. »Hallo?«
    »Sloan, hier ist Ruffe Ignace. Charlie Pope hat mich gerade angerufen.«
    »Was?« Hirngespinste …
    »Charlie Pope hat mich gerade angerufen. Sie müssen Davenport verständigen - er muss mich sofort zurückrufen. Sie sind ja nicht zuständig für den Mord in Mankato.«
    Sloan erkannte Ignace’ Stimme. »Das

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