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Kaltes Grab

Titel: Kaltes Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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heute Frank Baine?«
    »Heute Nachmittag. Ihn und ein paar andere. Eddie und Graham Kemp.«
    »Die Kemps?«
    »Ja.«
    »Eddie Kemp sagt nie die Wahrheit.«
    »Warten wir's ab«, erwiderte Cooper. »Steigen Sie ein, wir probieren es mal.«
    Er stemmte sich gegen den Kofferraum des Vauxhall und suchte nach einen guten Halt auf der Straßenoberfläche. Lawrence ließ den Wagen an und löste die Handbremse. Zuerst sah es aus, als wollten die Reifen überhaupt nicht greifen, doch dann fand das Hinterrad auf der Fahrerseite ein Stück unverschmutzten Asphalt, so dass der Vauxhall einen Augenblick später einen Satz auf die Straße machte. Cooper rutschte ab und fiel hinter der Stoßstange auf die Knie. Lawrence fuhr ein paar Meter weiter und hielt an.
    »Vielen Dank!«, rief er.
    Cooper stand auf, klopfte sich den Schnee von den Handschuhen und ging zu seinem Auto zurück. Neben Lawrences offenem Fenster blieb er stehen. »Bevor Sie weiterfahren, würde ich Ihnen raten, die Windschutzscheibe ordentlich frei zu kratzen«, sagte er. »Und wischen Sie auch den Schnee von den Scheinwerfern. Sonst bekommen Sie eine Anzeige von meinen Kollegen von der Verkehrspolizei.«
    »Mach ich«, versicherte Lawrence.
    Cooper nickte, wischte sich noch ein bisschen Schnee von der Hose und stieg in den Toyota. Als er losfuhr, sah er noch einmal in den Rückspiegel. Lawrence Daley winkte ihm zum Abschied zu.
    Die MDP hatte Frank Baine ebenfalls vernommen, weil sie ihn im Verdacht hatte, der Hauptkontaktmann der Luftwaffenangehörigen zu sein, die sie überwachten. Diane Fry konnte sich gut vorstellen, dass Baine ein Mann mit vielen Kontakten war. Und ein Mann, der mit seinen journalistischen Arbeiten nicht allzu viel Geld verdiente. Lawrence Daleys Aussage zufolge hatte Baine auch die Website und das schwarze Brett im Internet gepflegt.
    Schwieriger war es, im Hinblick auf den Mord an Nick Easton Anklagepunkte gegen ihn zusammenzutragen. Man hatte weder eine Waffe bei ihm gefunden noch beweisen können, dass Eddie Kemps Wagen dazu benutzt worden war, Eastons Leiche zum Snake Pass zu transportieren. Abgesehen davon gab es Beweise, dass Eddie Kemp in der Nacht zum Dienstag an dem tätlichen Angriff auf die beiden Jugendlichen in der Nähe der Underbank beteiligt gewesen war. Er war auf dem Band der Überwachungskamera zu erkennen.
    Fry schüttelte wütend den Kopf. Die beiden Drogendealer weigerten sich kategorisch, mit der Polizei zu reden. Befragungen in der Underbank hatten aber ergeben, dass die Anwohner von einer Art Bürgerwehr wussten, die sich eigenhändig darum kümmerte, dass die Drogenbanden aus dem Devonshire-Wohnblock sich nicht in ihrem Viertel breit machten. Sogar Walter Rowland hatte einem Polizeibeamten erzählt, es gebe Leute, die ihm sein gestohlenes Eigentum eher zurückbrachten als die Polizei. Bedauerlicherweise hatte er damit nicht einmal so Unrecht.
    Die Kemp-Brüder schienen sich in der Gegend um die Underbank einen Namen gemacht zu haben. Ihr Pech war nur gewesen, dass das alte Ehepaar, das Eddie in jener Nacht identifiziert hatte, nicht wusste, auf wessen Seite er stand.
    Fry betrachtete das Bajonett, mit dem Ben Cooper angegriffen worden war. Ungeduldig wartete sie auf die Gelegenheit, Frank Baine selbst zu verhören, und hoffte, dass ihr das Labor eine Übereinstimmung zwischen den Spuren vom Griff des Bajonetts und Baines DNS lieferte. Damit wäre wenigstens der Angriff auf einen Polizisten aufgeklärt. In der Zwischenzeit würde sie sich um die Kemps kümmern. Und Eddie Kemp hatte noch ein paar Fragen zum Tod von Marie Tennent zu beantworten.
    Aber erst am späten Nachmittag war Fry so weit, sich Eddie Kemp vorzuknöpfen und ihn zu dem Thema zu befragen, das sie am meisten interessierte.
    »Das Baby«, sagte sie. »Maries Baby.«
    »War nicht von mir«, erwiderte Kemp. »Sie hat mir gesagt, es ist nicht von mir.«
    »Wie haben Sie darauf reagiert, Mr Kemp?«
    »Reagiert?«
    »Waren Sie wütend auf Marie?«
    Obwohl man ihm die vorgeschriebenen Vernehmungspausen zugestanden hatte, wirkte Kemp allmählich erschöpft. Er versuchte zwar immer noch den Lässigen und völlig Unbeteiligten zu mimen, der nichts zu befürchten hat, aber Fry sah die Müdigkeit in seinen Augen, das erste Anzeichen dafür, dass er mürbe wurde.
    »Waren Sie wütend, Mr Kemp?«
    »Mir war das so was von egal.«
    »Nein. Lassen Sie uns mal kurz darüber nachdenken. Wenn ich mich recht entsinne, dauert eine Schwangerschaft neun Monate. Wenn das

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