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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Landebahn. Ich werde mich sofort an die Arbeit machen.«
    Als Tweed, Newman und Paula zusammen die Hotelhalle betraten, winkte ihnen der Portier zu. »Mr. Newman, ich habe eine Nachricht für Sie.«
    Newman schaute überrascht drein, als ihm der Mann einen Umschlag überreichte. Tweed war schon auf dem Weg ins Restaurant, als der Portier ihm hinterher rief: »Für Sie habe ich auch eine Nachricht, Mr. Tweed.«
    Tweed betrachtete kurz den verschlossenen Umschlag und steckte ihn dann ungeöffnet in die Tasche. »Eine gute Freundin von mir ist möglicherweise noch hier im Hotel. Ihr Name ist Sharon Mandeville. Sie haben Sie vielleicht schon einmal mit mir zusammen in der Halle gesehen.«
    »Ich weiß, wen Sie meinen, Mr. Tweed, aber Mrs. Mandeville ist vor ein paar Stunden abgereist. Zusammen mit ihrer Sekretärin, Miss Chatel.«
    »Hat sie hinterlassen, wo sie erreichbar ist?«
    »Nein, leider nicht. Es war ein ziemlich hektischer Abend heute. Einige Gäste, die gestern ausgecheckt haben, sind vorhin wieder zurückgekommen. Wie Sie ja jetzt auch.«
    »Darf ich fragen, um welche Gäste es sich dabei handelt? Doch nicht etwa um meinen alten Freund Jake Ronstadt?«
    »Eigentlich dürfte ich Ihnen das gar nicht sagen«, antwortete der Portier mit gedämpfter Stimme, »aber Mr. Ronstadt war tatsächlich vor einer halben Stunde mit drei anderen Herren hier. Sie haben zu Abend gegessen und sind dann wieder abgefahren.«
    »Dann habe ich ihn wohl verpaßt. Haben Sie trotzdem vielen Dank.«
    Nachdem sie ihre Mäntel an der Garderobe abgegeben hatten, betraten Tweed und Paula hinter Newman den Speisesaal, in dem nur zwei Pärchen zu Abend aßen. Sie setzten sich an einen großen Tisch und betrachteten die Speisekarten, die der Ober ihnen gebracht hatte. Nachdem sie bestellt hatten, zog Tweed den Umschlag aus der Tasche und öffnete ihn. Das einzelne Blatt, das er darin fand, trug nur einen einzigen Satz, der in denselben ungelenken Blockbuchstaben geschrieben war wie Tweeds Name auf dem Umschlag:
    REGENT HOTEL, PETITE FRANCE, STRASSBURG
    Auch Newman hatte inzwischen seinen Umschlag geöffnet und sah verdutzt drein, als er dort ebenfalls die mit Füllfederhalter geschriebenen Worte las:
    Hotel Regent, Petite France, Strasbourg
    »Was um alles in der Welt hat denn das zu bedeuten?«, fragte Newman und gab seinen Brief an Tweed weiter. »Diese Handschrift habe ich noch nie gesehen.«
    »Das ist auch nicht gut möglich«, sagte Tweed, nachdem er sich das Blatt genauer angesehen hatte. »Ich vermute, daß diese Zeilen von einem Rechtshänder geschrieben wurden, der absichtlich die linke Hand benützt hat. Wenn mich nicht alles täuscht, dürfte es sich dabei um eine relativ gebildete Person gehandelt haben. Und jetzt sehen Sie sich mal meinen Brief an.«
    »Zweimal das Gleiche!«, rief Newman erstaunt. »Was soll denn das?«
    »Wenn Sie sich meine Version näher ansehen, werden Sie mit mir übereinstimmen, daß der Schreiber dieser Worte etwas weniger gebildet war. Das können Sie allein daran erkennen, wie das o von Hotel ohne Zirkumflex geschrieben ist. Außerdem stimmt die Wortstellung nicht – in Frankreich schreibt man die Bezeichnung Hotel nun mal vor dem Namen. Ich kenne das Hotel übrigens – vor ein paar Jahren bin ich einmal dort abgestiegen.«
    »Kann mir vielleicht mal jemand erklären, wovon Sie überhaupt reden?«, fragte Paula. Die beiden reichten ihr wortlos ihre Zettel. Sie studierte beide genau, bevor sie Tweed ansah.
    »Das ist verrückt«, sagte sie. »Zwei unterschiedliche Personen teilen uns dieselbe Adresse mit. Wozu?«
    »Das ist mir ebenfalls ein Rätsel«, gestand Tweed achselzuckend. »Ah, hier kommt ja unser Essen. Wir sollten uns beeilen, denn ich fürchte, uns läuft die Zeit davon.«
    »Kann man nichts machen. Wir müssen es wohl hinunterschlingen, obwohl wir seit Stunden nichts mehr gegessen haben. Würde mich nicht wundern, wenn wir morgen alle unter Verstopfung leiden.«
    »So hastig müssen Sie nun auch wieder nicht essen«, erwiderte Tweed.
    Marler war als erster fertig. Wie Tweed und Paula trank er nur Wasser und keinen Wein, weil er noch Auto fahren mußte. Tweed rief den Kellner und bezahlte die Rechnung. Dann schob er seinen Stuhl zurück und stand auf. »Einen Augenblick noch«, sagte Paula. »Ich wüßte gern, wo wir hinfahren.«
    »Nach Straßburg natürlich«, antwortete Tweed. »Das könnte aber eine Falle sein«, gab Newman zu bedenken.
    »Gut möglich, aber das werden wir nur dann

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