Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
KALTHERZ

KALTHERZ

Titel: KALTHERZ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irmgard Schürgers
Vom Netzwerk:
ihm Katja. „Aber es hilft uns vielleicht trot z dem weiter.“
    Christian Grothe stand unschlüssig vor Katjas Schrei b tisch, verabschiedete sich aber, als sie keine A n stalten machte, das Gespräch fortzusetzen. Sie blätterte den B e richt durch. Hatte sie ihr Bauchgefühl also doch nicht g e täuscht. Hinter Lothar Meyers Tod steckten noch andere Gründe und die wollte sie verdammt noch mal herau s finden. Und sie hatte mehr und mehr die Ve r mutung, dass die beiden Todesfälle miteinander in Ve r bindung standen.
    Fischer kam ins Büro und unterbrach Katjas Grüb e leien.
    „Ich würde mir gerne mal die Überwachungsbilder von der U-Bahn anschauen“, sprach Katja ihn gleich an.
    „Ist doch schon alles durchgesehen worden“, antwort e te Fischer ku r z angebunden.
    Es fiel Katja schwer, freundlich zu bleiben. Wenn F i scher private Probleme hatte, dann war das eine Sache. Dass mit ihm keine vernünftige Konversation möglich war, ging Katja langsam auf die Ne r ven.
    „Es wäre doch möglich, dass wir etwas übersehen h a ben. Ich möchte sie einfach noch mal a n schauen.“
    „Von mir aus“, gab er mürrisch zurück. Dann kramte er die Video-Bänder aus einer seiner Schu b laden und legte sie vor Katja auf den Schreibtisch.
    Die Bänder waren nach Datum und Uhrzeit sortiert und gekennzeichnet. Katja suchte sich das heraus, auf dem Ge r trud Wagner zu sehen sein sollte. Sie erwischte erst das fa l sche Band, es zeigte die letzte Bahn um 1.10 Uhr. Nur w e nige Menschen hielten sich auf dem Bahnsteig auf. Ein Pärchen ging eng aneinandergeschmiegt auf den Ausgang zu. Ein oder zwei Nach t schwärmer folgten, ein junger Mann stand an einen Pfosten gelehnt. War er ausgestiegen? Katja ließ das Band noch einmal zurück- und dann wieder vorspulen. Der junge Mann war nicht ausgestiegen. Ein Junkie? Oder suchte er nur einen warmen Ort zum Schl a fen? Er war nicht gut zu erkennen. Irgend etwas an ihm kam Ka t ja bekannt vor. Aber sie hätte nicht sagen können, was es war.
    „Der junge Mann auf dem letzten Band da“, wandte sich Katja an Fischer „könnte der auf einem der Fotos a b gebildet sein, die wir bei Magnus Knab gefunden haben?“ Fischer schüttelte den Kopf. „Ist ja kaum was drauf zu e r kennen.“ Damit hatte er allerdings recht. Katja nahm sich das richtige Band vor und hatte bald die Stelle gefunden, an der zu sehen war, wie Gertrud Wagner aus der U-Bahn stieg und den Bahnsteig entlan g ging. Sie ging langsam. Auch aus dieser U-Bahn stiegen wenige Menschen aus. Die Station Taunusanlage lag einsam und dunkel um diese Zeit. Die Rolltreppe des Nordausgangs führte direkt in den Park. Wer dort au s stieg, hatte ein festes Ziel. Gertrud Wagner blickte sich einmal kurz um, ging dann weiter. Ihr Gang wirkte unsicher. Katja studierte die Mitreisenden, die mit Gertrud Wagner ausgestiegen waren. Aber sie musste F i scher recht geben: Es waren en t weder Pärchen oder zwei kleine Gruppen älterer Menschen, die keinen Anhaltspunkt boten, dass sie irgend etwas mit Gertrud Wagner oder dem getöteten Ma g nus Knab zu tun haben könnten.
    „Drucken Sie mir ein Foto von dem jungen Mann aus, der sich auf dem Bahnsteig aufgehalten hat?“
    „Kann ich machen, aber viel werden Sie darauf nicht sehen. Er ist zu weit weg, um das Gesicht wirklich erken n bar zu machen. Wenn ich es vergrößere, wird es noch u n deu t licher.“
    „Trotzdem hätte ich gern ein Bild von ihm“, beharrte Katja.
    Fischer nickte ergeben. „Wie Sie meinen.“
    Die Fotos, die Stefan gemacht hatte, fielen Katja ein.
    „Gibt es eine Möglichkeit, gelöschte Fotos vom digit a len Fot o apparat wieder sichtbar zu machten?“, wandte sie sich noch mal an Fischer.
    „Nein, in diesem Fall ist nichts mehr zu machen“, war seine knappe Antwort.
    „Also ist es prinzipiell schon möglich?“ Katja ließ nicht locker.
    Fischer blickte genervt hoch. „Prinzipiell ist es möglich. Aber wer diese Fotos gelöscht hat, wusste, was er tat. Er hat ganze Arbeit geleistet. Wir konnten sie nicht wiederhe r stellen.“ Er beugte sich tief über sein Laptop, als hätte er Angst, Katja könne weitere Fragen stellen.
    Katja grübelte, wie sie doch noch an die Fotos hera n kommen könnte. Hatte Magnus Knab alle Fotos auf sein Laptop überspielt? Die Frage war, ob er sie direkt von St e fans oder Selbermanns Fotoapparat heruntergeladen und a n schließend alles auf dem Fotoapparat gelöscht hatte. Dann musste er die ve r räterischen Fotos auch auf dem Laptop

Weitere Kostenlose Bücher