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Kaltherzig

Titel: Kaltherzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag Fred Kinzel
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verstümmelten Gesichts zusammen.
    »Wir schützen ihn nicht«, verteidigte er sich. »Wir treffen nur Vorsichtsmaßnahmen. Niemand sagt, dass wir wegen der Person Bennett Walkers die Augen verschließen sollen...«
    Landry verzog das Gesicht. »Klar.«
    »Sehen Sie es so, James«, sagte Dugan. »Wenn Edward Estes daneben steht, kann er Ihnen nicht vorwerfen, Sie hätten seinem Mandaten Beweise untergeschoben.«
    »Wieso nicht? Der Mann ist als Lügner bekannt und hat sogar schon einmal seine Tochter verkauft, um Bennett freizubekommen.«
    »Nehmen Sie alles auf Video auf«, sagte Dugan. »Einschließlich Estes selbst.«
    »Müssen wir jetzt also auch noch auf ein Filmteam warten?«, beschwerte sich Landry. »Wollen Sie Steven Spielberg als Regisseur? Ich kann ein paar Telefonate machen. Oder, hey, vielleicht kennen ihn die Walkers ja. Vielleicht sollten wir unsere Verdächtigen fragen.«
    Dugan sah ihn finster an. »Kriegen Sie sich wieder ein. Wissen wir, wo Walker im Augenblick ist?«

    Landry zuckte demonstrativ die Achseln. »Wie soll ich das wissen? Sie haben mich ja keine Einheit auf ihn ansetzen lassen.«
    »Platzieren Sie eine bei seinem Haus«, sagte Dugan. »Bereiten Sie alles vor. Wir informieren Estes im letzten Moment.«
    »Ich komme mit Ihnen, um den Durchsuchungsbefehl zuzustellen«, sagte Paulson.
    »Das kann ich allein«, sagte Landry. »Sie können Kaffee machen, wenn Sie wollen. Ich trinke meinen schwarz mit zwei Stück Zucker. Es wird eine lange Nacht. Vielleicht könnten die Walkers bei Starbucks anrufen und welchen bringen lassen.«
    Er verließ den Raum, bevor Dugan ihn hinauswerfen konnte, und ging an seinen Schreibtisch zurück. Nach all seinem großspurigen Gerede gegenüber Walker, wie er seinen Arsch vor Gericht zerren, ihn ins Gefängnis bringen würde, dass es niemanden interessierte, wer er sei und so weiter und so weiter, kam er sich jetzt wie ein Idiot vor. Natürlich spielte es eine Rolle, wer Bennett Walker war und welche Leute er kannte.
    Das Leben spielte ein anderes Spiel für Leute wie Walker - ein abgekartetes.
    Mit der Lesebrille auf der Nase überprüfte er seine E-Mails, um sich wieder auf die Sache zu konzentrieren. Nichts von Fingerabdrücken, nichts von Gitan. Eine Mail fiel ihm ins Auge. Er klickte sie an.
    Die Anfrage an Interpol, die er am Abend zuvor aufs Geratewohl gemacht hatte, war beantwortet worden. Er runzelte die Stirn, während er sie las, und las sie noch einmal.

    Weiss kam herein, er sah aufgekratzt aus. »Der Schuhabdruck vom Fundort und aus dem Wagen stimmen ›wahrscheinlich vielleicht‹ überein. Hast du den Durchsuchungsbefehl?«
    »Ja«, antwortete Landry, ohne ihn anzusehen. »Wir müssen sofort eine Einheit zu Walkers Haus schicken. Ein Arschloch von der Staatsanwaltschaft kommt mit uns, und wir warten auf ein paar Videofilmer.«
    »Eine große, glückliche Familie«, sagte Weiss. »Wer kommt noch? Walker?«
    »Und sein Anwalt.«
    »Verarsch mich nicht.«
    »Eine Gefälligkeit des Sheriffbüros von Palm Beach County«, sagte Landry.
    »Gibt es anschließend noch Kaffee und Kekse?«
    Landry antwortete ihm nicht.
    »Was guckst du da? Pornos?«
    »Hör dir das an«, sagte Landry und deutete auf seinen Computerschirm. »Juan Barbaro wurde 2001 in London in Zusammenhang mit einem Fall von Vergewaltigung und Mord vernommen.«
    »Und?«
    »Nichts. Vernommen und wieder auf freien Fuß gesetzt. Ein anderer Mann wurde 2003 dafür vor Gericht gestellt und freigesprochen.«
    Weiss zog die Augenbrauen in die Höhe. »Welches Alibi hat er für Samstagnacht?«
    »Er war mit Walker zusammen«, sagte Landry. »Und Walker mit ihm.«
    »Wie praktisch.«
    »Ja.«

    »Er ist der Einzige aus dem ganzen Haufen, der uns seine DNA-Probe gegeben hat«, sagte Weiss. »Er muss gewusst haben, dass wir sie nicht in Übereinstimmung mit dem Mädchen bringen können. Natürlich bedeutet das nur, dass er keinen ungeschützten Geschlechtsverkehr mit ihr hatte, umgebracht könnte er sie trotzdem haben.«
    »Aber warum sollte sich Walker um die Leiche des Mädchens kümmern, wenn er sie nicht getötet hat?«, sagte Landry. »Die Frau am Wachtor hat ihn in Irinas Wagen identifiziert. So ein guter Freund ist niemand, schon gar nicht ein Kerl wie Walker. Für den dreht sich alles nur um ihn selbst. Ein verdammter Soziopath. Er erwartet, dass andere für ihn lügen. Der riskiert seinen Hals nicht für andere Leute.«
    »Wir brauchen die Stiefel«, sagte Weiss. »Wenn wir belegen

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