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Kaltherzig

Titel: Kaltherzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag Fred Kinzel
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führte mich in Richtung Brody. »Mr. Brody, meine reizende neue Freundin Elena Estes.«
    »Estes?«, sagte Brody, während er vom Pferd stieg. »Haben Sie irgendwie mit Edward Estes zu tun?«
    Da war er, der Moment, den ich gefürchtet hatte. Da Bennett in die ganze Sache verwickelt war, konnte ich mich nicht als jemand anderer ausgeben. Und wenn Jim Brody meinen Vater kannte, dann würde mein Vater durch einen seiner Spezis von mir hören. Ich hoffte bei Gott, er würde nicht beschließen, den verletzten Part zu übernehmen, der auf die Rückkehr des verlorenen Kindes wartet.
    »Nicht freiwillig«, sagte ich süßlich, zwang mich zu einem
schiefen Lächeln und bemühte mich, wie ein Problemkind auszusehen, aber eins von der lustigen Sorte. »Er war mal mein Vater.«
    Brody zog die Augenbrauen hoch und lachte schallend. »Bleiben Sie auf einen Drink. Von dieser Geschichte will ich den Rest hören.«
    Er kletterte auf eine Aufstieghilfe und wechselte auf ein frisches Pferd. So amüsiert er auch über mich sein mochte, von seinem Polospiel ließ er sich nicht abhalten.
    »Er kennt Ihren Vater?«, fragte Barbaro überrascht.
    »Tja, die Welt ist klein.«
    »Ihr Vater liebt Polo?«
    »Mein Vater liebt Macht. Er ist früher Rennboote gefahren. Vielleicht tut er es noch, ich weiß es nicht.«
    »Wie können Sie das nicht wissen?«, fragte er verwirrt.
    »Ich habe seit zwanzig Jahren nicht mehr mit meinem Vater gesprochen«, gab ich zu. »Sollten Sie nicht auf ein Pferd steigen?«
    Er gestikulierte in Richtung Spielfeld. »Ich setze in diesem Chukka aus. Die Freunde von Mr. Brody, das sind alles reiche Männer, die das Spiel lieben, aber sie können nicht so gut mit einem Schläger umgehen. Das Spiel ist so organisiert, dass in jedem zweiten Chukka bei jedem Team ein Profi mitspielt. Den Rest des Matches fuchteln sie sich gegenseitig vor der Nase herum.«
    Er hörte auf zu reden und konzentrierte sich voll auf mein Aussehen: Ballettschuhe von Chanel, eine schmale weiße Röhrenhose aus Leinen, ein schlichtes, schwarzes Top mit Rundkragen und dreiviertellangen Ärmeln.
    »Sehr schick«, sagte er lächelnd. »Schlicht, elegant, selbstbewusst.«

    »Tja, das bin ich in Kurzform.«
    Barbaro lachte. »Elegant und schick, ja. Aber schlicht, das glaube ich nicht. Kommen Sie, setzen Sie sich«, fuhr er fort, »mein Auto steht an der Seitenlinie.«
    Sein Auto war ein rennwagengrünes Aston Martin Cabrio, mit butterweicher, brauner Lederverkleidung und dem Abziehbild einer spanischen Flagge in einer Ecke der Windschutzscheibe. Er hielt mir die Tür auf.
    »Hübsches Gefährt«, sagte ich und nahm Platz.
    »Ich habe es für die Saison geleast. Auf diese Weise bekomme ich jedes Jahr ein neues Spielzeug.«
    »Und was tun Sie, wenn die Saison vorüber ist?«
    »Ich gehe woandershin und miete mir ein neues. Im Sommer spiele ich in Europa. Ich habe einen Lamborghini ins Auge gefasst.«
    »Polo tut Ihnen sehr gut.«
    »Die Arbeit als Model tut mir sehr gut. Polo ist meine Leidenschaft«, sagte er. »Jetzt erzählen Sie mir, warum Sie so lange nicht mit Ihrem Vater gesprochen haben.«
    »Weil wir uns nichts zu sagen haben, ganz einfach. Es ist keine große Sache. Es ist nicht so, als wären wir verwandt oder so. Ich wurde adoptiert«, erklärte ich.
    »Aber er ist der einzige Vater, den Sie hatten, oder?«
    »Edward Estes gehörte das Haus, in dem ich aufgewachsen bin. Er hatte kein Interesse an mir, das darüber hinausging, auf welche Weise ich ihm nutzen könnte. Und ich legte Wert darauf, ihm nicht das Geringste zu nutzen.«
    Barbaro sagte nichts. Er versuchte mit sehr ernster Miene aus mir schlau zu werden.
    »Ich kann mir kaum vorstellen, dass Ihr guter Freund Ihnen gestern Abend nicht ein wenig darüber erzählt hat.«

    »Er sagte nur, dass Sie beide einmal verlobt waren.«
    Ich lachte. »Was für ein hübscher Lügner Sie doch sind. Sie bringen es sogar fertig, dabei unschuldig auszusehen. Ich habe ihn rundheraus beschuldigt, ein Vergewaltiger mit dem Potenzial zum Mörder zu sein, und Sie wollen mir weismachen, keiner von Ihnen beiden hat das Thema zur Sprache gebracht, nachdem ich gegangen war?«
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und wandte den Blick ab. »Er sagte, er sei fälschlicherweise beschuldigt worden, und Sie würden das Schlimmste von ihm denken; darüber hinaus wollte ich nichts über Sie von ihm hören.«
    Ich glaubte ihm zwar nicht, aber es war eine interessante Position, die er einnahm. Ich musterte ihn offen

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