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Kammerflimmern

Kammerflimmern

Titel: Kammerflimmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Gibert
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geblutet, weil der Schuss die Schlagader gestreift hat. Der Kollege Lederer hatte etwas mehr Glück; es hat ihn zwar am Hals erwischt, aber der Doktor hat uns erkärt, dass es im Moment nicht lebensbedrohlich ist. Er wird wohl durchkommen, bei Pia Ritter sieht es nicht so gut aus.«
    Lenz dachte einen Moment darüber nach, wo er den Namen Pia Ritter schon einmal gehört hatte, aber es wollte ihm nicht einfallen.
    »Hoffen wir das Beste für sie. Unabhängig davon müssen wir hier weiterkommen.«
    Er deutete auf die beiden Leichen vor dem BMW.
    »Haben Sie irgendwelche Papiere bei ihnen gefunden? Pässe, Ausweise?«
    Der junge Obermeister griff in den Kleinbus und nahm einen Kunststoffbeutel von der Rückbank.
    »Das hier haben wir bei dem einen gefunden. Es ist ein A4-Blatt in Kyrillisch, deswegen kann es keiner von uns lesen. Sonst hatten die beiden nichts bei sich.«
    »Haben Sie schon im Wagen nachgesehen?«
    »Nein, das wollten wir der Spurensicherung überlassen.«
    Lenz und Hain wechselten einen schnellen Blick.
    »Wir sehen uns das Auto an«, erklärte der Hauptkommissar den Uniformierten. »Sie bleiben bitte hier, wer weiß, was für Überraschungen dort noch auf uns warten.«
    Damit gingen die drei Kripobeamten los. Jeder zog ein Paar Einweghandschuhe aus der Tasche und streifte sie über die Hände.
    Zunächst betrachteten sie die Szenerie aus etwa fünf Metern Entfernung, dann sahen sie ins Innere des Wagens, um danach einen flüchtigen Blick auf die beiden Leichen zu werfen. Keiner der drei hatte allerdings ernsthaft Lust, sich schon wieder mit einem zerfetzten menschlichen Schädel zu beschäftigen. Hain beugte sich nach unten, um sich die Pistole näher anzusehen, die neben dem einen Toten lag.
    »Eine Makarov«, stellte er fest. »Und der ohne Schädeldecke hält das gleiche Modell in der Hand.«
    »Hast du ernsthaft was anderes erwartet? Lass uns mal in den Kofferraum sehen, Thilo.«
    Der Oberkommissar ging vorsichtig zur Fahrertür, kniete sich auf den Sitz, griff nach dem Zündschlüssel, der im Zündschloss steckte, zog ihn heraus und drückte kurz auf den Knopf mit der stilisierten Heckklappe. Sofort entriegelte das Schloss, und mit einem leisen Klacken sprang der Deckel ein Stück nach oben. Lenz trat einen Schritt nach vorne, fuhr mit der flachen Hand von links nach rechts in dem Spalt entlang, fand aber keinen Hinweis darauf, dass der Kofferraum in irgendeiner Weise gesichert gewesen wäre. Dann schob er das kalte Metall langsam nach oben.
    »Wow!«, entfuhr es Hain spontan, der um den Wagen herumgekommen war und in den Kofferraum stierte.
    »Da haben die Kollegen hier auf dem Rastplatz ja richtig Glück gehabt, dass die beiden nicht mehr an dieses Arsenal herangekommen sind, sonst wäre es bestimmt nicht mit zwei schwer verletzten Polizisten abgegangen«, erwiderte Lenz und sah noch einmal in den Kofferraum.
    Dort lagen, eingewickelt in eine alte Decke, zwei AK-47-Sturmgewehre, auf der ganzen Welt nur unter der Bezeichnung Kalaschnikow bekannt. Außerdem fanden die Beamten vier Handgranaten, jede Menge Patronen, eine Markierungspistole mit roter Munition und in einem blauen Müllsack einige Kleidungsstücke. Frauenkleidung. Lenz hatte erneut das Gefühl, sich übergeben zu müssen.
     
    »Damit kann man schon mal eine ernsthafte Schießerei anzetteln«, meinte Gecks.
    »Was ich nicht verstehe, ist, dass sie das alles in einem Auto spazieren fahren, von dem sie wissen, dass es bei der erstbesten Kontrolle auffliegt. Dieses Risiko einzugehen, deckt sich überhaupt nicht mit ihrer bisherigen Vorgehensweise«, erwiderte Lenz.
    »Vielleicht sind sie gerade umgezogen. Oder sie wollten abhauen, weil ihnen der Boden zu heiß geworden ist nach der Aktion gegen dich von letzter Nacht.«
    Lenz sah sich auf dem grellorange erleuchteten Parkplatz um und dachte an Maria. Und an Blochin.
    »Vielleicht, vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.«
    Er ging zurück zu dem Kleinbus, vor dem noch immer die Uniformierten standen.
    »Im Kofferraum liegen diverse Waffen. Sorgen Sie dafür, dass bis zum Eintreffen der Spurensicherung hier alles so bleibt, wie es jetzt ist. Und schreiben Sie bitte einen ausführlichen, detaillierten Bericht, der zweifelsfrei und möglichst objektiv ist.«
    Der Hauptkommissar sah zu der Straßensperre, wo die beiden Polizisten alle ankommenden Wagen anhielten und umleiteten. Mittlerweile waren sie von mehreren Übertragungswagen und einigen weiteren Medienfahrzeugen umgeben.
    »Das ist,

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